Dejan Petrovic (Rapid) gegen Till Schumacher (Austria Klagenfurt)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Showdown um die Meistergruppe

In der 22. Runde der Admiral Bundesliga kommt es am Sonntag (17.00 Uhr) zum Showdown um die Qualifikation für die Meistergruppe. Salzburg, Sturm Graz und der WAC stehen bereits fix in den Top Sechs. Um die weiteren drei Tickets rittern Austria Klagenfurt, Austria, Rapid und Ried. Ried spielt zu Hause gegen Sturm Graz, die Austria gastiert bei der Admira, und Klagenfurt trifft im Allianz Stadion auf Rapid.

Auch auf Rapid wartet also das entscheidende Spiel im Kampf um die Teilnahme an der Meistergruppe. Mit einem Heimsieg gegen die Kärntner zum Abschluss des Grunddurchgangs wären die Hütteldorfer fix unter den Top Sechs, eventuell könnten sogar ein Punkt oder eine Niederlage reichen. Auf Rechenspiele will man sich aber nicht einlassen, sagte Trainer Ferdinand Feldhofer. „Wir wollen drei Punkte, und das werden wir auch schaffen“, sagte der Steirer.

Feldhofer setzt große Hoffnungen in die Fans. „Wir haben uns ein Endspiel erarbeitet und haben von dem Moment geträumt, dass wir vor eigenem Publikum gemeinsam diesen Schritt schaffen wollen.“ Für Zuversicht sorgt auch die Personalsituation – laut Feldhofer sind beinahe alle Spieler einsatzbereit. Allerdings muss Kapitän Maximilian Hofmann weiter passen, ob es sich für den zuletzt kränkelnden Taxiarchis Fountas mit einer Kadernominierung ausgeht, ist offen.

Bundesliga, 22. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Rapid – Klagenfurt

Allianz Stadion, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Hedl – Stojkovic, Aiwu, K. Wimmer, Moormann – Schick, Petrovic, Grahovac, R. Ljubicic – Druijf, Grüll

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, Saravanja, Schumacher – Cvetko, Greil, Gemicibasi – Timossi Andersson, Rep, Jaritz

„Druck brauchen wir nicht wegreden“

Aufsteiger Klagenfurt ist mit einem Punkt fix über dem Strich, deshalb sieht Pacult den ganzen Druck bei Rapid. „Für uns ist es ein Spiel, in dem wir nur überraschen können. Rapid hat das vierfache Budget von uns und müsste eigentlich aufgrund der finanziellen Situation ohne Zweifel im oberen Play-off sein“, sagte der frühere Rapid-Coach. „Der Druck bei Rapid ist enorm groß.“

Feldhofer ist sich der schwierigen Ausgangssituation bewusst. „Den Druck brauchen wir nicht wegreden. Rapid sollte in Österreich fast jedes Spiel gewinnen, das sind wir gewohnt. Aber wir sind jetzt viel jünger und haben national gezeigt, dass wir das können, international auch vor eigenem Publikum“, meinte der Ex-Teamspieler mit Verweis auf die Siege im Europacup daheim gegen Vitesse Arnheim und zuletzt auswärts gegen die WSG Tirol.

Austria mit guter Ausgangsposition

Für die Wiener Austria schaut es im Kampf um die Meistergruppe derzeit noch besser als für Rapid aus. Ein Zähler ist noch nötig, um das große Ziel aus eigener Kraft zu fixieren. Nach einem Jahr mit großen finanziellen Sorgen und einem schwachen Saisonstart will sich die Austria das große Ziel nicht mehr nehmen lassen.

„Ich sehe keine Mannschaft, die Angst hat, die überheblich ist. Ich sehe eine Mannschaft, die fokussiert ist und alles für dieses Ziel unternimmt“, sagte Austria-Coach Manfred Schmid am Freitag. Er selbst wird am Sonntag nicht am Spielfeldrand stehen. Nach einer Roten Karte in der Partie gegen den WAC wurde Schmid für ein Spiel gesperrt. Seine Assistenten Cem Sekerlioglu und Mark McCormick sollen sich die Aufgabe brüderlich teilen. Schmid will in Maria Enzersdorf auf der Tribüne Platz nehmen.

