Dominic Thiem
APA/AFP/Martin Bureau
Tennis

Thiem bereit für Rückkehr auf ATP-Tour

Über sieben Monate nach jener folgenschweren Handgelenksverletzung beim Rasenturnier auf Mallorca kehrt Dominic Thiem nächste Woche auf die ATP-Tour zurück. Der 28-jährige Niederösterreicher spielt nach mehreren Rückschlägen in der Rehabilitation der Reihe nach die Sandplatzturniere in Cordoba, Buenos Aires, Rio de Janeiro und Santiago de Chile. „Läuft alles nach Plan, sollte er ab Mitte März in Indian Wells wieder voll konkurrenzfähig sein“, sagte Vater Wolfgang Thiem.

Für Thiem wird der Auftritt in Cordoba das erste Bewerbsspiel seit dem 22. Juni und daher eine echte Standortbestimmung. Vorerst gilt es, wieder in den Matchrhythmus zu finden, das Gefühl für den Wettkampf wiederzuerlangen. Denn noch nie in seiner Karriere ist Thiem so lange nicht im Turniereinsatz gewesen.

Der US-Open-Sieger 2020 hätte eigentlich schon im Dezember bei einem Schauturnier ein Comeback geben wollen, danach sagte er auch Auftritte beim ATP-Cup und bei den Australian Open ab. Damals hatte er mit seinem Team entschieden, sich noch mehr Zeit für die Rückkehr auf die Tour zu geben. Auch vor Cordoba herrschte kurz Aufregung.

„Keine Wunderdinge erwarten“

Thiem bereitet sich in Santiago de Chile mit seinem Coach Nicolas Massu auf seinen ersten Einsatz vor. Nachdem von einem chilenischen Journalisten gemeldet worden war, dass der Österreicher ein Training nach nur fünf Minuten abgebrochen habe, folgte umgehend Entwarnung. Thiems Management betonte rasch, dass alles im Plan sei, „andere Gründe“ dafür verantwortlich seien.

Nicolas Massu
GEPA/Matthias Hauer
Coach Nicolas Massu ist beim Comeback in Südamerika wieder mit von der Partie

Thiem selbst postete am Donnerstag ein Bild aus Chile, Vater Wolfgang beruhigte gegenüber der „Kleinen Zeitung“: „Es geht ihm gut, mit dem Handgelenk ist so weit alles in Ordnung.“ Wunderdinge könne man sich nach der schwierigen Verletzung aber nicht erwarten. „Auch wenn alles gut verheilt ist, ist die Problematik einer möglichen Überbelastung noch präsent. Das ist wie bei einem Skifahrer – wenn der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat, dann hat er auch muskuläre Probleme“, sagte Wolfgang Thiem.

Thiem, der nach den Australian Open in der Weltrangliste Richtung Platz 40 abrutschen wird, spielt mit „geschütztem Ranking“. Allerdings wird das für die Gesetztenliste nicht herangezogen. Beim am Montag startenden ATP-250-Turnier in Cordoba wird er aber noch gesetzt sein und daher voraussichtlich in der ersten Runde ein Freilos haben. Der Lichtenwörther, der auf der Tour bisher 17 Titel gewonnen hat, spielt erstmals in Cordoba.