Rodeln

Gold und Bronze für Österreich bei EM

Wolfgang Kindl hat bei der im Rahmen des Weltcup-Finales der Kunstbahnrodler in St. Moritz ausgetragenen EM erstmals die Goldmedaille erobert. Der Tiroler setzte sich am Samstag vor Kristers Aparjods (LAT) durch, mit Rang drei durch Nico Gleirscher ging auch Bronze an einen Österreicher.

Jonas Müller wurde Fünfter, Reinhard Egger beendete sein letztes Rennen im Weltcup auf Rang 17. David Gleirscher landete nach einem verpatzten ersten Lauf auf Platz 19. Für Kindl war es der erste Saisonsieg im Weltcup und sein insgesamt zehnter. Nach Silber (Sigulda 2010) und Bronze (Königssee 2017) war es zudem die dritte EM-Medaille.

Der 33-jährige Tiroler, der in der Weltcup-Endwertung Platz zwei hinter dem Deutschen Johannes Ludwig belegte, lag nach dem ersten Lauf als Dritter bereits auf Medaillenkurs und blieb in der Entscheidung im Unterschied zu den vor ihm liegenden Ludwig und Dominik Fischnaller – der Südtiroler wurde nach Halbzeitführung nur Zehnter – fehlerlos. „Der erste Lauf war nicht ganz sauber, ich habe gewusst, dass im zweiten noch was geht, wenn ich voll treffe“, sagte Kindl. „Dass die größten Konkurrenten im Finale Federn lassen, war natürlich etwas glücklich, schmälert meinen Erfolg aber definitiv nicht.“

Rodler Wolfgang Kindl (AUT)
ÖRV Media
Kindl nutzte die Gunst der Stunde und holte sich die Goldmedaille ab

Gleirscher rechtfertigte seine Olympianominierung mit Platz drei. Der 24-Jährige lag nach dem ersten Lauf noch unmittelbar hinter Teamkollege Müller auf Platz sieben, schob sich dank einer sauberen Fahrt aber noch nach vorn. „Ich habe voll riskiert, dass es so aufgeht, ist natürlich fantastisch“, sagte der Stubaier, der in St. Moritz im Vorjahr gewonnen hatte. Der nicht für Peking nominierte Müller hingegen patzte im Finish seines Laufs und begrub damit seine Medaillenchance.

Steu/Koller auf Rang sechs

Bei den Doppelsitzern wurden Thomas Steu/Lorenz Koller Sechste, 0,347 Sekunden hinter den siegreichen Toni Eggert/Sascha Benecken. Die Deutschen holten mit dem Tagessieg neben EM-Gold auch ihren sechsten Gesamtweltcup-Sieg. Sie fingen die diesmal nur fünftplatzierten Letten Andris und Juris Sics noch ab. Erst am Vortag war die Disqualifikation von Eggert/Benecken vom Neujahrsrennen in Winterberg aus formalen Gründen aufgehoben worden, wodurch sie 16 Punkte auf Sics/Sics wettmachten.

Die Balten kamen am Samstag im ersten Lauf nur auf Rang acht. Eine Verbesserung im finalen Heat um drei Plätze war zu wenig, da Eggert/Benecken ihre Halbzeitführung hielten. Sie siegten 0,113 Sekunden vor ihren Landsleuten Tobias Wendl/Tobias Arlt, Martins Bots/Roberts Plume (LAT/+0,249) wurden Dritte.

Eggert/Benecken schlossen den Weltcup mit 24 Zählern Vorsprung auf Sics/Sics sowie 111 Punkte vor Wendl/Arlt ab. Steu/Koller wurden als bestes österreichisches Gespann Sechste, haben allerdings einige Rennen ausgelassen. Yannick Müller/Armin Frauscher und Juri Gatt/Riccardo Schöpf wurden in der Tageswertung Zwölfe und 13. Für Gatt/Schöpf reichte es in der U23-EM-Wertung hinter Bots/Plume zu Silber.

Weltcup-Finale in St. Moritz

Herren:
1. Wolfgang Kindl AUT 2:10,246
2. Kristers Aparjods LAT + 0,021
3. Nico Gleirscher AUT 0,300
4. Felix Loch GER 0,365
5. Jonas Müller AUT 0,410
6. Leon Felderer ITA 0,480
17. Reinhard Egger AUT 1,408
19. David Gleirscher AUT 1,470
Doppelsitzer:
1. Toni Eggert / Sascha Benecken GER 1:47,209
2. Tobias Wendl / Tobias Arlt GER + 0,113
3. Martins Bots / Roberts Plume LAT 0,249
4. Emanuel Rieder / Simon Kainzwaldner ITA 0,280
5. Andris Sics /Juris Sics LAT 0,317
6. Thomas Steu / Lorenz Koller AUT 0,347
12. Yannick Müller / Armin Frauscher AUT 0,771
13. Juri Gatt / Riccardo Schöpf AUT 0,852