Aaron Ramsey (Wales) und Gareth Bale (Wales)
APA/AFP/Geoff Caddick
WM-Qualifikation

Wales setzt gegen ÖFB-Team auf Starduo

Die beiden Waliser Gareth Bale und Aaron Ramsey spielen bei ihren Clubs Real Madrid und Glasgow Rangers in der bisherigen Saison – anders als bei der Nationalmannschaft – kaum eine Rolle. Bale fällt immer wieder mit Lustlosigkeit und fehlender Motivation auf, Ramsey bestritt aufgrund Verletzungsproblemen kaum Spiele. Doch im Halbfinale im WM-Play-off am Donnerstag (20.45 Uhr, live in ORF1) gegen Österreich in Wales soll das Starduo wieder stechen.

„Wenn sie das Trikot anhaben, gehen sie auf ein anderes Level“, kündigte Rob Page an. Der walisische Teamchef bekräftigte: „Große Spieler liefern in großen Spielen ab. Das haben sie schon immer getan.“ Auch komme seinen Stars eines entgegen: Nach dem Halbfinale gegen Österreich wartet wegen der Verschiebung der Partie zwischen Schottland und der Ukraine erst im Juni ein mögliches Finale um den WM-Startplatz.

Dass die Reise nach Katar zu Jahresende ganz nach seinem Geschmack wäre, hat Bale bereits kundgetan. Der EM-Endrunde 2016, bei der für die Briten erst im Halbfinale Endstation war, soll noch etwas folgen. „Es war für mich immer wichtig, mit Wales bei einem großen Turnier zu spielen. Mit einer WM-Teilnahme würden wir auch noch den letzten Punkt auf der Liste abhaken. Davon träumen wir alle“, gab der in Cardiff geborene Flügelspieler zu Protokoll.

Wales zeigt sich optimistisch

Gareth Bale und Aaron Ramsey stehen in der Startaufstellung für das WM-Qualifikations-Play-off gegen Österreich. Die Stars von Wales waren zwar vor Kurzem verletzt, trotzdem zeigt sich das Team optimistisch.

Stets mit Leib und Seele für Wales

Während Bale bei Real mit einem Gehalt von kolportierten 700.000 Euro pro Woche ausgestattet auf dem Abstellgleis schier dauerverletzt und lustlos ist, kämpft der Offensivstar für die „Drachen“ stets mit Leib und Seele. Er hält bis dato bei 100 Länderspielen. Walisischer Rekordhalter ist Chris Gunter mit 106 internationalen Einsätzen.

Der noch aktive Ramsey steht ebenfalls im aktuellen Kader. Der Verteidiger absolvierte bisher 71 Spiele für Wales. Auch beim langjährigen Arsenal-Profi stellten sich nach seinem Transfer zu Juventus Turin Blessuren ein. In der laufenden Saison absolvierte Ramsey für Juve bis zur Winterpause nur drei Ligaspiele, ehe er zu den Glasgow Rangers ging. Für die Schotten kommt er seit Jänner auf 133 Ligaminuten, wobei Ramsey am Wochenende fast die komplette Partie absolvierte.

Gareth Bale (Real)
AP/Alberto Saiz
Bale fällt bei Real Madrid wegen fehlender Motivation und provokanten Aktionen immer wieder negativ auf

Ganze 77 Minuten stand Bale seit dem 5:1 mit Wales gegen Belarus im vergangenen November für Real auf dem Rasen. Den „Clasico“ am Sonntag ließ er aus. Auch in der Champions League ist er bisher kein Faktor: verletzt in der Gruppenphase, drei Minuten als Wechselspieler im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain. Der im vergangenen Sommer zu Real gewechselte David Alaba kann die gemeinsamen Einsätze an einer Hand abzählen.

Teamchef Page wischte Bedenken über die Fitness seines Stars Bale beiseite. Dass der Offensivmann am Wochenende bei Real wegen einer Verletzung nicht einmal im Kader stand, soll im Duell mit Österreich keine Rolle spielen. „Ich bin nicht beunruhigt. Er hatte jetzt zwei gute Trainingstage. Er ist fit“, sagte Page am Tag vor dem Spiel in Cardiff. Was Bale nun genau plagte, blieb jedoch ein Geheimnis.

„Ich bin bereit“

Während spanische Medien von Rückenproblemen berichteten, wollten weder Page noch Bale selbst darüber Auskunft geben. Von „Wehwehchen“ war die Rede. „Aber alles ist fein, ich habe keine Probleme“, beteuerte der 32-Jährige. „Ich habe mich in den letzten Tagen gut in Schuss gebracht. Ich bin bereit.“ Laut Page stehen alle einberufenen Akteure zur Verfügung. Auch Elfmeterschießen sei trainiert worden. „Aber wir wollen es in 90 Minuten entscheiden“, meinte Page. „Wir erwarten ein hartes Spiel. Österreich ist ein gutes Team. Aber wir werden alles in dieses Spiel hineinwerfen.“

Dass Bale eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur erst zweiten WM-Teilnahme nach jener 1958 einnehmen soll, ist selbstredend. Schon Donnerstagabend brach er laut Medienberichten von Madrid nach Cardiff auf. In Spanien wurde das nicht unbedingt goutiert. Der Angreifer sprach von einem der „größten Spiele“ seiner Karriere. „Wir wollen zur WM. Es ist eine große Chance, wir müssen bereit sein.“

„Netten Handschlag“ mit Alaba vor Anpfiff

Mit seinem Clubkollegen Alaba habe er natürlich über die Partie geredet, sagte Bale. „Wir wissen, dass es ein großes Spiel für beide Mannschaften ist. Er blickt dem genauso gespannt entgegen wie ich“, berichtete der Waliser. Die Ausgangslage sah er ausgeglichen. „Es geht für beide Mannschaften um sehr viel.“ Mit Alaba werde es vor Anpfiff „einen netten Handschlag geben“, so der walisische Kapitän. Getreu dem Motto: „Möge der Bessere gewinnen.“

Page schwärmte beim Onlinepressetermin von der Kameradschaft und dem Teamspirit in seiner Mannschaft. „Wir verdienen, wo wir stehen. Wir haben eine gute Balance im Moment und blicken zuversichtlich auf das Spiel“, meinte der 47-Jährige.