ÖSV-Fahrerin Katharina Liensberger
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Ski alpin

Kranjska Gora stellt Weichen für Peking

Zwei Riesentorläufe sind bis zur Nominierung des Olympiateams noch Zeit. Damit werden es für die ÖSV-Läuferinnen auch die Bewerbe der letzten Chancen, will man auch in Peking dabei sein. Nach der Weichschneepiste in Zagreb werden auf dem Podkoren in Kranjska Gora andere Verhältnisse auf die Technikerinnen zukommen. Zuletzt zweimal in Folge im Slalom auf dem Podest, sollte es für Katharina Liensberger auch im Riesentorlauf am Samstag (9.30 Uhr und 12.30 Uhr, jeweils live in ORF1) wieder weiter nach vorne gehen.

Die Vorarlbergerin hat erst zwei Riesentorläufe in den Beinen. Nach Platz vier in Sölden verpasste sie die beiden Courchevel-Rennen wegen einer Coronavirus-Infektion, im Comebackrennen von Lienz reichte es wegen fehlender Kraft nur zum 25. Platz. Gleich tags darauf wurde die Weltmeisterin im Slalom in der Dolomitenstadt Zweite und am Dienstag in Zagreb trotz schweren Fehlers Dritte.

Im Riesentorlauf wartet das ÖSV-Frauen-Team in diesem Winter noch auf einen Podestrang. „Ich merke von Tag zu Tag, dass es besser wird“, sagte Liensberger. Das wird für den schwierigen Hang in Slowenien – der Riesentorlauf findet am Samstag, der Slalom am Sonntag (9.30/12.30 Uhr, live in ORF1) – notwendig sein. „Es heißt, alles zu geben und im Schlusshang stabil und sauber zu fahren bis ins Ziel“, meinte Liensberger.

Brunner vor RTL in Kranjska Gora an Covid-19 erkrankt

Ein wichtiger Faktor dabei werden auch die Verhältnisse sein. „Nachdem es keine Hangbefahrung gegeben hat, wird es interessant, wie sich die Piste präsentiert. Letztes Jahr war es ein Eislaufplatz, heuer sollte es nicht so schlimm sein“, ist die 24-Jährige optimistisch.

Brunner CoV-positiv, Comeback von Kappaurer

Obwohl sie an den Lienz-Rennen wegen ihrer Coronavirus-Infektion nicht teilnahm, führt Mikaela Shiffrin nach ihren Siegen in Sölden und Courchevel die Riesentorlauf-Disziplinwertung mit 280 Punkten immer noch an. Es folgen die Schwedin Sara Hector (262) und die Slowakin Petra Vlhova (235). Hinter Lienz-Gewinnerin Tessa Worley (227) ist Ramona Siebenhofer als Fünfte (118) beste Österreicherin.

Die Steirerin zeigte sich daher recht zufrieden, Spielraum für Verbesserungen gebe es aber genügend: „Das Ziel ist diesmal, keinen Fehler zu machen. Ob es für ganz nach vorne reicht, um die Großen zu ärgern, wird sich zeigen.“ Wie Liensberger darf sie nach ihren vier Top-Elf-Rängen für den Peking-Riesentorlauf planen, ebenso wie wohl auch Katharina Truppe, die nur 30 Fahrminuten von Kranjska Gora entfernt wohnt. „Das ist so etwas wie mein Heimrennen. Die letzten Riesentorläufe waren ganz okay, wenn ich daran anschließen kann, dann bin ich sehr zufrieden“, so die Kärntnerin.

Stephanie Brunner konnte in Lienz den Aufwärtstrend nicht nützen, fiel aus und muss nun für Kranjska Gora wegen eines positiven CoV-Tests passen. Sie befindet sich mit milden Symptomen in Heimquarantäne. Dafür feiert Elisabeth Kappaurer nach vielen Verletzungen ein Comeback im Riesentorlauf – die Vorarlbergerin steht 1.401 Tage nach ihrem bisher letzten Weltcup-Rennen wieder am Start. „Der Weg zurück war sehr lange und sicher nicht immer einfach, aber die harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht, und ich bin sehr glücklich, wieder mit dabei zu sein“, sagte Kappaurer.

Shiffrin im RTL das Maß der Dinge

Shiffrin fuhr in ihren vergangenen sechs Weltcup-Rennen fünfmal auf das Podest, hat im Gesamtweltcup 115 Zähler Vorsprung auf Vlhova, der sie in Zagreb im Rennen um die Snow Queen Trophy als Zweite unterlegen war. Sie habe nach zehn Tagen Quarantäne im Zimmer etwas Energie verloren, aber nicht zu viel. „Ich werde mein Bestes geben, das in den nächsten Wochen zurückzubekommen“, sagte die US-Amerikanerin. In der Slalom-Wertung hat Vlhova bereits 140 Punkte Vorsprung auf Shiffrin und 218 auf die Wertungsdritte und Kugelverteidigerin Liensberger.

US-Skirennläuferin Mikaela Shiffrin
GEPA/Mathias Mandl
Shiffrin fuhr in ihren vergangenen sechs Weltcup-Rennen fünfmal auf das Podest

In Kranjska Gora, das als Ersatzort für Maribor einsprang, will sich Truppe für das Zagreb-Abschneiden rehabilitieren und Katharina Gallhuber leistungsmäßig an die zuletzt errungenen beiden sechsten Plätze anschließen. „Kranjska Gora liegt mir sicher ganz gut, ich bin derzeit im Flachen wie Steilen recht schnell. Für mich ist nur wichtig, dass ich wirklich rennfahre und die Passagen zusammensetze“, meinte Gallhuber. „Den Schwung jetzt will ich auf alle Fälle mitnehmen und starkes Skifahren zeigen.“ Vierte Anwärterin auf einen Olympiastartplatz ist Katharina Huber.