Skifahrerin Nicole Schmidhofer
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Schmidhofer bricht Saison ab

Der mühsame und kräftezehrende Comebackversuch von Nicole Schmidhofer ist vorerst vorbei. Am Dienstag erklärte die 32-Jährige die Saison vorzeitig für beendet, sie wolle 2022/23 aber wieder voll angreifen. „Ich bin körperlich dort, wo ich sagen muss, da sind meine Grenzen. Ich muss mir eingestehen, dass ich müde bin und nicht so fahren kann, dass richtig gute Ergebnisse herauskommen“, sagte die Super-G-Weltmeisterin von 2017.

Schmidhofer hatte sich am 18. Dezember 2020 bei der Abfahrt in Val d’Isere multiple Bänder- und schwerwiegende Gefäßverletzungen im linken Knie zugezogen und musste mehrmals operiert werden. Der Rückkehrprozess verlief vorerst planmäßig, im Oktober 2021 kehrte sie auf den Schnee zurück und bestritt im Dezember in Lake Louise und St. Moritz insgesamt fünf Speed-Weltcup-Rennen. Platz 15 im Super-G von Lake Louise nahm sich dabei vielversprechend aus.

„Ich bin nicht in der Verfassung wie im November und Dezember, die letzten zweieinhalb Monate waren sehr kräftezehrend“, gab Schmidhofer zu. Bei der Rückkehr der Speed-Rennen am vergangenen Wochenende in Zauchensee wurde aber klar, dass Schmidhofer vorerst nicht zu alter Form auflaufen können wird. Erst verzichtete sie auf die Abfahrt, schließlich auch auf den Super-G und deutete damit auch schon an, ihr Olympiaticket abgeschrieben zu haben.

Skifahrerin Nicole Schmidhofer
GEPA/Wolfgang Grebien
Schon beim Super-G in Zauchensee war Schmidhofer nur als Vorläuferin im Einsatz

Schmidhofer will keinen „Bonus“ für Peking

Das Thema Peking ist für Schmidhofer nun endgültig abgehakt. „Das geht mir vom Erfolg her in meiner Karriere wahrscheinlich ab, aber ich kann ganz gut damit leben.“ Ihren „Bonus“ wolle sie „nicht ausnützen. Da sind viele am Start, die kämpfen. Das hat mich als Junge geärgert, wenn ältere, erfolgreiche Leute den Startplatz bekommen haben, obwohl sie nicht schneller waren.“

Schmidhofer bricht Saison ab

Nach ihrer schweren Verletzung hatte Nicole Schmidhofer erst vor rund einem Monat ihr Comeback in Lake Louise gefeiert. Doch wegen körperlicher Probleme sind in den letzten Tagen Zweifel aufgekommen. Nun hat die Steirerin die Saison vorzeitig beendet.

„Ich war mir sicher, dass sich die ganze Saison ausgehen wird“, erklärte Schmidhofer. Aufgrund der vielen verpassten Trainings im Sommer war der Aufholbedarf auf die Konkurrenz am Ende doch zu groß. Hinzu kam die mentale Belastung. „Immer reinhören müssen, was macht mein Knie, was macht mein Körper. Das schlaucht. Das war jetzt die richtige Entscheidung“, so die Steirerin.

„Körper zur Ruhe kommen lassen“

Die Lage sei, wie sie sei. „Ich habe 13 Monate alles gegeben, habe mir nichts vorzuwerfen. Ich sehe es nicht als Rückschritt“, betonte Schmidhofer. „Ich werde jetzt zwei Wochen einmal gar nichts tun, um meinen Körper zur Ruhe kommen zu lassen.“ Danach wolle sie mit dem Konditionstraining loslegen, aber auch ihr Knie genau untersuchen lassen. „Damit wir schauen, wo die muskulären Probleme herkommen. Ob es einfach eine Überbelastung ist, oder es sonst etwas gibt.“

Schmidhofer gab sich durchaus optimistisch, dass „ich mit einer guten Startnummer und einer guten Ausgangssituation in die neue Saison starten kann“. Eine brauchbare Startnummer sei unabdingbar, dank ihres Verletztenstatus aber auch nicht gefährdet. „Meine Trainer haben ausgerechnet, dass ich im Super-G Top 20 und in der Abfahrt Top 30 sein werde.“