Liverpool bejubelte den neunten Ligacup-Titel, den ersten seit zehn Jahren, und ist damit vor Manchester City wieder alleiniger Rekordsieger in diesem Bewerb. Für Trainer Jürgen Klopp, seit 2015 im Amt, war es überhaupt der erste nationale Titel in einem Cupbewerb mit den „Reds“. Sein Team hat mittlerweile zehn Pflichtspiele in Folge gewonnen und auch das Titelrennen in der Premier League bei nach Verlustpunkten nur drei Zählern Rückstand auf ManCity wieder spannend gemacht.
Champions-League-Sieger Chelsea dagegen blieb der zweite Titel in diesem Kalenderjahr nach jenem bei der Club-WM verwehrt. Thomas Tuchel musste sich im deutschen Trainerduell mit Klopp beugen – auch weil sein Schachzug mit Kepa nicht aufging. Der 27-jährige Spanier wurde in der 120. Minute für Torhüter Eduard Mendy eingewechselt, weil Tuchel mit ihm im Elferschießen mehr Chancen sah. Dass Kepa am Ende selbst antreten musste, war da wohl nicht mit einberechnet.

Beide Teams in Bestbesetzung
Beide Trainer ließen ihre Teams praktisch in Bestbesetzung antreten. Mendy und auch Liverpools Caoimhin Kelleher, der anstelle von Stammtorhüter Alisson im Tor stand, zeigten einige teils sehenswerte Paraden. Nach rund einer Stunde wurde ein Tor von Liverpools Joel Matip nach Videobeweis wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Zwei vermeintliche Chelsea-Tore von Kai Havertz und eines von Romelu Lukaku wurden ebenfalls wegen Abseits nicht gegeben.
Das Spiel wurde überschattet vom Krieg in der Ukraine. Vor der Partie bekundeten die Teams und auch der Großteil der 85.512 Zuschauer in Wembley ihre Solidarität mit dem Land. Auf den Tribünen waren ukrainische Flaggen zu sehen. Der russische Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch, dem eine Nähe zu Kreml-Chef Wladimir Putin nachgesagt wird, hatte angesichts drohender Sanktionen am Samstag die Kontrolle über den Londoner Traditionsclub abgegeben. Zum Verkauf soll Chelsea deswegen bisher aber noch nicht stehen.