Tennisspieler Daniil Medwedew
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Ukraine-Konflikt

Medwedew darf auf Tour weiterspielen

Der Weltranglistenerste Daniil Medwedew muss vorerst keinen Ausschluss auf der Tennis-Tour befürchten. Nach der russischen Invasion in die Ukraine werden zwar die Tennisverbände von Russland und Belarus suspendiert, allerdings dürfen die Spieler weiter an den internationalen Turnieren teilnehmen. Das gaben die Männer-Organisation ATP, die Frauen-Organisation WTA und der Weltverband ITF am Dienstag bekannt. Auch in anderen Sportarten, etwa der Formel 1, dürfen Athleten aus Russland oder Belarus weitermachen.

Im Tennis werden die beiden Länder von Mannschaftswettbewerben ausgeschlossen. Auch internationale Turniere sollen nicht mehr in Russland und Belarus abgehalten werden, so wie jene geplanten in Moskau im Oktober. Die Spieler, wie beispielsweise Medwedew, können allerdings weiter auf der Tour oder bei den Grand Slams antreten, werden aber nicht mehr unter jeweiliger Flagge geführt.

„Das internationale Tennis steht zusammen in der Verurteilung der russischen Handlungen“, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung der drei Tennisverbände sowie der Ausrichter der vier Major-Turniere in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York.

Der Russe Medwedew hat gerade erst am Montag Novak Djokovic an der Spitze der Weltrangliste abgelöst, auch die belarussische Spielerin Arina Sabalenka darf somit als Nummer drei der Welt weiterspielen.

Masepin darf weiter in der Formel 1 fahren

Medwedews Landsmann Nikita Masepin kann unterdessen weiter in der Formel 1 fahren. Der 22-jährige Moskauer darf in der Königsklasse des Motorsports ebenfalls „bis auf Weiteres“ nur noch als neutraler Athlet starten. Unter anderem diese Entscheidung verkündete der Motorsport-Weltrat nach einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag.

Haas-Pilot Nikita Mazepin (RUS)
Reuters/Anton Vaganov
Nikita Masepin darf in der Formel 1 auch weiterhin starten, außer sein Rennstall Haas hat noch etwas dagegen

Demnach dürfen russische und belarussische Fahrer sowie Offizielle nur als neutrale Teilnehmer und unter „FIA-Flagge“ bei internationalen Wettbewerben dabei sein. Sie müssen sich „ausdrücklich zur Einhaltung der FIA-Grundsätze des Friedens und der politischen Neutralität“ verpflichten. Außerdem sollen bei internationalen Wettbewerben keine russischen und belarussischen Nationalsymbole oder Flaggen gezeigt sowie entsprechende Hymnen gespielt werden.

Haas-Teamchef Günther Steiner hatte in der vergangenen Woche die weitere Zukunft von Masepin als Fahrer und vom russischen Bergbauunternehmen Uralkali als Geldgeber offen gelassen. Der Motorsportweltrat untersagte alle Wettbewerbe auf russischem und belarussischem Boden. Der Grand Prix in Sotschi, der für den 25. September angesetzt gewesen war, war am Freitag abgesagt worden.

Schwimm- und Radsport gehen gleichen Weg

Die Schwimmverbände verbannen russische und belarussische Sportler auch nicht und lassen sie als neutrale Athleten bei internationalen Wettkämpfen starten. Die Teilnahme unter dem Namen Russland oder Belarus sei aber ebenfalls nicht mehr erlaubt. Russlands Präsident Wladimir Putin wurde aber der FINA-Orden aberkannt.

Nationalmannschaften und Rennställe aus Russland und Belarus sind auch für internationale Radrennen suspendiert. Das entschied der Weltverband UCI am Dienstag. Fahrer der beiden Länder dürfen aber weiter für internationale Radteams Rennen bestreiten, allerdings nicht unter russischer oder belarussischer Flagge. Wettkämpfe in Russland und Belarus werden vorerst nicht mehr ausgetragen, auch Bewerbungen für zukünftige UCI-Events werden nicht mehr verfolgt.