Bundesliga, 22. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Admira – Austria

BSFZ-Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Schmiedl, Bauer, Lukacevic – Ebner, Malicsek – Mustapha, Vodhanel, Ganda – Surdanovic

Austria: Pentz – Martins, Mühl, Handl, Galvao, Suttner – Braunöder, Jukic, Fischer – Grünwald – Ohio

Zwei Punkte vor Rapid und Ried

Je zwei Punkte liegt die fünftplatzierte Austria vor Rapid und Ried, beide müssten ihre Partien in Klagenfurt bzw. gegen Sturm gewinnen, um die „Veilchen“ im Fall einer Niederlage noch aus den Top Sechs zu verdrängen. Daran mag am Verteilerkreis nach drei Siegen in Folge aber keiner denken. Man werde auf Sieg spielen, kündigte Schmid an. „Es ist wieder ein Endspiel für uns. Die Ausgangslage könnte besser nicht sein. Aber es ist gefährlich. Wenn man auf einen Punkt spielt, kann das schnell schiefgehen“, sagte der Ex-Spieler.

Für die Austria spricht, dass defensiv zuletzt kaum etwas zugelassen wurde. 2:0 in Altach, 2:0 gegen Hartberg, 1:0 gegen den WAC – Patrick Pentz sorgte mit zwei gehaltenen Elfern gegen die Wolfsberger zuletzt selbst dafür, dass die Torsperre hält. In der Offensive steht nun auch U21-Teamstürmer Muharem Huskovic zur Verfügung. Im Mittelfeld muss die Austria umstellen, weil mit Eric Martel ein zentraler Mann gelbgesperrt fehlt.

Georg Teigl wird nach seinen schweren Kopfverletzungen wohl länger pausieren. Dem Flügelspieler gehe es den Umständen entsprechend gut, berichtete Schmid. „Es sieht gut aus. Er ist schon wieder guter Dinge.“ In der BSFZ-Arena haben sich viele Austria-Fans angesagt. Es dürfte stimmungstechnisch ein Heimspiel für die Favoritner werden. Das erste Saisonduell endete mit 2:2, die Admira ist gegen die Austria schon zwölf Ligaspiele ohne Sieg. In der Südstadt setzte es für die Heimischen in den jüngsten drei Begegnungen drei Niederlagen ohne ein geschossenes Tor.

Bundesliga, 22. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Ried – Sturm Graz

josko Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Meisl, Plavotic, Pomer – Stosic, Ziegl – Bajic, Nutz, Satin – Nene

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Niangbo, Prass – Jantscher, Höjlund

„Verlieren verboten“ für Ried

Keine Niederlage kann sich im Kampf umd die Meistergruppe die SV Ried erlauben. Mit einem Heimsieg gegen den Tabellenzweiten Sturm Graz stünden die Oberösterreicher zum ersten Mal in der Meistergruppe, selbst ein Remis könnte bei einer Rapid-Niederlage reichen. Verliert das Team von Robert Ibertsberger gegen Sturm, spielt es die Saison in der Qualifikationsgruppe zu Ende.

Der Erfolg im Cup-Halbfinale gegen Hartberg sei ein mentaler Booster gewesen, sagte Ibertsberger, der zugleich warnte. „Es wird aber ein ganz anderes Spiel. Sturm spielt einen ganz anderen Fußball. Es wird sehr viel um die ersten und zweiten Bälle gehen. Wenn wir wieder unsere Grundtugenden auf den Platz bringen, können wir auch dieses Spiel gewinnen“, sagte Ibertsberger.

„Brauchen uns nicht verstecken“

Zuversicht spendet dem Aufsteiger von 2020 der Blick auf die „Heimfestung“, die bisher dem Ansturm von zehn Gegnern standhielt (sechs Siege, vier Remis). Mit Sturm allerdings ist das zweitbeste Auswärtsteam zu Gast. Die Grazer sind seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen, das 3:0 gegen Hartberg war der erste Sieg 2022.

