Das letzte Match entfiel damit, denn Südkorea hatte vorzeitig die Entscheidung herbeigeführt. Südkorea qualifizierte sich damit für die Gruppenphase des Finalturniers von 14. bis 18. September. Österreich hingegen kämpft nun am 16./17. September im Play-off gegen den Abstieg in die Weltgruppe I.
Enttäuschend endete der Bewerb damit auch für Jürgen Melzer. Für den Niederösterreicher war es nach 38 Länderkämpfen als aktiver Spieler der erste als Kapitän gewesen. Großes Ziel war ein Sieg und das neuerliche Erreichen der attraktiven Gruppenphase gewesen. „Ich bin stolz, wie Dennis gekämpft hat. Wenn man verliert, kann man nicht zufrieden sein. Man hat gesehen, warum Kwon im Ranking besser liegt. Er hatte eine kleine Chance, die hat er genutzt“, sagte Melzer.
„Knappes Spiel“ im Doppel
Novak hatte dem ÖTV-Team beim Auswärtsduell auf Hartplatz in Seoul am Freitag einen perfekten Auftakt beschert. Der in Abwesenheit des rekonvaleszenten Thiem als rot-weiß-rote Nummer eins fungierende Niederösterreicher wurde seiner Favoritenrolle gegen Nam Ji Sung mit einem 6:1 6:4 absolut gerecht. Jurij Rodionov verlor danach aber gegen Koreas Nummer eins, den Weltranglisten-65. Kwon, mit 5:7 4:6.

Bei der Fortsetzung am Samstag ging mit dem 4:6 3:6 von Erler und Miedler im Doppel auch das erste Match des zweiten Tages verloren. „Wir hatten unsere Chancen, hatten zwei Breakchancen. Sie haben gut serviert. Es war ein echt knappes Spiel“, sagte Erler. Ähnlich sah es Miedler: „Der größte Unterschied war, dass sie ihre Chancen genutzt haben. Wir hatten ein paar sehr enge Games. Sie haben uns gebrochen. Es war enger, als es das Resultat vermuten lässt.“
Novak vergibt Chancen in Satz eins
Novak kämpfte damit bei einem Zwischenstand von 1:2 bereits um den Verbleib im Bewerb. Der Niederösterreicher begann das Duell der beiden Nummern eins zunächst aber souverän und servierte vor allem in der Anfangsphase stark. Der Niederösterreicher vergab bei 3:2 aber vier Breakbälle, bei 5:4 war er nur noch zwei Punkte vom Satzgewinn entfernt. Auch aus der zweiten Möglichkeit konnte Novak kein Kapital schlagen. Prompt nutzte der Gegner eine seiner bis dahin raren Breakchancen zur 6:5-Führung und servierte danach souverän zum Satzgewinn aus.
Österreich stand damit noch mehr mit dem Rücken zur Wand, und prompt fand Novak ganz schlecht in den zweiten Satz. 0:3 lag der Österreicher nach zwei raschen Breaks schon zurück, ehe er seinem Gegner erstmals den Aufschlag abnehmen konnte. Zu null verkürzte er dann auf 2:3, mit dem dritten Breakball schaffte Novak dann endgültig das Comeback zum 4:4.
Aufholjagd bleibt unbelohnt
In der dann spannendsten Phase des zu diesem Zeitpunkt schon fast eindreiviertel Stunden dauernden Matches schaffte Novak trotz 0:30 bei eigenem Aufschlag sogar die 5:4-Führung. Kwon glich aber zum 5:5 aus. Das folgende Game war entscheidend. Kwon erkämpfte sich dank seiner Schnelligkeit mehrere Breakbälle, während Novak einen „Sitzer“ zum Spielgewinn nicht nützte. Der Südkoreaner holte sich prompt das Break und servierte anschließend zum Matchgewinn aus. Rodionov brauchte danach zum letzten Einzel nicht mehr anzutreten.
„Ich bin richtig gut gestartet, hatte meine Chancen. Ich hatte als erstes Breakchancen. Das ganze Match war eng. Ich war zwei (Games, Anm.) zurück im zweiten, habe mich aber zurückgekämpft. Bei 5:5 war ich 30:0 vorne, ich habe die Chancen nicht genutzt. Ich musste dann ein weiteres Break aufholen. Er hat sehr gut gespielt. Sehr eng, ich bin enttäuscht – aber so ist der Sport“, bilanzierte Novak.