Zverev hatte nach dem 2:6 6:4 6/10 mit seinem brasilianischen Doppel-Partner Marcelo Melo gegen den Briten Lloyd Glasspool und den Finnen Harri Heliovaara mehrmals mit seinem Schläger gegen den Schiedsrichterstuhl geschlagen, auf dem der Unparteiische noch saß. Zudem beschimpfte der Weltranglistendritte den Referee, der auf die Attacken unmittelbar bei seinen Füßen gelassen reagierte, als „Idioten“.
Der Wutausbruch könnte dem Deutschen weitere Sanktionen der ATP einbringen. 2019 wurde dem für seine Ausraster bekannten Australier Nick Kyrgios nach einer anfänglichen Geldstrafe von 113.000 US-Dollar eine Bewährungssperre von 16 Wochen und eine zusätzliche Geldstrafe von 25.000 US-Dollar wegen „erschwerenden Verhaltens“ von der ATP auferlegt.
Ausschluss für Zverev nach Ausraster
Der Deutsche rastete am Dienstag im Anschluss an seine Niederlage im Doppel aus und zertrümmerte seinen Schläger am Schiedsrichterstuhl.
Zverev hatte beim topbesetzten Event im Vorjahr den Titel geholt. Am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) hatte er im Einzel sein Erstrundenmatch gegen den US-Amerikaner Jenson Brooksby nach 3:20 Stunden mit 3:6 7:6 (12/10) 6:2 gewonnen. Die Partie endete erst um 4.55 Uhr – noch nie war auf der ATP-Tour ein Match später zu Ende gegangen. Wahrscheinlich wäre es angesichts der Strapazen klüger gewesen, auf einen Start im Doppel zu verzichten. Im Einzel-Achtelfinale hätte Zverev eigentlich gegen seinen Landsmann Peter Gojowczyk antreten sollen. Der 32-Jährige steht nun kampflos im Viertelfinale.
Image erhielt wieder deutliche Kratzer
Dass er nach dem Ausraster seinen demolierten Schläger einem Fan schenkte, dürfte Zverev nur bei diesem Anhänger ein paar Sympathiepunkte gebracht haben. Ansonsten hat das Image des deutschen Sportlers des Jahres wieder deutliche Kratzer bekommen, laufen doch nach wie vor Ermittlungen der ATP gegen ihn wegen noch unbewiesener Gewaltvorwürfe seiner Ex-Freundin Olga Scharypowa.
Später zeigte sich Zverev via Social Media reuig und bedauerte seinen schweren Fehltritt: „Ich habe mich privat beim Schiedsrichter entschuldigt, weil mein Ausbruch ihm gegenüber falsch und inakzeptabel war.“ Der 24-Jährige entschuldigte sich auch bei den Fans und dem Turnier. Zudem werde er die kommenden Tage über sein Verhalten nachdenken, kündigte Zverev an. Er wolle sicherstellen, dass das nicht mehr vorkomme.
Auftaktsiege für Nadal und Medwedew
Für weniger Aufsehen, aber dafür Siege sorgten Australian-Open-Sieger Rafael Nadal aus Spanien sowie der Russe Daniil Medwedew. Nadal setzte sich in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Denis Kudla in 76 Minuten mit 6:3 6:2 durch. Medwedew, Nadals Finalgegner in Melbourne, kam in Mexiko dank eines sicheren 6:3 6:4 gegen den Franzosen Benoit Paire eine Runde weiter. Medwedew kann diese Woche den Serben Novak Djokovic von der Weltranglistenspitze verdrängen.
ATP-500-Turnier in Acapulco
(Mexiko, 1.832.890 Dollar, Hartplatz)