Kraft hatte aufgrund der Bonuspunkte für schlechteren Wind am Ende 7,4 Punkte Vorsprung auf seinen oberösterreichischen Teamkollegen, der mit 233,0 Metern aber den weitesten Flug des Tages zeigte. Nicht ganz nach Wunsch lief es für Manuel Fettner. Der Routinier schaffte mit 201,0 Metern auf der aktuell größten Flugschanze der Welt als 27. aber sicher den Sprung in den Hauptbewerb. Daniel Huber rutschte nach einem Sprung auf 165,0 Meter als 39. gerade noch ins Feld der besten 40.
„Wir haben uns auch gefreut, wieder in Vikersund zu sein. Wenn man da oben steht, geht einem schon ein wenig die Düsen“, sagte Kraft im ORF-Interview über jenen Ort, wo er vor fünf Jahren mit 253,5 Metern den noch immer gültigen Weltrekord aufgestellt hatte. Für die jeweils zwei Wettkampfflüge am Freitag und Samstag (jeweils 16.30 Uhr live in ORF1) hofft der Salzburger auf eine Wiederholung: „Wenn es immer über 230 Meter geht, wäre es cool. Wir bleiben cool und wollen gute Sprünge zeigen.“
Hayböck mit Tageshöchstweite
Der Oberösterreicher nutzt in der Qualifikation die Verhältnisse zu einem sehenswerten Flug auf 233,0 Meter
Hayböck, der nach der Operation seines Bandscheibenvorfalls zuletzt nicht im Weltcup, sondern im Continental-Cup unterwegs war, bewies einmal mehr, warum er zu Recht in einem Skiflug-Bewerb aufgestellt wurde. „Ich habe mich über einen coolen Flug gefreut. Ich habe mich auch gefreut, dass ich wieder bei der Truppe dabei bin, die ich zuletzt nur im Fernsehen gesehen habe. Es ist gut zu wissen, dass wenn man einen guten Sprung, macht, man vorne dabei ist. Die körperliche Komponente passt immer besser, mein Kreuz spüre ich nicht mehr so“, sagte der Oberösterreicher.
Österreich ohne Cheftrainer
Hinter dem Spitzenduo aus Österreich empfahlen sich vor allem die Springer aus dem südlichen Nachbarland für den Kreis der Medaillenkandidaten. Die Slowenen Anze Lanisek und Domen Prevc landeten mit Flügen auf 221,0 bzw. 225,5 Meter auf den Plätzen drei und vier. Titelverteidiger Karl Geiger aus Deutschland landete in der Qualifikation hinter dem norwegischen Lokalmatador Marius Lindvik auf dem sechsten Platz.
Cheftrainer Andreas Widhölzl wird die Skiflug-WM in Vikersund verpassen. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) nannte am Donnerstag CoV-bedingte „Sicherheitsgründe“ für die Entscheidung. „Es hat in meinem allerengsten Familienkreis einen Covid-Fall gegeben und ich bin damit eine Kontaktperson“, sagte Widhölzl. Vertreten wird der 45-Jährige in Norwegen von den beiden Kotrainern Harald Diess und Thomas Thurnbichler.