Sportdirektor Peter Schoettel
GEPA/Armin Rauthner
ÖFB

Teamchefsuche liegt in Schöttels Händen

Peter Schöttel ist am Zug. ÖFB-Präsident Gerhard Milletich hat die Suche nach Österreichs künftigem Teamchef in die Hände seines Sportdirektors gelegt. Aus Respekt vor Chefcoach Franco Foda, dessen Vertrag nach dem Heimspiel am Dienstag gegen Schottland mit Monatsende ausläuft, habe er bisher mit keinem anderen Kandidaten verhandelt, erklärte Schöttel. Er habe aber bereits sondiert, und ein Anforderungsprofil bestehe.

„Es geht darum, das Beste für die nächsten Jahre zu finden“, sagte Schöttel. Und es sollte relativ schnell gehen. Spätestens in einer Präsidiumssitzung am 29. April will Milletich den neuen Teamchef bestellen – im Idealfall vielleicht sogar schon früher. „Wir werden sicher im Laufe des April eine Entscheidung haben“, meinte der Präsident. Schöttel solle entsprechende Vorschläge liefern. „Er ist derjenige, der hier das Heft in der Hand hat und auch in der Pflicht steht.“

Schöttel will laut eigenen Angaben eine „überschaubare Anzahl“ von Kandidaten präsentieren. Er werde aber mit wesentlich mehr Leuten sprechen. Bei Fodas Bestellung im Herbst 2017 seien es 15 Trainer aus dem In- und Ausland gewesen. Unter den drei finalen Optionen Foda, Thorsten Fink und Andreas Herzog wollte der erst kurz amtierende Schöttel damals keine Präferenz abgeben. „Ich habe alle drei für sehr geeignete Kandidaten gehalten, das tue ich auch heute noch.“

ÖFB-Sportdirektor Schöttel zur Trainersuche

Der Vertrag von Teamchef Franco Foda geht mit 31. März zu Ende. ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel im Interview über den weiteren Fahrplan.

„Nicht an Landesgrenze zu suchen aufhören“

Immer wieder war in den vergangenen Monaten Peter Stöger genannt worden. „Ich werde sicher nicht täglich Wasserstandsmeldungen abgeben“, betonte Schöttel. Schon vor vier Jahren hätte er sich eine österreichische Lösung gut vorstellen können. „Das kann ich auch jetzt noch. Wir werden aber nicht an der Landesgrenze zu suchen aufhören.“ Er sei bei der Suche völlig offen. Man müsse aber auch abwarten, wie das Präsidium auf seine Vorschläge reagiere. „Ich persönlich schließe auch einen interessanten jungen Trainer nicht aus.“

Auch Foda soll noch eine Rolle spielen. Schöttel verwies diesbezüglich auf einen Präsidiumsbeschluss, wonach mit dem Deutschen bei Vertragsende definitiv Gespräche zu führen seien. „Das Zeitfenster ist relativ klein“, meinte Schöttel. Die nächsten Länderspiele stehen Anfang Juni in der Nations League auf dem Programm – gegen Vizeweltmeister Kroatien, EM-Halbfinalist Dänemark und Weltmeister Frankreich. „Aus meiner Sicht muss Ende April der Teamchef da sein.“ Die Gespräche würden daher in den kommenden Tagen starten.

„Ganz anderes Arbeiten als als Vereinstrainer“

Was der künftige Teamchef mitbringen müsse? „Er braucht Fachkompetenz, Standing, soziale Kompetenz, Methodenkompetenz, Selbstkompetenz – da geht es darum, wie er mit Kritik umgeht, es ist definitiv ein ganz anderes Arbeiten als als Vereinstrainer.“

Foda habe versucht, die besten Spieler auf den Platz zu bringen. „Wenn du ganz wenig Trainingszeit hast, ist es aber schwierig, die Abläufe exakt hinzubekommen – auch wenn alle sehr gut miteinander können.“ Am Teamchef sei es nicht gelegen, wenn die Mannschaft ihr Potenzial möglicherweise nicht voll ausgeschöpft habe, meinte der Wiener, der am Samstag seinen 55. Geburtstag feiert.