„Es ist der beste Tag meines Lebens“, jubelte Mane direkt nach dem Titelgewinn. Tags darauf wirkte Mane etwas verträumt in seinem Hotelbett mit Medaille um den Hals und Pokal im Arm. Die Party im westafrikanischen Land war da längst noch nicht vorbei: Zu Mittag gab es einen Empfang in der Heimat, Staatspräsident Macky Sall erklärte den Montag nach dem Premierentitel zum Nationalfeiertag.
Der 29-jährige Mane, einst nach zwei Saisonen 2014 für mehr als 20 Millionen Euro (inkl. Bonuszahlungen) von Salzburg nach Southampton gewechselt, wurde zum Spieler des Turniers gekürt.
„Die Mannschaft hat mich gepusht“
In Minute sieben des Finales in Yaounde hatte er einen Foulelfmeter noch vergeben. „Ich war damit natürlich nicht glücklich, aber alle Teamkollegen kamen zu mir und wir haben uns gegenseitig gepusht. Das hat den Unterschied ausgemacht und gab mir auch Motivation für den finalen Elfmeter“, so Mane. „Wir haben als Mannschaft gewonnen, als Land“, betonte auch sein Teamkollege und Torwart Edouard Mendy. „Es war eine lange Reise, es war schwierig und manchmal kompliziert. Aber wir haben nie aufgegeben“, so Teamchef Aliou Cisse.
Für ihn, der als Spieler 2002 im Finale knapp unterlegen war, zeigte der Triumph vor allem eines: „Das beweist die mentale Stärke dieser Generation.“ Vor 20 Jahren hatte Senegal im Elfmeterschießen gegen Kamerun verloren, Cisse gehörte damals zu den Fehlschützen. „Ich widme diese Trophäe Aliou Cisse“, sagte Mane. „Als ich den Elfmeter verschossen hatte, dachte ich sofort an ihn – und als ich den letzten Elfmeter verwandelt hatte, dachte ich wieder sofort an ihn.“
Entsprechend fiel im Olembe-Stadion die Begeisterung aus. Feuerwerk, Trommeln, Fahnen: Der Sieg der „Löwen von Teranga“, so der Titel des Nationalteams, lockte in der Heimat schon bald viele auf die Straßen.
Triumph und Tragödie bleiben in Erinnerung
Die Bilder vom Finale prägten das Turnier in Kamerun, doch auch die schockierenden Szenen Ende Jänner. Vor dem Achtelfinale hatte eine Massenpanik vor dem Stadion in der Hauptstadt Yaounde acht Menschen das Leben gekostet. Doch es wurde weitergespielt.
Der Fußball sollte helfen – auch, um die politische Instabilität in Kamerun mit Putschen und Umsturzversuchen oder die schweren ökonomischen Folgen der CoV-Restriktionen zumindest für den Moment vergessen zu machen.