Andreas Kuen (Sturm Graz) und Bror Blume (WSG Tirol)
APA/Richard Purgstaller
Bundesliga

Sturm und WAC im Fernduell um Platz zwei

Der SK Puntigamer Sturm Graz und RZ Pellets Wolfsberg kämpfen am Samstag (17.00 Uhr) in der Admiral Bundesliga beim Frühjahrsauftakt im Fernduell um Platz zwei hinter Leader Red Bull Salzburg. Vor der 19. Runde halten beide Clubs bei je 31 Punkten, vier Runden bis zum Ende des Grunddurchgangs sind noch zu spielen. Mit dem Gastspiel bei der WSG Tirol steht Sturm ebenso wie dem WAC daheim gegen die SV Guntamatic Ried ein Härtetest bevor.

Sturm kämpft im Innviertel zudem gegen eine unerfreuliche Serie. Seit 2012 warten die Grazer auf einen Sieg zum Frühjahrsstart. Nun unternehmen die „Blackies“ in Innsbruck den nächsten Versuch, die Unserie zu beenden. Geht es für Sturm in der Tabelle darum, den zweiten Platz hinter Salzburg gegen den WAC zu verteidigen, befindet sich die WSG Tirol im Rennen um die Meistergruppe. Drei Zähler wären bei den Tirolern gern gesehen. Fünf Punkte fehlen vor dem Startschuss ins neue Jahr auf den Sechsten Ried.

Bei Sturm wird mit Spannung das Debüt von Neuzugang Rasmus Höjlund erwartet. Der seit Kurzem 19-jährige Däne soll die gesuchte Wucht in der Offensive entfalten. Von Höjlund wie auch dem von der Admira geholten U21-Teamspieler Luca Kronberger erwartet sich Christian Ilzer aber noch keine Wunderdinge. „Höjlund und Kronberger sind zwei sehr talentierte Neue, auf sie sind in den letzten Wochen viele neue Eindrücke eingeprasselt. Es wird noch eine Zeit dauern, bis sie sich im Spiel richtig entfalten können, aber sie sind auf einem guten Weg“, meinte der Trainer der Steirer.

Bundesliga, 19. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WSG Tirol – Sturm Graz

Innsbruck, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Awoudja, Schulz – Rogelj, Ogrinec, Müller, Blume – Vrioni, Sabitzer

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Sarkaria, Kuen – Jantscher, Höjlund

„Durchwachsene“ Vorbereitung bei Sturm

Bis auf den weiter vermissten Otar Kiteishvili (Syndesmoseband) sind bei Sturm alle Spieler fit. Die Vorbereitung bezeichnete Ilzer als durchwachsen. In sechs Testspielen gelang nur ein Sieg bei fünf Niederlagen. „Es ist uns nicht gelungen, die Ergebnisse zu erspielen, die wir uns vorgestellt haben. Aber wir haben uns dabei etwas gedacht, wollten gewisse Herausforderungen für die Spieler setzen“, sagte Ilzer. Er fehlte in den finalen Tests aufgrund einer Coronavirus-Infektion und stieg nach mehrtägiger Quarantäne mit mildem Verlauf erst am Donnerstag wieder ins Training ein.

Am Tivoli geht es für Sturm gegen einen Lieblingsgegner. Die WSG hat seit dem Aufstieg 2019 in sieben Duellen nur einen Punkt geholt. Im ersten Vergleich der laufenden Saison gingen die Wattener mit 0:5 unter. Trainer Thomas Silberberger sprach auch deshalb von einer „absoluten Herausforderung“. Sturm werde seinem Team alles abverlangen. „Sie haben einige Ausnahmekönner in ihren Reihen, die dem Spiel auch mit dem Ball Struktur geben können“, sagte Silberberger.

