Stephanie Brunner nach ihrem Ausfall
GEPA/Patrick Steiner
Ski alpin

ÖSV-Damen finden im RTL nicht in die Spur

Die alpinen Skibewerbe der Damen bei den Olympischen Winterspielen in Peking werden am 7. Februar mit dem Riesentorlauf eröffnet. Große Hoffnungen, dass die österreichischen Läuferinnen in dieser Disziplin die Medaillen abräumen, sollte man als Fan nicht haben. Denn die ÖSV-Damen finden im Riesentorlauf nicht in die Spur. „Es ist nach wie vor die Achillesferse, wie es ausschaut“, meinte Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter nach einem weiteren ernüchternden Resultat am Dienstag auf dem Kronplatz.

Bei der Generalprobe der Technikerinnen für die am 4. Februar beginnenden Spiele in der chinesischen Hauptstadt war Katharina Truppe als beste Österreicherin nur auf dem zwölften Platz zu finden. Mit Elisa Mörzinger als 20. und Katharina Liensberger auf Platz 23 schafften es nur noch zwei weitere ÖSV-Läuferinnen in die Ergebnisliste. Stephanie Brunner schied im zweiten Lauf aus, die restlichen fünf Starterinnen blieben auf dem Kronplatz bei Bruneck bereits im ersten Lauf auf der Strecke.

Um eine Österreicherin im Riesentorlauf auf einem Weltcup-Podest zu finden, muss man noch weit nach hinten blättern. Der dritte Platz von Liensberger am 28. Dezember 2019 in Lienz ist der bisher letzte Stockerlplatz in dieser Disziplin im Riesentorlauf. Im Vorjahr kaschierte Liensberger bei der WM in Cortina d’Ampezzo mit einem sensationellen dritten Platz die aktuelle Misere der RTL-Abteilung.

Katharina Truppe
GEPA/Patrick Steiner
Truppe kam beim letzten Riesentorlauf vor Olympia als einzige Österreicherin in die Nähe der besten zehn

Ergebnis sorgt für „graue Haare“

Im Schatten des Sieges der Schwedin Sara Hector lief auf dem Kronplatz bei den Österreicherinnen nur wenig zusammen. „Das ist ein Ergebnis, wo einem schon graue Haare wachsen“, kommentierte Mitter das Abschneiden ohne Top-Ten-Platz. Vor allem dass gleich fünf von neun Starterinnen die Qualifikation verpassten, darunter die für Olympia nominierte Katharina Huber, vertiefte die Sorgenfalten des Trainers. Dass Franziska Gritsch und Riccarda Haaser die Entscheidung nur hauchdünn verpasst hatte, war ein schwacher Trost.

Auch das Fehlen von Ramona Siebenhofer, die im Riesentorlauf-Weltcup auf Platz zehn beste Österreicherin ist, durfte nicht als Ausrede gelten. Die Steirerin ist zwar derzeit auch keine Podestfahrerin in dieser Disziplin, hätte aber die Chancen des ÖSV-Teams immerhin erhöht. So bleibt vorerst nur die Hoffnung darauf, dass bei dem Großereignis losgelöst vom Weltcup-Stress eine Überraschung gelingt, so wie jene von Liensberger bei der WM im vergangenen Jahr.

Hector gewinnt Riesentorlauf auf dem Kronplatz

Die Schwedin Sara Hector konnte mit ihrem ersten Platz beim Riesentorlauf auf dem Südtiroler Kronplatz ihren dritten Saisonsieg feiern und entwickelt sich zunehmend zur Topfavoritin bei den Olympischen Spielen. Bei den ÖSV-Damen konnten keine großen Erfolge erzielt werden.

Realistische Einschätzung

Im Lager der Österreicherinnen fährt man jedenfalls mit einer gesunden Portion Realismus nach China. „Ich fahre definitiv nicht als Favoritin zu Olympia“, sagte Stephanie „Ich weiß aber, ich kann es besser. Bei den Olympischen Spielen habe ich gar nichts zu verlieren.“ Auch Liensberger analysierte ihre Vorstellung auf dem Kronplatz, der noch nicht zu ihren Lieblingsstrecken zählt, nüchtern: „Da habe ich noch was zu tun“, sagte die WM-Dritte von Cortina.

Elisa Mörzinger, die nicht für Peking nominiert wurde, blieb auf Rang 20 im Bereich ihrer Möglichkeiten. „Der erste Durchgang war super, im zweiten habe ich nicht ganz daran anschließen können. Aber es war schon ein wichtiges Ergebnis, um zu sehen, dass die Richtung stimmt“, meinte die Oberösterreicherin, die nun während der Olympischen Spiele in Peking Europacup-Rennen absolvieren wird. „Ich werde schauen, dass ich die nächsten Schritte mache.“