Markus Salcher (AUT)
AP/Yomiuri Shimbun/Masamine Kawaguchi
Paralympics

Salcher und Aigner legen im Super-G nach

Am zweiten Tag der Paralympics in Peking hat es für Österreich Medaillenzuwachs gegeben. Nach Gold und Silber in der Abfahrt legten Markus Salcher und Johannes Aigner im Super-G nach. Der 30-jährige Salcher eroberte am Sonntag seine zweite Silbermedaille und damit sein insgesamt schon sechstes Paralympics-Edelmetall. Der erst 16-jährige Aigner holte mit Guide Matteo Fleischmann nach seinem Abfahrtssieg nun Bronze.

Salcher musste sich nur dem chinesischen Lokalmatador Liang Jingyi, der mit Startnummer eins in den von seinem Trainer gesteckten Kurs ging, um 0,25 Sekunden geschlagen geben. Bronze ging an den Kanadier Alexis Guimond. „Ich war vor dem Rennen etwas angespannt, habe auch bei der Besichtigung relativ lange gebraucht. Aber ich konnte es gut umsetzen, auch die Funksprüche. Alles in allem war der Super-G fast besser als die Abfahrt“, sagte der Routinier.

Nach zwei Rennen zog Salcher schon einmal zufrieden Bilanz. „Wir haben eine sehr starke Gruppe, da kann einiges passieren. Deswegen habe ich vor den Spielen eine Medaille als Ziel ausgegeben, jetzt sind es zwei geworden. Ich bin mit meiner Ausbeute überglücklich“, sagte Salcher. Ob der Super-G das letzte Rennen in Peking für ihn war, ist noch offen. „Ich denke schon, dass ich mich auf den RTL vorbereite, werde es aber noch mit den Trainern besprechen. Ich möchte gerne fahren, auch wenn ich nicht zu den Medaillenfavoriten zähle.“

Aigner/Fleischmann mit dem Glück der Tüchtigen

Für Aigner und Fleischmann gab es unterdessen im zweiten Paralympics-Rennen ihrer Karriere die zweite Medaille. Dem in der Klasse der Sehbehinderten startende Niederösterreicher fehlten im Super-G 0,83 Sekunden auf den Briten Neil Simpson, Silber holte der Italiener Giacomo Bertagnolli. „Unsere Fahrt hat grundsätzlich schon gepasst, wir haben auch wieder versucht, die riskantere Linie, möglichst knapp beim Netz zu nehmen. Leider hat es da und dort ein bisschen gehakt“, sagte der Teenager.

Johannes Aigner und Matteo Fleischmann (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Johannes Aigner und Guide Matteo Fleischmann fuhren auch im Super-G auf das Podest

Aigner hatte diesmal auch das Glück des Tüchtigen. Die Franzosen Hyacinthe Deleplace/Valentin Giraud-Moine lagen bis zur letzten Zwischenzeit vorne, hatten im Ziel aber 0,04 Sekunden Rückstand auf die Österreicher, die auch bei Startnummer vier aufatmen durften. Jakub Krako und Branislav Brozman kamen mit über einer Sekunde Vorsprung ins Ziel, wurden aber wegen eines Torfehlers disqualifiziert.

Weitere Medaillenchancen für Aigner

„Es ist ein irrsinnig schönes Gefühl, dass wir hier bereits zwei Medaillen gewinnen konnten. Ein großes Dankeschön auch an unserer Serviceleute, die uns in Abfahrt und Super-G richtige Raketen hergerichtet haben. Das hat uns heute die vier Hundertstelsekunden gerettet“, sagte Matteo Fleischmann.

Die nächste Medaillenchance für die beiden Technik-Spezialisten gibt es bereits am Montag, da die Super-Kombi aufgrund des prognostizierten Temperaturanstiegs um einen Tag nach vorne gelegt wurde. „Das Programm ist natürlich intensiv, mit Rennen, Interviews, Medaillenfeiern, aber wir haben genügend Kraftreserven. Dafür haben wir in den letzten Wochen und Monaten trainiert“, sagte Aigner.

Eckhart im Boardercross-Finale

Im Genting Snow Park in Zhangjiakou stand am Sonntag auch die Qualifikation für den Snowboardcross-Bewerb auf dem Programm. Mit Bernhard Hammerl (Klasse LL2) und Rene Eckhart (LL1) waren zwei Österreicher dabei, die beide ihre Paralympics-Premiere feierten. Eckhart schaffte es als Zwölfter ins Finale der besten 16, das am Montag stattfindet, Hammerl verpasste als 21. die Qualifikation knapp.

Medaillenspiegel Paralympics 2022

Gold Silber Bronze Gesamt
1. China 18 20 23 61
2. Ukraine 11 10 8 29
3. Kanada 8 6 11 25
4. Frankreich 7 3 2 12
5. USA 6 11 3 20
6. Österreich 5 5 3 13
7. Deutschland 4 8 7 19
8. Norwegen 4 2 1 7
9. Japan 4 1 2 7
10. Slowakei 3 0 3 6
11. Italien 2 3 2 7
12. Schweden 2 2 3 7
13. Finnland 2 2 0 4
14. Großbritannien 1 1 4 6
15. Neuseeland 1 1 2 4
16. Niederlande 0 3 1 4
17. Australien 0 0 1 1
. Kasachstan 0 0 1 1
. Schweiz 0 0 1 1
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