Skispringen

Kraft nach Aufholjagd in Willingen Sechster

Marius Lindvik hat das letzte Weltcup-Skispringen vor den Olympischen Winterspielen in Peking gewonnen. Der 23-jährige Norweger setzte sich nach Rang drei am Samstag beim zweiten Einzel-Bewerb von Willingen mit 243,8 Punkten vor dem Deutschen Karl Geiger (238,7) und dem slowenischen Halbzeitführenden Cene Prevc (235,6) durch. Stefan Kraft belegte nach einer deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang samt zweitgrößter Tagesweite am Sonntag den sechsten Platz (229,3).

Unmittelbar dahinter klassierte sich bei wechselnden Bedingungen überraschend Thomas Lackner (219,0). Zufrieden konnte auch Markus Müller mit Rang 13 (196,3) sein. Daniel Huber verlor hingegen in der Entscheidung deutlich an Boden und musste sich mit Platz 19 (182,3) begnügen.

Im Gesamtweltcup holte sich Geiger mit einem Plus von nur drei Punkten die am Samstag verlorene Spitzenposition von Ryoyu Kobayashi, der Vierter wurde (234,7), wieder zurück. Für Lindvik, dem von Rang sechs aus der Sprung nach ganz oben gelang, war es der dritte Saisonerfolg. Auch Geiger konnte sich im zweiten Durchgang steigern – von Rang fünf auf zwei.

Rang sechs für Kraft nach Aufholjagd

Stefan Kraft tankte mit dem zweitweitesten Flug im Finale in Willingen Selbstvertrauen und verbesserte sich von Platz 14 noch auf sechs. Überschattet wurde die erfreuliche Leistung im Skisprung-Team vom positiven CoV-Test von Sara Marita Kramer.

Nur Kobayashi sprang weiter als Kraft

Kraft lag nach einem Sprung auf 129,5 Meter zur Pause auf Rang 14 und damit im Mittelfeld. Mit einem 149-Meter-Satz erinnerte er dann allerdings an seine besten Zeiten, nur Kobayashi war mit 152 Metern weiter als der 28-jährige Salzburger. Nach einem Zwischentief scheint er rechtzeitig vor den Titelkämpfen in Peking zu seiner Form gefunden zu haben. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf, habe umgesetzt, was ich in den Trainings schon ein paar Mal gezeigt habe. Ich habe es cool in den Wettkampf rübergebracht, vor allem im zweiten Durchgang“, resümierte Kraft. Da stand ihm auch das „nötige Windglück“ zur Seite.

Für Kraft war es an einem „schwierigen Willingen-Wochenende“ die beste Saisonplatzierung seit dem Sieg in Klingenthal am 11. Dezember 2021, und das, nachdem er im aufgrund der schwierigen Windverhältnisse in nur einem Durchgang entschiedenen Samstag-Bewerb nur 25. geworden war. „Es war ein sehr cooler Durchgang, der gibt ein bisschen eine breitere Brust und ein gutes Gefühl“, blickte der ÖSV-Adler positiv in Richtung anstehendem Großereignis. Kommenden Sonntag wird bei den Männern von der Normalschanze der erste Medaillensatz vergeben.

Sonntag-Bewerb der Herren in Willingen

Endstand:
1. Marius Lindvik NOR 140,0/144,5 243,8
2. Karl Geiger GER 139,5/140,0 238,7
3. Cene Prevc SLO 148,0/133,5 235,6
4. Ryoyu Kobayashi JPN 128,0/152,0 234,7
5. Halvor Egner Granerud NOR 134,0/144,0 234,3
6. Stefan Kraft AUT 129,5/149,0 229,3
7. Thomas Lackner AUT 141,0/136,0 219,0
8. Daiki Ito JPN 144,5/121,5 216,2
9. Timi Zajc SLO 130,5/137,0 207,1
10. Lovro Kos SLO 128,0/138,5 206,7
11. Markus Eisenbichler GER 144,0/115,5 200,9
12. Robert Johansson NOR 126,5/135,0 197,3
13. Markus Müller AUT 126,0/133,0 196,3
14. Dawid Kubacki POL 136,0/125,0 194,2
15. Anze Lanisek SLO 123,0/130,5 194,1
16. Gregor Deschwanden SUI 121,5/134,5 192,3
17. Stephan Leyhe GER 123,5/130,5 188,2
18. Naoki Nakamura JPN 124,0/131,5 188,1
19. Daniel Huber AUT 134,0/113,0 182,3
20. Peter Prevc SLO 124,5/127,0 179,6
21. Robin Pedersen SWE 132,5/114,0 170,5
22. Andreas Wellinger GER 124,0/125,5 170,3
23. Killian Peier SUI 131,5/114,5 165,0
24. Severin Freund GER 122,5/118,5 161,4
25. Alexander Baschenow RUS 121,5/125,5 160,2
26. Keiichi Sato JPN 129,5/112,0 155,0
27. Junshiro Kobayashi JPN 117,5/114,0 147,3
28. Decker Dean USA 124,5/108,0 138,5
29. Giovanni Bresadola ITA 124,5/120,0* 134,1
30. Yukiya Sato JPN 144,0/DSQ 121,5
Nicht für zweiten Durchgang qualifiziert (u. a.):
31. Maximilian Steiner AUT 122,5 79,3
38. Stefan Rainer AUT 114,5 63,9
42. Markus Rupitsch AUT 105,5 56,6
* gestürzt