Kevin Magnussen
Reuters/Albert Gea
Formel 1

Haas holt alten Bekannten zurück

Der Däne Kevin Magnussen kehrt als Teamkollege von Mick Schumacher zum Team Haas zurück. Der 29-Jährige ersetzt bei dem US-Rennstall den Russen Nikita Masepin, der Haas im Zuge der Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verlassen musste. Magnussen war bereits von 2017 bis 2020 für Haas gefahren, ehe das Team auf eine neue Fahrerpaarung setzte.

Es sei eine „einfache Entscheidung“ gewesen, den sofort verfügbaren Dänen erneut anzuheuern, sagte Teamchef Günther Steiner am Mittwoch. Bei den am Donnerstag beginnenden Testfahrten in Bahrain soll Magnussen neben dem 22-jährigen Schumacher und dem 25-jährigen Ersatzpiloten Pietro Fittipaldi bereits zum Einsatz kommen.

Magnussen sagte, er habe sich zuletzt nach neuen Chancen für die Zukunft umgesehen, eine Rückkehr in die Formel 1 sei indes „einfach zu verlockend“ gewesen. Im Vorjahr war er in den USA in einer Sportwagenserie gefahren. Neben Magnussen war auch Nico Hülkenberg (34) als Kandidat auf das Stammcockpit bei Haas genannt worden. Der Platz war frei geworden, weil sich das Team von Masepin und dem russischen Titelsponsor Uralkali getrennt hatte.

Haas plagten unterdessen in Bahrain auch Logistikprobleme. Wie das Team erklärte, kann es die Testfahrten erst verspätet aufnehmen. Grund dafür sei, dass die Fracht erst in der Nacht auf Mittwoch an der Strecke angekommen sei. „Diese Verzögerung wird unser Programm beeinflussen“, hieß es bei Haas. Ziel sei es, dass Fittipaldi am Donnerstagnachmittag zur zweiten Einheit den VF-22 steuern wird.

Masepin erwägt rechtliche Schritte

Masepin behält sich indes rechtliche Schritte gegen seinen Rauswurf vor. „Es ist gut, sich alle Optionen offenzuhalten“, sagte er am Mittwoch bei einer Medienrunde. Masepin stellte zugleich klar: „Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will.“ Zu seiner Vertragsauflösung sagte der Moskauer: „Natürlich denke ich, dass das nicht fair ist.“

Nikita Mazepin (Haas)
GEPA/XPB/Charniaux
Nach einer punktelosen Saison 2021 gibt es für Masepin keine Zukunft bei Haas

Das Bergbauunternehmen Uralkali, wo Masepins Vater Miteigentümer ist, fordert die Rückerstattung seiner Sponsorengelder von Haas für diese Saison. Das Geld solle in eine gemeinsame Stiftung mit Masepin einfließen, mit der Topathleten unterstützt werden sollen, die aus politischen Gründen nicht mehr auf höchstem Niveau starten dürfen, hieß es.

Nikita und Dmitri Masepin auf EU-Liste

Auf Fragen zu Verbindungen zwischen seinem Milliardärsvater und Russlands Präsident Wladimir Putin wich Nikita Masepin am Mittwoch aus. Zum Ukraine-Krieg positionierte sich der 23-Jährige nicht. „Was den gegenwärtigen Konflikt betrifft, habe ich meine Ansichten und meinen Standpunkt in meiner Erklärung dargelegt“, meinte der Sportler. Tatsächlich hat er das aber nicht getan.

Die EU indes hat sich eine klare Meinung gebildet und setzte Masepin und seinen Vater Dmitri am Mittwoch auf ihre erweiterte Liste von Oligarchen und Personen, deren Vermögenswerte in der EU eingefroren werden und die nicht mehr einreisen dürfen.