„Wir wissen, dass Sturm eine sehr gute Mannschaft ist. Aber wir brauchen uns nicht verstecken. Wir spielen zu Hause vor unseren großartigen Fans“, sagte Verteidiger Tin Plavotic, der an das 2:1 in der dritten Cuprunde in Graz erinnerte: „Wir haben schon im Cup gezeigt, dass wir sie schlagen können. Und ich bin jetzt auch sehr positiv gestimmt, dass das wieder klappt.“

Bundesliga, 22. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WAC – LASK

Lavanttal-Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Jasic, Gugganig, Lochoshvili, Dedic – Leitgeb – Peretz, Liendl, Taferner – Baribo, Röcher

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Wiesinger, Twardzik – Holland, Michorl – Gruber, Horvath, Goiginger – Raguz

WAC hofft auf Platz zwei

Als Mannschaften zweier bald getrennter Welten bestreiten der WAC und der LASK das Match am Sonntag. Die Wolfsberger gehören auch im vierten Jahr des aktuellen Ligaformats zu den Top Sechs und könnten bei entsprechendem Verlauf als Zweiter und damit so gut platziert wie nie in die Meistergruppe starten. Für den LASK geht die verpatzte Ligasaison in der Qualifikationsgruppe weiter.

Zumindest Platz drei (wie 2019) ist für den WAC bereits vor der Liga- und Punkteteilung fix. Wollen die Lavanttaler sogar als erster Salzburg-Verfolger in das zehn Spiele umfassende Meisterschaftsfinale starten, müssen sie allerdings jedenfalls gewinnen und Sturm in Ried verlieren.

Dutt bekundet Respekt

„Der LASK gehört von den Spielern her eigentlich zu den Top-Vier-Mannschaften in Österreich. Dass der LASK nicht in der Meistergruppe dabei ist, ist sicher eine sehr, sehr große Überraschung“, sagte WAC-Coach Robin Dutt. Eine gewisse Enttäuschung darüber werde bei den Linzern mitspielen, mutmaßte er. „Inwiefern sie aber die Leistung beeinträchtigt, kann ich nicht sagen.“

Er bereitet sein – wieder mit Mario Leitgeb, dafür ohne den gesperrten Dominik Baumgartner auflaufendes – Team auf die übliche Tempobolzerei gegen den LASK vor. „Linz spielt immer gleich. Viel auf Balljagd, viel auf hohes Pressing und mit dem Versuch, zu schnellen Strafraumaktionen zu kommen.“

Bundesliga, 22. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Hartberg – Tirol

Profertil-Arena, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Sallinger – Farkas, Steinwender, Sonnleitner, Klem – Kainz, Diarra – Niemann, Heil, Avdijaj – Tadic

WSG: Oswald – Ranacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Ertlthaler, Blume, Naschberger, Skrbo – Vrioni, Prica

Tirol gastiert in Hartberg

Für Hartberg und Tirol dagegen ist das letzte Grunddurchgangsduell schon ein Vorgeschmack auf die Qualifikationsgruppe. Zwei Zähler liegen die neuntplatzierten Steirer vor den zehntplatzierten Wattenern, beide peilen die volle Punkteausbeute an, um motiviert in die zweite Meisterschaftsphase gehen zu können.

Eines will Thomas Silberberger in der Steiermark jedenfalls nicht: „Verlieren verboten“, lautet die Devise des WSG-Trainers, der zumindest einen Punkt forderte. In den jüngsten fünf Partien schaute nur ein Punkt heraus, der letzte Sieg datiert vom 27. November (3:0 gegen Altach). „Wir müssen schauen, das wir langsam in die Gänge kommen, weil der Grunddurchgang war sehr durchwachsen“, meinte Silberberger.

Angst vor dem Abstieg habe er aber keine: „Wir haben heuer gewusst, dass es die Qualirunde werden wird. Wir haben überall viel zu tun, aber wir werden die Klasse halten. Ich bin positiv gestimmt für die nächsten Runden.“

„Es fehlt uns das Erfolgserlebnis“

Hartberg ringt nach einem bisher schwachen Frühjahr mit nur einem Punkt aus drei Spielen und dem jüngsten Aus im Cup-Halbfinale in Ried nicht zuletzt mit dem Selbstvertrauen. „Wir müssen uns endlich wieder belohnen“, forderte Trainer Kurt Russ. „Es fehlt uns das Erfolgserlebnis. Das ist derzeit unser Problem.“

Der Fokus der Hartberger ist auf Platz sieben und eine Europacup-Teilnahme gerichtet. Selbst im Fall einer Niederlage gegen die WSG wird der Rückstand auf diese Position in der Qualigruppe maximal vier Punkte betragen. „Wir schauen schon nach vorne“, sagte Russ – und ein bisschen nach hinten: Im Idealfall beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Altach vor der 23. Runde am 12. März sechs Punkte. „Da können wir uns schon ein bisschen absetzen.“