Skirennfahrer in Wengen
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Striktere CoV-Regeln für Wengen geplant

Mit den Lauberhornrennen steht ab Donnerstag das Schweizer Skihighlight der Saison auf dem Programm. Nach der Absage im Vorjahr kehren nicht nur die Rennläufer nach Wengen zurück, sondern ab Freitag auch die Zuschauer. Die Organisatoren sind nach den ausgelassenen Partybildern aus Adelboden allerdings auf Vorsicht bedacht, die Coronavirus-Schutzmaßnahmen sollen strikter kontrolliert werden. Die Coronavirus-Neuinfektionen in der Schweiz sind hoch, allein über das Wochenende vermeldeten sie 63.647 Fälle. Zum Vergleich: In Österreich waren es 27.634 Fälle.

Die Bilder von Adelboden sollen sich in Wengen nicht wiederholen, stattdessen soll die Sicherheit für Athleten, Zuschauer, Helfer und Anrainer im Mittelpunkt stehen. Denn auf der Dorfstraße in Adelboden sowie im Weltcup-Zielgelände herrschte vor allem am vergangenen Samstag, als beim Riesentorlauf eine offizielle Zuschauerzahl von 12.300 kommuniziert wurde, ein wildes Treiben. Schutzmasken hatten Seltenheitswert, Abstandsregeln existierten nicht. Gesungen und gejodelt wurde bis weit nach Mitternacht.

Am Sonntag während des Slaloms war deutlich weniger los, es wurden auch mehr Masken im Publikum gesichtet. „Wir haben Corona vertrieben“, meinte ein Schweizer Skifan ironisch mit Blick auf die Kulisse. Dass es nicht so war, zeigte unfreiwillig ausgerechnet Hans Pieren: Der Adelboden-Rennleiter war im Vorfeld positiv auf das Virus getestet worden, weshalb seine feierliche Verabschiedung nach 28 Jahren in der Funktion kurzerhand auf nächstes Jahr verschoben werden musste.

Fans in Adelboden
Reuters/Denis Balibouse
Im Zielraum in Adelboden waren Tausende Zuschauer, Maske wurde allerdings selten getragen

Auf ausländische Besucher wirkte die teils alkoholgeschwängerte Partystimmung exotisch und mitunter bedenklich. „Das ist genau gleich wie vor zwei Jahren, von Corona keine Spur. Wie sich das dann auswirken wird, werden wir sehen. Aber es war auch sehr cool, die Fans wieder dabeizuhaben“, sagte Marco Schwarz. „Für mich ist es nicht ganz nachvollziehbar, was hier in der Schweiz passiert, vor allem wenn man die Zahlen hört. Aber das ist Sache der Regierung in der Schweiz“, wollte Männer-Rennsportleiter Andreas Puelacher nicht groß auf das Thema eingehen.

Hohe Infektionszahlen in der Schweiz

Am Montag sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die vergangenen 72 Stunden 63.647 neue Coronavirus-Ansteckungen in der Schweiz und in Liechtenstein (in Österreich 27.634) sowie 48 neue Todesfälle (in Österreich zehn) gemeldet worden. In den Spitälern befinden sich aktuell insgesamt 649 Personen in Intensivpflege (in Österreich 264), die Auslastung der Intensivstationen beträgt 73,7 Prozent (in Österreich 55 Prozent).

Trotz dieser hohen Zahlen gilt in Wengen wie zuvor in Adelboden, dass ein 3-G-Nachweis für den Besuch der Sportveranstaltung ausreicht. In Innenräumen ist 2-G und Masketragen vorgeschrieben. Das Organisationskomitee fordert die Fans zudem „dringend“ auf, auch in den Outdoor-Bereichen Masken zu tragen und auf den Sicherheitsabstand zu achten.

Zuschauer erst ab Freitag erlaubt

Tickets werden nur im Vorverkauf angeboten, damit die Wartezeit am Eingang so gering wie möglich ausfällt. Zertifikate würden streng kontrolliert, hieß es vom Organisationskomitee. Bei Indoor-Angeboten wie dem Fondue-Chalet oder der Swisscom-Fan-Stube gibt es nur mit Reservierung Zutritt, konsumiert werden darf nur auf dem eigenen Sitzplatz.

Beim Super-G am Donnerstag, der von Lake Louise/Bormio übernommen wurde, sind noch keine Zuschauer erlaubt. Ab Freitag – da findet eine Lauberhorn-Zusatzabfahrt statt – dann schon. Am Samstag wird die klassische Lauberhornabfahrt ausgetragen, am Sonntag der vierte Weltcup-Slalom in diesem Winter. Die Meteorologen prognostizieren für die Jungfrau-Region prächtiges Winterwetter mit viel Sonne.