Die Gesamtweltcup-Zweite Egle – sie liegt 72 Zähler hinter Julia Taubitz aus Deutschland – jubelte in diesem Winter bereits viermal als Siegerin. Auch bei den Männern hat mit dem zweifachen Saisonsieger Wolfgang Kindl ein Österreicher die zweite Position inne, er hat 101 Punkte Rückstand auf den Deutschen Johannes Ludwig. Bei den Doppelsitzern sind Thomas Steu und Lorenz Koller, die ebenfalls zweimal gewannen, aber auch fünf Rennen aus Verletzungs- und Vorsorgegründen verpassten, an der siebenten Position.
„Ich weiß mich gut einzuschätzen, Oberhof mag ich gerne, da möchte ich vorne mitfahren können. In St. Moritz habe ich mir hingegen letztes Jahr schwergetan, da war ich das erste Mal. Es ist eine Naturbahn, das sind andere Verhältnisse. Aber es ist nicht tragisch, wenn es mal nicht so läuft“, sagte Egle. Vor einem Jahr war die Tirolerin in Oberhof Zweite geworden und hatte zum damligen Zeitpunkt das beste Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere erreicht.

Steu/Koller wollen „wieder vorne mitfahren“
Auch Steu und Koller liegt Oberhof gut, wie der Vorjahressieg zeigte. „Wir machen uns weniger Druck, aber wir wollen vorne mitfahren“, sagte Steu, der seine Fußverletzung in Griff hat. Er sei topfit. Die Entscheidung, Sigulda auszulassen, sei richtig gewesen, die erfolgte auch mit dem Blick auf den Gesamtweltcup, wo für ganz vorne schon zu viel fehlt. „Wir wollten kein Risiko eingehen und die Verletzungsgefahr minimieren. Es war eine kluge Entscheidung. Und wir haben ein anderes Ziel heuer.“
Los geht es in Oberhof am Freitag mit den Nationencup-Rennen und der Premiere eines neuen Sprint-Formates, gestartet wird mit Reaktionsstart, das Rennen zählt nun aber doch nicht zum Weltcup. Damit steht fest, dass die Sprint-Gesamtwertung an Kindl geht und Egle bei den Frauen Zweite wurde.
„Persönlich kann ich den Veränderungen wenig abgewinnen. Den Sprint entschied bisher der rodlerische Aspekt, das Fahrverhalten und Beschleunigen in der Bahn waren ausschlaggebend und nicht zwingend der Start, der bisher fliegend erfolgte“, sagte der Trainer des Österreichischen Rodelverbands (ÖRV), Rene Friedl. Am Samstag sind die Männer-Einsitzer und Doppelsitzer an der Reihe, am Sonntag die Frauen und die Team-Staffel.