Ski Alpin

Siebenhofer schrammt an Cortina-Sieg vorbei

Nur 20 Hundertstelsekunden haben Ramona Siebenhofer am Samstag um ihren dritten Abfahrtssieg in Cortina d’Ampezzo gebracht. Die Steirerin musste sich auf der wegen starken Winds verkürzten Strecke nur Sofia Goggia geschlagen geben. Die Italienerin holte sich trotz Problemen ihren vierten Sieg in der fünften Saisonabfahrt. Dritte wurde Super-G-Olympiasiegerin Ester Ledecka (CZE/+0,26).

Welche Österreicherinnen sich nach der Abfahrt über ein Olympiaticket freuen dürfen, steht noch nicht fest. Gute Karten dürften aber Mirjam Puchner nach ihrem heutigen fünften (+0,37), Christine Scheyer nach ihrem 13. (+1,05) und Stephanie Venier nach dem 23. (+1,39) Rang haben. Elisabeth Reisinger, die mit dem siebenten Platz (+0,57) überraschte, rechnet nicht mit Olympia. Fix hingegen der Einsatz unter den fünf Ringen für Ramona Siebenhofer, die nach Platz vier in Val d’Isere und Rang drei in Altenmarkt-Zauchensee ihre aufsteigende Formkurve in der Abfahrt bestätigte.

„Ich freue mich schon sehr über den zweiten Platz, es war doch ein sehr enges Rennen, vor allem wenn es so kurz ist. Ich habe versucht, von oben bis unten zu pushen. Es war vom Gefühl her eine gute Fahrt und ich kann mir nichts vorwerfen“, resümierte Siebenhofer im ORF-Interview. Sie konnte 2019 beide Abfahrten auf der Olimpia delle Tofane für sich entscheiden. „Ich habe im Super-G-Teil Gegenwind gehabt und danach versucht, im unteren Teil eine aggressive Linie zu finden und nichts herzuschenken.“

Siebenhofer verpasst Abfahrtssieg knapp

Die Steirerin musste sich auf der wegen starken Winds verkürzten Strecke nur Sofia Goggia geschlagen geben.

„Wilde Henne“ Goggia holt sich Heimsieg

Dass sie sich nur einer saisondominierenden Goggia geschlagen geben musste, sah Siebenhofer sportlich. „Sie ist eine Topathletin, aber wir hoffen, dass wir sie bald einmal biegen – vielleicht schon bei der nächsten Abfahrt.“ Goggia ließ sich trotz starken Winds und dadurch verlorener Ideallinie nicht aus dem Konzept bringen und fuhr vor Heimpublikum zu ihrem vierten Sieg in der fünften Saisonabfahrt. Nur die Abfahrt in Altenmarkt-Zauchensee vor einer Woche konnte die Italienerin nach einem Sturz nicht für sich entscheiden.

Sofia Goggia holt Heimsieg

Die Italienerin lässt sich auch vom Wind nicht irritieren und fährt in Cortina ihren zwölften Abfahrtssieg ein.

„Ich hatte sehr viel Wind und konnte fast nichts sehen. Aber ich habe mir gedacht, du bist eine wilde Henne, es ist schönes Wetter und eine super Abfahrt. Es ist der beste Skitag meiner Karriere, vor allem nach dem Sturz vergangene Woche. Es war ein wildes Rennen und es ist unglaublich“, so Goggia, die sich heuer wohl auch über ihre nächste Kristallkugel in der Abfahrt freuen darf. Ihre direkte Verfolgerin Breezy Johnson (USA) dürfte sich nach ihrem Sturz im Training schwer verletzt haben und rutschte in der Disziplinenwertung hinter Ramona Siebenhofer auf den dritten Platz zurück.

1. Sofia Goggia (ITA)
2. Ramona Siebenhofer (AUT)
3. Ester Ledecka (CZE)

Reisinger überrascht

Sowohl in der Abfahrtswertung als auch im heutigen Rennen konnte Mirjam Puchner als zweitbeste Österreicherin wieder aufzeigen. „Ich habe probiert, alles reinzulegen. Es war vielleicht ein nicht ganz faires Rennen, aber wir müssen froh sein, dass wir überhaupt fahren konnten. Ich habe mir schon im Training schwergetan, aber es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Ich muss jetzt dran bleiben“, sagte die motivierte Salzburgerin gegenüber dem ORF.

Für eine Überraschung sorgte Elisabeth Reisinger. Die Oberösterreicherin, die sich nach einem Kreuzbandriss in ihrer Comebacksaison befindet, fuhr mit Startnummer 25 noch in die Top Ten. „Ich war in Zauchensee leider nicht ganz fit, habe eine starke Verkühlung erwischt, und konnte dadurch nicht meine Leistungen zeigen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich konnte aber in den letzten Tagen Kraft tanken, fühle mich wieder fit und konnte heute zeigen, dass ich wieder bei Kräften bin“, zeigte sich Reisinger zufrieden.

Die restlichen Österreicherinnen konnten nicht vorne mitmischen. Weltcup-Punkte gab es aber für Sabrina Maier als 25. (+1,51), Tamara Tippler als 26. (+1,56) und Nadine Fest als 30. (+1,72). Nicht am Start standen Cornelia Hütter und Ariane Rädler. Nach einem negativen CoV-Test und einer hinter sich gebrachten Quarantäne dürfte Hütter aber zumindest den Super-G am Sonntag (ab 11.45 Uhr, live in ORF1) bestreiten. Rädler erfülle die Vorgaben hingegen nicht und werde auch dieses Rennen verpassen.