„Gut, dass es endlich losgeht“

Wattens bereitete sich auf Malta und zuletzt im Kurztrainingslager in Meran auf den Start ins Frühjahr vor. Nach zuletzt vielen erkrankten Spielern meldeten die Tiroler am Freitag nur einen Ausfall: den langzeitverletzten Angreifer Tobias Anselm. In der Offensive rüstete die WSG im Winter mit dem Schweden Tim Prica nach, auch Julius Ertlthaler soll den Angriff beleben. Bror Blume war laut Silberberger in der Vorbereitung außerdem der Beste. Abhanden kam Mittelfeldlenker Thanos Petsos, die Lücke soll Neuzugang Sandi Ogrinec füllen. Silberberger war hoffnungsfroh: „Es ist gut, dass der Druck jetzt steigt. Und es ist gut, dass es jetzt endlich losgeht.“

Ibertsberger zurück in Wolfsberg

In Wolfsberg kehrt Robert Ibertsberger beim Gastspiel der SV Ried an seine erste Cheftrainerstation in der Bundesliga zurück. Der Neo-Coach der Innviertler betreute die Kärntner 2018 in neun Spielen und sicherte ihnen damals den Klassenerhalt. Aktuell will der Ex-Teamspieler die auswärts schwachen Innviertler in die Meistergruppe führen. Der Tabellendritte WAC dürfte nach oben schielen, gibt sich aber betont bescheiden.

Derzeit steht Ried auf dem sechsten Platz, was im März die Teilnahme an der Meistergruppe bedeuten würde. Sowohl nach oben wie auch nach unten sind die Abstände jedoch überschaubar, Patzer wird man sich daher eher nicht leisten können. Größtes Manko der Oberösterreicher in dieser Saison ist die Auswärtsbilanz. Daheim ist Ried ungeschlagen und holte in neun Partien 19 Zähler, in der Fremde stehen nur fünf Punkte zu Buche. Vorrangig wichtig ist für Sportchef Thomas Reifeltshammer sowieso, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.

Bundesliga, 19. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WAC – SV Ried

Wolfsberg, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Vizinger, Baribo

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Meisl, Plavotic, F. Seiwald – Stosic, Ziegl, Pomer – Bajic, Nutz, Satin

Fakt ist, dass die Mannschaft mit dem 2:0-Heimsieg im Uniqa-ÖFB-Cup gegen Austria Klagenfurt viel Selbstvertrauen getankt hat. Das möchte man gegen den zweiten Bundesligisten aus Kärnten auf den Platz bringen. „Ich erwarte mir eine sehr spielstarke Wolfsberger Mannschaft, die uns die eine oder andere Aufgabe geben wird“, sagte Trainer Ibertsberger. „Wenn wir Disziplin, Kompaktheit und Intensität auf den Platz bringen, dann können wir aber auch gegen den WAC etwas mitnehmen. Wir werden auch in Wolfsberg zu unseren Chancen kommen, die wir nutzen müssen.“

WAC bleibt trotz Erfolgslauf bescheiden

Der WAC matcht sich im Fernduell mit Sturm Graz um die Position hinter Leader Salzburg. Dessen großer Vorsprung wird mit der Punktehalbierung eingestampft, sodass in weiterer Folge in der Meistergruppe doch noch Spannung aufkommen könnte. So weit will die Clubführung aber nicht blicken. „Es ist immer schwierig, eine gute Leistung zu bestätigen. Wir waren immer unter den Top Sechs, seit es die Reform gibt, das wollen wir auch heuer erreichen. Und es schaut gut aus“, sagte Präsident Dietmar Riegler.

In der Winterpause verhielten sich die „Wölfe“ unauffällig, Neuzugänge gab es keine. Kontinuität unter Trainer Robin Dutt ist das Stichwort. „Es war ein sehr ruhiger Winter für uns. Wir waren nicht im Zwang, irgendwas zu tun. Wir können in Ruhe weiterarbeiten“, erläuterte Riegler. Im Cupviertelfinale schaffte auch der WAC den Aufstieg. Gegen den Wiener Zweitligisten FAC setzte sich die Truppe in der Vorwoche 4:2 nach Verlängerung durch.