Ski alpin

RTL-König Odermatt triumphiert bei Finale

Die Riesentorlauf-Saison 2021/22 hat so geendet, wie sie im vergangenen Oktober begonnen hat: mit einem Sieg von Marco Odermatt. Der RTL-König und Gewinner des Gesamtweltcups aus der Schweiz feierte am Samstag beim Finale in Meribel vor dem Norweger Lucas Braathen und seinem Landsmann Loic Meillard den fünften Saisonsieg in seiner Spezialdisziplin und feierte damit einen krönenden Abschluss. Stefan Brennsteiner verpasste als Vierter das Podest nur um einen Hauch.

Brennsteiner, zuletzt in Kranjska Gora noch Zweiter, machte im zweiten Durchgang zwar einen Platz gut, musste dem Dritten Meillard aber letztlich um elf Hundertstelsekunden den Vortritt lassen. Als zweitbester ÖSV-Läufer klassierte sich Patrick Feurstein nach fulminanter Aufholjagd mit 1,16 Sekunden Rückstand auf Sieger Odermatt auf Rang sieben. Marco Schwarz holte als Zehnter (+1,44) ex aequo mit dem norwegischen Junioren-Weltmeister Alexander Steen Olsen ebenfalls noch Weltcup-Punkte. Manuel Feller ging nach einem verpatzten ersten Durchgang als 16. (+1,96) im Finale leer aus.

Überstrahlt wurde die Konkurrenz aber so wie die meiste Zeit in dieser Saison von Odermatt. Der 24-Jährige, der als erster Schweizer seit Carlo Janka 2009/10 den Gesamtweltcup gewinnen konnte und auch schon als Sieger der RTL-Wertung festgestanden war, setzte sich mit 0,49 Sekunden Vorsprung klar vor Braathen durch. Meillard rundete 0,63 Sekunden zurück den Schweizer Feiertag als Dritter ab. „Das letzte Rennen mit einem Sieg abzuschließen, ist definitiv perfekt. Ich wollte es noch einmal genießen“, sagte Odermatt.

Nächster Topplatz für Brennsteiner

Der Salzburger bestätigte im zweiten Lauf seine Spätform und fuhr den nächsten Spitzenplatz ein.

Für Odermatt war es der insgesamt siebente Sieg in einem Weltcup-Riesentorlauf in seiner Karriere. Zudem stand der mehrfache Junioren-Weltmeister zum insgesamt elften Mal auf der obersten Stufe des Podests. Apropos Podest: Odermatt schaffte es heuer in jedem der acht Riesentorläufe auf das Podest, fünfmal davon als Erster. Zudem hatte der 24-Jährige auch standesgemäß bei Olympia in Peking Gold gewonnen. Die RTL-Wertung beendete Odermatt mit 267 Punkten Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen. Feller wurde als bester Österreicher Dritter – 394 Zähler hinter dem Sieger.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Lucas Braathen (NOR)
2. Lois Meillard (SUI)

Brennsteiner zum Abschluss in Schwung

„Er fährt extrem konstant, hält den Schwung sehr kurz und doch wieder geschmeidig. Dadurch kann er eine freche und sehr steile Linie fahren, er fährt sehr viel bergab, dadurch hat er so einen Trieb. Es schaut so unspektakulär aus, und trotzdem ist er eine halbe Sekunde vorne“, so Brennsteiner im ORF-Interview über den RTL-Dominator aus der Schweiz. In der Spezialwertung landete der Salzburger, der erst zu Saisonende seine Form gefunden hatte, als zweitbester Österreicher auf dem siebenten Platz.

Brennsteiner zeigte sich trotz des knapp verpassten Podestplatzes mit seinem Saisonabschluss mehr als zufrieden. „In dieser Saison habe ich ein paar Faktoren gefunden, warum es am Ende noch bergauf gegangen ist. Gut, dass ich die gefunden habe, sonst wären am Ende nicht diese Ergebnisse herausgekommen. Der heutige Lauf war durch die Bank ganz gut, oben weg bei der Kante habe ich zu wenig Risiko genommen. Dann war es ganz okay. Irgendwo finde ich die elf Hundertstel sicher, aber das tut wahrscheinlich jeder“, sagte der 30-Jährige, „die Saison könnte noch ein bisschen dauern, aber bei dem Wetter denkt man eher schon an die Badehose.“

Feurstein zeigt, was er kann

Feurstein, heuer Zweiter beim Parallelrennen in Zürs und Vierter im zweiten Riesentorlauf auf der Gran Risa von Alta Badia, nutzte im zweiten Durchgang seine frühe Nummer zu einer starken Aufholjagd. Der Vorarlberger katapultierte sich mit einer furiosen Fahrt im unteren Teil gleich um 13 Plätze von 20 auf sieben nach vorne und durfte sich damit über sein zweitbestes RTL-Ergebnis in dieser Saison freuen.

„Es war nichts Besonderes, sondern nur das, was ich mir vorgenommen habe. Zum Glück ist es aufgegangen“, so der 25-Jährige zu seinem Husarenritt im zweiten Durchgang. Auch wenn es „heuer natürlich Schwankungen gegeben“ habe, zeigte sich Feurstein mit dem Olympiawinter im ORF-Gespräch „sehr zufrieden. Vor der Saison war ich irgendwo, und ich wollte mich in den Top-30 etablieren. Das habe ich geschafft.“

Furioser zweiter Lauf von Feurstein

Der Vorarlberger nutzte seine frühe Startnummer im zweiten Durchgang zu einer furiosen Fahrt und katapultierte sich weit nach vor.

Keine Punkte gab es nicht nur für Feller, sondern auch für Raphael Haaser. Der Tiroler verlor nach wenigen Toren einen Ski und landete damit im Schnee. Haaser befand sich damit in guter Gesellschaft, denn auch Henrik Kristoffersen ging bei der WM-Generalprobe für die Titelkämpfe 2023 leer aus. Der Norweger, der in dieser Saison als einziger Läufer neben Odermatt im Riesentorlauf gewinnen konnte, riskierte im letzten Rennen auf der WM-Strecke des kommenden Jahres zu viel und schied so wie Hasser bereits im ersten Durchgang aus.