Die nacholympische Podestplatzserie von Skispringer Stefan Kraft ist am Samstag zu Ende gegangen. Der zuletzt in Lahti und Lillehammer siegreiche Salzburger landete in Oslo auf Platz acht. Trotzdem behält der 28-Jährige die Führung in der Raw-Air-Wertung für sich. Er habe wohl zu viel riskiert, sagte der Ex-Weltmeister. „Das zeigt, dass das nicht funktioniert. Es war aber ein total solider Wettkampf, schwer in Ordnung. Ich glaube, manchmal muss man angreifen und riskieren. Das geht oft auf, heute war es vielleicht ein bisschen zu viel“, sagte Kraft im ORF-Interview.
Kraft verlor nach Zwischenrang fünf mit nur knappem Rückstand auf die Spitze im zweiten Durchgang noch deutlich an Boden und drei Positionen. „Es gibt noch drei Sprünge, jetzt wird es interessant. Es gibt ein spannendes Finale, ich muss noch einmal drei coole Sprünge zeigen. (Ryoyu, Anm.) Kobayashi wird sicher der härteste Gegner“, so Kraft, dem realistischerweise nur noch Kobayashi seinen zweiten Raw-Air-Sieg nach 2017 streitig machen kann. Der Deutsche Karl Geiger hat als Dritter schon 26,7 Zähler Rückstand.
Kraft Achter in Oslo
Stefan Kraft hat beim Weltcup-Springen auf dem Holmenkollen in Oslo und dem zweiten Springen in der Raw-Air-Serie nicht an seinen Sieg in Lillehammer anschließen können. Der Salzburger wurder Achter.
ÖSV-Adler im hinteren Feld
Die übrigen Österreicher kamen auf der Schanze nahe der norwegischen Hauptstadt nicht so gut zurecht. Jan Hörl, der sich im zweiten Durchgang noch einmal um drei Meter steigern und sechs Plätze gutmachen konnte, landete schlussendlich auf Rang zwölf.
Der Olympiabronzene Manuel Fettner wusste nach dem Bewerb hingegen nicht so recht, was schiefgelaufen war. Er belegte schlussendlich Rang 15. Viel zu viel wollte Daniel Huber, der nach einem soliden ersten Sprung im zweiten Durchgang nur auf 120,5 Meter sprang. Er beendete den Bewerb auf dem 21. Rang.
Kramer über Leistung enttäuscht
Aber auch die heimischen Skispringerinnen taten sich auf dem Holmenkollen schwer. Kramer gab sich nach dem siebenten Platz und ihrem damit schlechtesten Saisonergebnis gewohnt kritisch: „Es war einfach kein gutes Skispringen. Mit solchen Sprüngen kann man nicht vorne mitspringen.“ Die 20-Jährige liegt in der Raw-Air-Serie bereits 64 Zähler hinter der Führenden Nika Kriznar (SLO).
DG 2: Sara Marita Kramer (AUT)
Hinter der österreichischen Teamkollegin zeigten dank stärkerer zweiter Durchgänge Jacqueline Seifriedsberger und Chiara Kreuzer steigende Tendenz. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, ich habe es doch nicht ganz verlernt“, sagte Seifriedsberger, die auf Rang acht landete. Auch Kreuzer zog als Zehnte positive Bilanz: „Es war echt cool, wieder mal über den K-Punkt zu hüpfen, daran könnte ich mich gewöhnen.“
Am Sonntag fällt die Entscheidung in der Raw Air. Ob Stefan Kraft sich den Siegercheck abholt, ist ab 15.45 Uhr live in ORF1 zu sehen. Das Finale der Damen wird ab 19.15 Uhr live in ORF Sport + gezeigt.