Eder, nach dem ersten Durchgang noch auf Rang sechs, katapultierte sich beim Heimspringen in Oberösterreich mit einem Satz auf 86,5 m noch auf das Podest und feierte damit den bisher größten Erfolg im Weltcup. Am Ende hatte die Salzburgerin 4,6 Punkte Vorsprung auf ihre Teamkollegin Kramer, die sich diesmal mit zwei Sprüngen auf 81,0 m begnügen musste. Jacqueline Seifriedsberger schrammte als Elfte an den Top Ten vorbei. Chiara Kreuzer als 15. und Julia Mühlbacher auf dem 30. Platz holten ebenfalls noch Weltcup-Punkte.
„Das ist so schön. Alles ging so schnell, ich bin sprachlos. Mir ist alles gerade ein bisschen zu viel“, sagte Eder nach dem ersten Podestplatz im ORF-Interview. Die 20-Jährige überraschte sich selbst am meisten: „Ich hätte nie damit gerechnet, weil ich mich nicht so gefühlt hatte. Wo der zweite Sprung auf einmal dahergekommen ist, weiß ich nicht. Der Absprung war vielleicht einfach besser“, sagte Eder.
Kramer verpasst das Stockerl
Die Salzburgerin kommt diesmal nicht auf Touren und muss sich mit Platz fünf begnügen.
Kramer musste hingegen den für ihre Verhältnisse schwachen Wettkampf schnell abhaken. „Ganz erklären kann ich es mir nicht, es ist irgendwie wenig Energie drinnen“, zeigte sich die sechsfache Saisonsiegerin über ihren fünften Platz enttäuscht. Am Freitag hatte die Salzburgerin gemeinsam mit Eder, Kreuzer und Seifriedsberger den Teambewerb gewonnen. Wegen Verletzungen in diesem Winter nicht mehr dabei sind Daniela Iraschko-Stolz und Sophie Sorschag. Zudem fehlte Eva Pinkelnig wegen eines positiven Coronavirus-Befunds.
Bogataj in eigener Liga
Die Plätze eins und zwei waren im Einzel allerdings fest in slowenischer Hand. Vor allem Olympiasiegerin Bogataj sprang in einer eigenen Liga. Die 26-Jährige zeigte mit 93,0 und 92,0 Metern die mit Abstand weitesten Sprünge des Tages und feierte mit 20 Punkten Vorsprung auf Kriznar ihren erste Weltcup-Sieg überhaupt. Eder hatte als Dritte 36,9 Zähler Rückstand auf Bogataj.
Bogataj fliegt zum Premierensieg
Die Slowenin legt nach 93,0 m im ersten Durchgang in der Entscheidung 92,0 m nach und feiert ihren Sieg.
In der Weltcup-Wertung setzte sich die Slowenin hinter Kramer auf den zweiten Platz, nachdem die Deutsche Katharina Althaus aufgrund ihrer Coronavirus-Infektion zum Zuschauen gezwungen war und auch andere Topathletinnen wie Bogatajs Landsfrau Ema Klinec und die Japanerin Sara Takanashi gefehlt hatten. Der Vorsprung der Salzburgerin auf die Slowenin ist mit 214 Punkten aber noch beruhigend. Am Sonntag bietet sich für Kramer (13.35 Uhr, live in ORF1) die Chance zur Revanche.