Ski alpin

Überraschungssieg für Slokar bei ÖSV-Pleite

Die ÖSV-Damen mussten am Samstag im Slalom beim Finale in Meribel eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Beste Österreicherin wurde Katharina Truppe als Zwölfte (+1,96 Sek.), unmittelbar dahinter landete Katharina Liensberger (+2,06). Für eine Überraschung sorgte die Slowenin Andreja Slokar, die vor der Halbzeitführenden Lena Dürr aus Deutschland (+0,48) und der Slowakin Petra Vlhova (+0,81) gewann.

Slokar feierte nach dem Sieg im Parallelrennen in Zürs im November ihren zweiten Weltcup-Erfolg. Die Slowenin, die nach dem ersten Durchgang auf dem sechsten Rang lag, zeigte eine angriffslustige Fahrt und fing mit der zweitbesten Laufzeit noch Dürr ab.

„Es war das Beste, was ich hätte machen könnte. Es ist sehr anders, den Slalom zu gewinnen im Gegensatz zum Parallelslalom. Ich hab die ganze Saison Probleme gehabt, aber die Bedingungen heute waren super, das Set-up war toll. Ich freue mich sehr“, sagte die 24-Jährige anschließend im ORF-Interview.

Lena Dürr wird in Meribel Zweite

Die Deutsche kann ihre Zwischenführung nicht halten und fällt im zweiten Durchgang auf Platz zwei zurück.

Dürr, die schon beim olympischen Slalom in Peking und vergangene Woche in Aare nach dem ersten Durchgang Erste war, konnte die Führung erneut nicht ins Ziel bringen. Dritte wurde die slowakische Olympiasiegerin Vlohova, die sich bereits in Schladming die Disziplinenwertung sicherte und fünf der neun Saisonslaloms gewinnen konnte.

ÖSV-Damen enttäuschen

Für die ÖSV-Damen verlief der letzte Slalom der Saison hingegen enttäuschend. Liensberger, die beim letzten Slalom in Aare ihren ersten Saisonsieg feierte, konnte nicht an ihre gute Leistung aus Schweden anknüpfen. Die Silbermedaillengewinnerin aus Peking, die bereits im ersten Durchgang nicht mit den Bedingungen zurechtkam und nur Zwölfte war, hatte auch im zweiten Lauf Probleme. Die Vorjahressiegerin der kleinen Kristallkugel musste sich im Ziel mit dem 13. Platz zufriedengeben. Damit verlor Liensberger auch den dritten Platz in der Disziplinenwertung an Dürr, die nun 45 Zähler mehr als die Vorarlbergerin auf dem Konto hat.

Katharina Liensberger belegt Platz 13

Die Vorarlbergerin kann sich auch im zweiten Durchgang nicht mit dem Hang in Meribel anfreunden und wird nach einigen Fehlern 13.

Liensberger sagte nach dem Rennen im ORF: „Ich wollte die Ski mehr gehen lassen, sie mehr Richtung Tal zeigen lassen, um mehr Speed zu bekommen. Das ist mir nicht geglückt. Es gibt was zu tun fürs neue Jahr. Aufs nächste Slalom-Rennen hab ich aber genug Zeit, mich vorzubereiten.“

Truppe, die sich unmittelbar vor Liensberger platzierte und als Zwölfte beste Österreicherin war, analysierte: „Ich habe es wirklich vom Start weg probiert. Es ist einfach nicht gegangen. Es ist irgendwie der Wurm drinnen. War eine ordentliche Watsche heute. Die Spritzigkeit war einfach nicht da. Aber ich freue mich schon auf den morgigen Riesentorlauf.“

Katharina Truppe wird beste Österreicherin

Die Kärntnerin fällt im zweiten Lauf zurück und belegt schließlich den zwölften Rang.

Chiara Maier, die als 22. des ersten Durchgangs das Finale eröffnete, gelang zwar eine solide Fahrt, konnte sich allerdings nur auf den 19. Platz verbessern – auch weil drei Läuferinnen nicht ins Ziel kamen und Katharina Gallhuber wegen eines nicht regelkonformen Skis disqualifiziert wurde und nicht mehr im finalen Lauf teilnehmen konnte.

Katharina Huber, die zur Halbzeit Elfte war, schied nach engagierten Beginn nach einem Torfehler aus. Auch die Schweizerin Michelle Gisin, die als Zweite des ersten Durchgangs stürzte, sah das Ziel nicht. Gesamtweltcup-Siegerin Mikaela Shiffrin fiel im zweiten Durchgang von Rang fünf auf den achten Platz zurück. In der Disziplinenwertung belegt die 27-Jährige hinter Vlhova den zweiten Platz. Mit dem Riesentorlauf am Sonntag (9.00 bzw. 12.00 Uhr, live in ORF1) geht die Weltcup-Saison 2021/2022 für die Damen zu Ende.