Kapitän Ferdinand Oswald berichtete von einer mannschaftsinternen Aussprache. „Dabei sind einige Dinge auf den Tisch gekommen.“ Das 0:6 war die fünfte Niederlage in den jüngsten sieben Runden. „Ich glaube, wir haben die Zeichen der Zeit erkannt.“ Im Training habe es ein paarmal „richtig geraschelt“, berichtete der Goalie. „Nicht unfair, aber die Physiotherapeutin musste ein paarmal die Schmerzen stillen.“
Oswald trägt seit neun Jahren das Tiroler Trikot. Sein Trainer erklärte das Standing des Urgesteins mit bemerkenswert klaren Worten: „Wir haben nur eines, das sitzt da“, zeigte Silberberger nach einer Frage, wer die Alphatiere im Kader seien, auf Oswald. „Das ist auch der Einzige neben mir, der für den Verein durchs Feuer geht. Wir sind die Einzigen zwei, die das WSG-Wappen nach einem Torerfolg küssen dürfen.“ Nur Oswald sei für das Samstag-Spiel gegen die Admira gesetzt. „Alle anderen mussten diese Woche durch die Qualifikation.“
Qualigruppe, 24. Runde
Samstag
Beginn 17.00 Uhr:
WSG Tirol – Admira
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 17.00 Uhr, SR Lechner
Mögliche Aufstellungen:
WSG: F. Oswald – Koch, Behounek, Awoudja, Schulz – Blume, Naschberger, Ogrinec, Skrbo – Vrioni, Prica
Admira: Leitner – Zwierschitz, Schmiedl, Bauer, Ostrzolek – Ebner, L. Malicsek – Surdanovic, Kerschbaum, Vodhanel – Ganda
Admira kämpft mit Ausfällen
Admira-Trainer Andreas Herzog muss unterdessen seine Siegerelf vom 2:0 gegen Ried unfreiwillig umbauen. Offensivmann Marlon Mustapha und Linksverteidiger Leonardo Lukacevic sind krank, zudem fehlt Innenverteidiger Luan nach einem Muskelfaserriss.
„Die Tiroler werden nach der letztwöchigen Niederlage alles hineinschmeißen. Wir müssen von der ersten Minute an gewappnet sein“, warnte Herzog. Zwei Punkte liegt seine Mannschaft vor dem kommenden Gegner. Zwei bemerkenswerte Serien stehen auf dem Prüfstand: Die WSG ist gegen die Admira seit sieben Ligaspielen ungeschlagen. Die Südstädter hingegen sind seit sechs Auswärtsspielen unbesiegt – erstmals seit 2011/12.
Ried will sich aller Abstiegssorgen entledigen
Mit einem Heimsieg gegen den Tabellenletzten Altach könnte die SV Ried frühzeitig fast alle Abstiegssorgen loswerden. Gewinnen die Oberösterreicher in der Qualifikationsgruppe erstmals, beträgt der Abstand zu den schwach punktenden Altachern schon zehn Punkte.
„Mit einer Niederlage würde Altach näher an uns heranrücken, mit einem Sieg hätten wir einen richtig guten Abstand zu ihnen“, weiß Ried-Trainer Robert Ibertsberger.
Der Gruppenauftakt ging für die Innviertler mit einem 0:2 bei der Admira schief. „Wir wissen alle, dass so etwas wie gegen die Admira nicht mehr vorkommen darf. Das war nicht unser wahres Gesicht. Jetzt ist Wiedergutmachung angesagt", forderte Ibertsberger. Bezüglich der Spielcharakteristik gibt sich der Salzburger keinen Illusionen hin."Es wird natürlich eine Kampfpartie werden.“
Altach schöpft Mut
Die Altacher schöpften mit einem 0:0 in Unterzahl gegen Hartberg nach zuvor zehn Niederlagen in Serie neuen Mut. „Ich habe zum ersten Mal, seit ich da bin, eine Mannschaft gesehen, die so mit Herz und Seele auf dem Platz war, dass sie endlich auch das Wettkampfglück auf ihrer Seite hatte“, sagte Trainer Ludovic Magnin.
Qualigruppe, 24. Runde
Samstag
Beginn 17.00 Uhr:
Ried – Altach
Ried, Josko Arena, SR Altmann
Mögliche Aufstellungen:
Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Meisl, Plavotic, F. Seiwald – Ziegl, Stosic – Bajic, Nutz, Mikic – Nene
Altach: Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Nanizayamo, Schreiner – Haudum, Nimaga – J. Tartarotti, Gaudino, Bischof – Krizman
Will Altach nach acht Jahren im Oberhaus aber nicht wieder absteigen, sind Punkte vonnöten. „Wir haben noch neun Spiele. Man merkt, dass alle Mannschaften inkonstant spielen. Es wäre gut für uns, wenn wir anfangen zu gewinnen“, sagte Magnin.
Vier Punkte fehlen auf das rettende Ufer. Altach aber leidet an fast chronischer Ladehemmung, ein Tor ist in den fünf Spielen 2022 noch nicht gelungen. Seit 484 Minuten ist der gegnerische Kasten vernagelt. „Wir haben unter der Woche gegoogelt, wie man ein Tor schießt“, hat Magnin zumindest den Humor noch nicht verloren.
Kampf der Torflaute
Der frühere Verteidiger verwies lieber auf Positives: „Wir haben seit Langem wieder zu null gespielt. Wenn wir neunmal zu null spielen, haben wir mindestens neun Punkte. Und irgendwann fällt der Ball dann auch vorne wieder rein.“ Der Schweizer wird nach einer Nieren-OP wieder an der Seitenlinie stehen. Und bei seiner Aufstellung erneut experimentieren müssen. Mit dem gesperrten Thurnwald und den verletzten Bukta, Edokpolor und Reiter fallen gleich vier Flügelspieler aus. Magnin jammert nicht. „Solange ich elf gegen elf im Training machen kann, bin ich zufrieden.“