Einen schwarzen Tag erwischte Alaba, der bei seinem ersten „Clasico“ im Heimstadion der „Königlichen“ mehr oder weniger großen Anteil an allen Toren hatte. Vor dem 1:0 durch Pierre-Emerick Aubameyang (29.) entschied er sich im Abwehrzentrum anstatt für eine Kopf- für eine nicht mögliche Fußabwehr, beim 2:0 ließ er im Verbund mit Eder Militao dem Kopfballtorschützen Ronaldo Araujo zu viel Platz (38.).
In den ersten Sekunden der zweiten Hälfte vergab Ferran Torres alleine vor Thibaut Coutrouis die Großchance auf das 3:0, besserte eineinhalb Minuten später seinen Schnitzer nach Assist von Aubameyang aber aus. Auch hier schrieb Alaba mit einem schlechten Pass im Spielaufbau an der Vorgeschichte des Treffers mit. Dass er ungefähr fünf Minuten darauf das Abseits aufhob und den Weg für Aubameyangs Lupfer zum 4:0 frei machte (51.), passte ins Bild.
Im Finish sorgte der Wiener, der davor auf die linke Abwehrseite gewechselt war, aber auch für einen der wenigen Offensivakzente der Hausherren, Barcelona-Goalie Marc-Andre ter Stegen konnte seinen Versuch entschärfen (79.). Ohne den verletzten Torjäger Karim Benzema brachte die Offensive der Madrilenen, die diesmal ganz in Schwarz spielten, fast nichts zustande.
Real war „wahnsinnig schlecht“
Zuletzt hatte Barcelona im November 2015 mit 4:0 bei Real Madrid gewonnen. In den letzten sechs Klassikern war den Katalanen kein Sieg gelungen. Real schrammte hingegen nur knapp an der höchsten Heimniederlage in der „Clasico“-Geschichte vorbei. Am 17. Februar 1974 hatte es ein 0:5 gesetzt. „Wir waren wahnsinnig schlecht, Barcelona wahnsinnig gut. Wir waren einfach nicht anwesend. Es ist ein Schlag ins Gesicht, aber wir bleiben Erster“, erklärte Real-Verteidiger Nacho.
Wesentlich zufriedener bilanzierte Barcelona-Kapitän Sergio Busquets. „Dieses Resultat haben wir nicht erwartet. Wir haben aber großen Druck ausgeübt und vorne die Bälle geholt. Wir entwickeln uns unter Xavi (Trainer, Anm.) weiter“, erklärte der 33-jährige Routinier, der von einer realen Titelchance nichts wissen will. „Wir wissen, dass der Abstand noch groß ist. Wir gehen Schritt für Schritt. Unser erstes Ziel ist der zweite Platz. Aber wenn es eine kleine Chance gibt, werden wir um den Titel kämpfen. Im Fußball kann alles passieren.“