Maximilian Woeber (RBS) und Thomas Mueller (Bayern)
GEPA/Jasmin Walter
Champions League

Salzburg tritt Bayern mutig entgegen

Zum ersten Mal steht mit dem FC Salzburg ein österreichischer Club im Achtelfinale der UEFA Champions League. Als Premierengast am Mittwoch (21.00 Uhr) steht den „Bullen“ niemand Geringerer als der deutsche Rekordmeister Bayern München gegenüber. Trotzdem wollen sich die Salzburger vor dem Starensemble nicht verstecken. Verteidiger Maximilian Wöber schickte gleich eine blumige Kampfansage Richtung München. „Die wissen genau, wie grauslich das am Mittwoch für sie wird“, meinte der 24-Jährige selbstbewusst.

Grauslich wurde es zuletzt für die Bayern beim 2:4 in Bochum. Die Blamage vom Samstag könnte sich freilich in einer umso energiegeladeneren Vorstellung in Salzburg niederschlagen. Wo der Hammer hängt, zeigten die Bayern in der abgelaufenen Gruppenphase. Sechs Siege in Gruppe E mit dem FC Barcelona, Dynamo Kiew und Benfica Lissabon (Torverhältnis 22:3) stehen zu Buche, 21 Partien in Folge ist der sechsfache Titelträger der Champions League, der zuletzt 2020 die Trophäe holte, international auswärts ungeschlagen.

Salzburg tankte immerhin mit dem 2:1-Comebacksieg über Rapid am Freitag weiteres Selbstvertrauen, in der mit 29.520 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena will man noch einen drauflegen. Und so unwahrscheinlich ein Weiterkommen gegen die Bayern auf dem Papier auch ist, finanziell wäre es einmal mehr lukrativ. Gut 47 Millionen Euro hat Salzburg in der laufenden Saison an Preisgeldern des Europäischen Fußballverbandes (UEFA) bereits eingenommen. Zieht man sensationell ins Viertelfinale ein, kämen weitere 10,6 Mio. dazu.

Mittwoch, 21.00 Uhr:

Salzburg – Bayern

Stadion Wals-Siezenheim, SR Oliver (ENG)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Capaldo, Camara, Aaronson, Seiwald – Adeyemi, Okafor

Bayern: Ulreich – Pavard, Süle, Hernandez – Gnabry, Kimmich, Tolisso, Coman – Müller, Sane – Lewandowski

Rückspiel am 8. März (21.00 Uhr) in München

„Wollen mutig auftreten“

„Wir wissen, dass wir gegen die aktuell vielleicht weltbeste Clubmannschaft spielen und krasser Außenseiter sind“, sagte Trainer Matthias Jaissle.

„Trotzdem wollen wir mutig auftreten und versuchen, unsere Art des Fußballs auf den Platz zu bringen. Das wird nicht einfach, aber wir werden es versuchen. Wir stehen erstmals in der Geschichte des Clubs im Achtelfinale der Champions League – und das mit der jüngsten Mannschaft des gesamten Wettbewerbs. Das ist etwas Besonderes, das die Spieler und auch unsere Fans jetzt genießen dürfen. Wir empfinden keinen Druck, sondern nur Vorfreude.“

Lernen aus ersten Duellen

Stürmer Noah Okafor erinnerte sich an die glücklosen Duelle mit den Bayern in der Gruppenphase der Vorsaison. Damals gab es daheim (2:6) und auswärts (1:3) nichts zu holen. „Auch wenn die Ergebnisse sehr deutlich sind, waren die Spiele dabei teils sehr eng. Vor allem im ersten Match in Salzburg konnten wir lange Zeit sehr gut mithalten“, meinte der Schweizer.

„Aber die Bayern haben uns am Ende gezeigt, dass wir auf diesem hohen Niveau keine Fehler machen dürfen. Daraus wollen wir lernen und es in diesen Duellen besser machen, auch wenn die Bayern auch diesmal wieder die Favoriten sind.“

Leroy Sane (Bayern) und Andreas Ulmer (Salzburg)
GEPA/Jasmin Walter
In den beiden Duellen in der Gruppenphase 2020/21 gab es für Andreas Ulmer (r.) und Co. nichts zu bestellen

Wiedersehen mit Nagelsmann

Für Jaissle ist es auch ein Duell mit seinem um nur ein Jahr älteren Trainerkollegen und deutschen Landsmann Julian Nagelsmann. Der war bereits bei Hoffenheim als Nachwuchs-Coach tätig, als Jaissle dort noch als Aktiver kickte. Ralf Rangnick, aktuell Trainer bei Manchester United, hatte auf beide prägenden Einfluss. Ein Vergleich bietet sich an, Jaissle will davon aber nichts wissen.

„Ich habe viel über die Vergleiche gehört, aber ich halte nicht viel davon. Julian ist Julian, ich bin ich“, stellte Jaissle, der in seiner Premierensaison als Proficoach in lichte Höhen klettert, jüngst klar. „Das Einzige, was ähnlich ist, ist die Historie, hin und wieder der gleiche Verein und natürlich das Alter. Ich kann nur den Hut davor ziehen, was er bisher für eine Trainerkarriere hingelegt hat. Er macht aktuell beim FC Bayern einen tollen Job.“