Jarl Magnus Riiber
APA/AFP/NTB/Terje Pedersen
Nordische Kombi

Riiber vor Finale einen Punkt vor Lamparter

ÖSV-Kombinierer Johannes Lamparter hat ein Rennen vor Saisonende das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden ausziehen und an Jarl Magnus Riiber abgeben müssen. Der Norweger gewann am Samstag den ersten von zwei abschließenden Einzel-Bewerben in Schonach unmittelbar vor dem Tiroler und hat nun genau einen Punkt Vorsprung auf Lamparter. Das Finale am Sonntag wird also zu einem echten Showdown, der Österreicher muss vor Riiber ins Ziel kommen.

Das wird allerdings eine enorme Herausforderung für den 20-jährigen Doppelweltmeister aus Rum in Tirol, denn Riiber gewann nach seinem coronabedingten Olympia-Ausfall im Weltcup die letzten vier Rennen in Folge. Der 24-Jährige, der somit vor dem Gewinn seiner vierten großen Kristallkugel steht, feierte in Schonach nach einem Sprung von der Normalschanze und einem 10-km-Langlauf seinen 48. Weltcup-Sieg und zog mit dem finnischen Rekordmann Hannu Manninen gleich.

„Ich habe darauf gehofft, dass genau das passiert – 48. Sieg und die Führung im Weltcup. Ich bin echt glücklich“, freute sich Riiber, der einmal mehr mit dem besten Sprung im Starterfeld den Grundstein für seinen Triumph legte. Seinen satten Vorsprung ließ sich der Skandinavier auch bei warmen Temperaturen in der Loipe nicht mehr nehmen. „Der Langlauf war hart, es waren sehr langsame Bedingungen. Alleine da vorne zu sein und von Johannes verfolgt zu werden, das war nicht lustig. Aber es ist das Leiden wert, wenn du als Erster über die Ziellinie gehst.“

Lamparter hält Schaden in Grenzen

Lamparter war als Sechster mit über einer Minute Rückstand auf Riiber in die Loipe gegangen, dort arbeitete er sich schnell vor. „Es war ein richtig cooles Rennen. Ich bin sehr schnell zum Zweiten zugelaufen. Ich habe mich gut gefühlt, aber in der dritten Runde hat es sehr, sehr wehgetan und die vierte war zum Überleben. Jetzt bin ich überglücklich mit dem zweiten Platz“, zog der Tiroler Bilanz.

Für Sonntag hofft der 20-Jährige, dass er seine Probleme auf der Schanze in den Griff bekommt. „Es geht mir noch nicht ganz so leicht von der Hand. Hoffen wir, dass mir vielleicht morgen ein ‚Bombensprung‘ gelingt, dann wird es nochmal ein großes Finale.“ Lamparter ist allerdings klar, dass Riiber Nerven zeigen muss. „Es ist klar, dass er der Favorit ist. Ich werde noch einmal alles probieren, aber ich muss ein bisserl hoffen, dass er patzt auf der Schanze, dann ist einiges möglich.“

Der Norweger Jörgen Graabak komplettierte am Samstag das Podium. Zweitbester Österreicher wurde Franz-Josef Rehrl als Achter, Lukas Greiderer belegte Platz 13, Mario Seidl kam auf Rang 15 und Martin Fritz machte als 24. noch ein paar Weltcup-Punkte.

Westvold Hansen muss aufgeben

Bei den Frauen musste Gesamtweltcup-Siegerin Gyda Westvold Hansen im Langlauf nach einem Sturz aufgeben. Die 19-jährige Norwegerin lag zwischenzeitlich in Führung, musste einer harten Saison und einer CoV-Infektion aber Tribut zollen und aus dem Rennen aussteigen. Damit endete auch die Serie von Westvold Hansen, die zuvor alle sechs Weltcup-Bewerbe in diesem Winter gewonnen hatte.

Der Sieg ging an die Japanerin Anju Nakamura, die sich vor ihrer Teamkollegin Haruka Kasai und Annika Sieff (ITA) durchsetzte. Lisa Hirner wurde unmittelbar vor Annalena Slamik Elfte. Am Sonntag steht das letzte Weltcup-Rennen des Winters auf dem Programm.

Nordische Kombination in Schonach

Samstag-Bewerb Herren (ein Sprung und 10 km Langlauf):
1. Jarl Magnus Riiber NOR 23:48,9 1/6*
2. Johannes Lamparter AUT + 38,1 6/4
3. Jörgen Graabak NOR 44,2 15/2
4. Vinzenz Geiger GER 44,4 11/3
5. Ilkka Herola FIN 47,3 19/1
6. Akito Watabe JPN 1:27,7 8/9
7. Kristjan Ilves EST 1:34,7 4/28
8. Franz-Josef Rehrl AUT 1:36,0 5/22
9. Ryota Yamamoto JPN 1:38,0 2/31
10. Eric Frenzel GER 1:40,2 13/8
13. Lukas Greiderer AUT 2:10,8 25/7
15. Mario Seidl AUT 2:14,1 9/24
24. Martin Fritz AUT 2:37,2 34/12
33. Philipp Orter AUT 3:26,6 39/19
37. Lukas Klapfer AUT 4:29,2 35/40
* Platzierung im Skispringen/Langlaufen
Samstag-Bewerb Damen (ein Sprung und 5 km Langlauf):
1. Anju Nakamura JPN 14:22,3 7/1*
2. Haruka Kasai JPN + 11,1 2/6
3. Annika Sieff ITA 39,2 1/13
4. Ida Marie Hagen NOR 46,6 5/3
5. Ema Volavsek SLO 46,9 4/5
6. Jenny Nowak GER 1:13,4 6/7
7. Maria Gerboth GER 2:08,0 9/12
8. Hazuki Ikeda JPN 2:22,4 14/8
9. Lena Brocard FRA 2:23,2 13/9
10. Veronica Gianmoena ITA 2:26,3 10/14
11. Lisa Hirner AUT 2:35,4 15/10
12. Annalena Slamik AUT 2:38,6 11/15
* Platzierung im Skispringen/Langlaufen