Ferdy Druijf (Rapid)
APA/Hans Punz
Bundesliga

Transfers im Zeichen von Stürmerrochaden

Die Winterübertrittszeit der Admiral Bundesliga ist ohne einen ganz großen Transferknüller zu Ende gegangen. Am betriebsamsten war zum Abschluss noch die Wiener Austria, kurz vor der Deadline brachten die „Veilchen“ die Verpflichtungen von Lucas Galvao und Martin Pecar unter Dach und Fach. Ansonsten blieb es am Ende ruhig, doch davor ging es durchaus turbulent zu – mitunter gab es lukrative Stürmerrochaden.

Viel passierte bei Rapid, Austria Klagenfurt, LASK, Hartberg, Admira und Altach, den spektakulärsten Transfer wickelte jedoch Sturm Graz ab. Kelvin Yeboah ging um kolportierte 6,5 Millionen Euro zu Genoa. Als Ersatz holte der Tabellenzweite den 18-jährigen Dänen Rasmus Höjlund, die Ablöse soll um die zwei Millionen Euro betragen haben. Ebenfalls neu zu den „Blackies“ stieß Luca Kronberger von der Admira sowie am Montag noch der 19-jährige Stürmer Mohammed Fuseini von der Right to Dream Academy aus Ghana – er spielt vorerst für Sturm II.

Auch bei Rapid gab es einen Wechsel in der Spitze. Der Niederländer Ferdy Druijf wurde von Alkmaar bis Sommer mit Kaufoption ausgeliehen, dafür ging Ercan Kara ein halbes Jahr vor Ablauf seines Vertrags zu Orlando City, was den Hütteldorfern immerhin noch eine sechsstellige Summe einbrachte. In einem ähnlichen Bereich lag die Ablöse, die Venezia für Maximilian Ullmann bezahlte. Der linke Verteidiger wäre ebenfalls im Sommer ablösefrei zu haben gewesen.

Genuas Kelvin Yeboah
AP/Gregorio Borgia
Kelvin Yeboah (r.) spülte Sturm Graz 6,5 Millionen Euro in die Kassen – das ist Vereinsrekord

Fountas und Strebinger könnten Rapid noch verlassen

Noch fraglich ist, ob für Taxiarchis Fountas Geld in Rapids Clubkassa fließt. Der Grieche unterschrieb bereits einen ab Sommer gültigen Kontrakt bei DC United. Ein früherer Wechsel ist möglich, weil die Transferzeit in der Major League Soccer noch einige Wochen läuft – und würde Rapid eine kleine Ablöse bescheren. Auch ein baldiger Abschied des früheren Einsergoalies Richard Strebinger ist nicht ausgeschlossen.

Der Niederösterreicher spielt in den Plänen von Trainer Ferdinand Feldhofer keine Rolle und wird den Club spätestens nach seinem Vertragsende im Sommer verlassen. Rapid gehen also einige Stammspieler der jüngeren Vergangenheit verloren, dafür kehrte ein Hoffnungsträger zurück. Yusuf Demirs Leihvertrag beim FC Barcelona wurde aufgelöst, der ÖFB-Teamspieler unterschrieb bei Rapid ein Arbeitspapier bis 2024.

Austria holt Trio am letzten Tag

Beim Hütteldorfer Erzrivalen Austria gab es erst am letzten Transfertag Bewegung. Ex-Rapidler Galvao kam von Atromitos Athen, der slowenische U21-Teamspieler Martin Pecar leihweise von Eintracht Frankfurt. Zudem wurde Lorenzo Coco von der zweiten Rieder Mannschaft ausgeliehen. Der 18-Jährige ist vorerst für die Young Violets in der 2. Liga vorgesehen. Der WAC verzichtete komplett auf Zugänge und gab lediglich Gustav Henriksson an Elfsborg ab.

Salzburg schlug laut Medienberichten lukrative Angebote für Brenden Aaronson aus und verpflichtete dafür den belgischen Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt vom FC Brügge. Ebenfalls neu sind die 18-jährigen Afrikaner Oumar Diakite und Agyekum, die nach bewährtem Schema zunächst bei Lieferung Erfahrung sammeln sollen.

Außerdem verlieh der überlegene Spitzenreiter den aus New York zurückgekehrten Youba Diarra an den TSV Hartberg, der sich auch noch mit Patrick Farkas, Okan Aydin und Mario Kröpfl verstärkte.

Ignace Van der Brempt (Club Brügge)
APA/AFP/John Thys
Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt (l.) wechselte von Brügge nach Salzburg

Auch Austria Klagenfurt war am Transfermarkt aktiv, so wurde etwa Ex-Hartberg-Regisseur Rajko Rep unter Vertrag genommen. Neu beim Aufsteiger ist zudem Patrick Hasenhüttl, Sohn von Southampton-Coach Ralph Hasenhüttl, Lukas Fridrikas von Wacker Innsbruck und der vom FC Bayern ausgeliehene chinesische Goalie Liu Shaoziyang.

Auch LASK, Altach und Admira betriebsam

Der LASK engagierte zuletzt drei Jungprofis von den Juniors OÖ und davor den Tschechen Filip Twardzik von Spartak Trnava, den Ivorer Oumar Sako von Beroe Stara Zagora und den Serben Branko Jovicic von Ural Jekaterinburg. Dafür gaben die Linzer Lukas Grgic an Hajduk Split, Mamoudou Karamoko an den FC Kopenhagen und Christoph Monschein leihweise an Altach ab.

Das Schlusslicht aus Vorarlberg holte sechs Neue und bekam mit dem Schweizer Ludovic Magnin auch einen neuen Trainer. Beim Vorletzten Admira war die Fluktuation auch hoch, sechs Zugängen stehen neun Abgänge gegenüber. Weniger Rochaden gab es bei der SV Ried und WSG Tirol, allerdings verloren Letztere Thanos Petsos an den FC Riga.