Aleksandar Dragovic (AUT)
GEPA/David Bitzan
Fußball

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Im letzten Spiel von Teamchef Franco Foda hat Österreichs Nationalmannschaft am Dienstag gegen Schottland im Ernst-Happel-Stadion ein 2:2 geholt. Die ÖFB-Auswahl bewies dabei vor allem Moral und holte einen 0:2-Rückstand auf. Spielerisch zeigte das Team eine annehmbare Leistung und hätte bei besserer Chancenauswertung auch gewinnen können.

Daniel Bachmann: Befriedigend

Bachmann kehrte anstatt des erkrankten Heinz Lindner ins ÖFB-Tor zurück und absolvierte sein 13. Länderspiel. Gleich in der dritten Minute war er bei einem zu zentralen Schuss auf dem Posten, ansonsten wurde er in der ersten Hälfte nicht großartig geprüft. Beim Eckball, der in weiterer Folge zum Tor führte, leistete er sich in seinem Stellungsspiel aber einen Fehler, indem er zu früh einen Schritt nach vorne machte. Beim zweiten Gegentreffer war er machtlos.

Stefan Ilsanker: Befriedigend

Ilsanker rutschte gegen die Schotten in die Startelf und nahm die rechte Position in der Dreierkette ein. Der Frankfurt-Legionär schonte weder sich noch die Schotten und ging wie gewohnt rustikal zur Sache. Im Spiel nach vorne ging er aber die meiste Zeit auf Nummer sicher. Eine Vielzahl seiner Pässe ging quer. Nach der Pause rückte Ilsanker ins Abwehrzentrum, ehe er in der 74. Minute ausgetauscht wurde.

Aleksander Dragovic: Gut

4.679 Tage nach seinem ersten Länderspiel am 6. Juni 2009 in Belgrad gegen Serbien absolvierte Dragovic seinen 100. Auftritt als Kapitän in Österreichs A-Team. Bei seinem Jubiläum agierte der 31-Jährige als Abwehrchef in der Dreierkette. In einigen Szenen war ersichtlich, dass das nicht die übliche Formation war, fanden doch die Schotten Raum für Kombinationen. Dragovic stemmte sich aber dagegen und hielt den Laden so gut wie möglich dicht.

Martin Hinteregger: Befriedigend

Hinteregger probierte sehr oft die Spieleröffnung mit langen Pässen und verbuchte damit Teilerfolge. Seine beste Vorlage eröffnete Arnautovic in der 35. Minute eine Chance. In der Abwehrarbeit war der Frankfurt-Legionär sattelfest, leistete sich aber die eine oder andere Unsicherheit. So verlor er etwa nach dem Eckball das Kopfballduell vor dem 0:1. Mit einem guten Schuss in der 73. Minute meldete er sich auch in der Offensive.

Valentino Lazaro: Befriedigend

Der Benfica-Legionär wollte auf dem rechten Flügel Betrieb machen, was ihm in Ansätzen gelang. In der ersten Hälfte legte er einmal den Ball gut zurück und ermöglichte damit eine Chance. In den Eins-gegen-eins-Situationen konnte Lazaro aber nicht immer den gewünschten Erfolg verbuchen und kam dadurch nicht gefährlich in den Strafraum.

Konrad Laimer: Befriedigend

In den ersten 15 Minuten war Laimer kaum zu sehen, meldete sich danach aber mit einem guten Querpass. Der Leipzig-Legionär war bemüht, verzeichnete einen Distanzschuss und verbuchte vor der Pause einen energischen Sololauf. Laimer war bemüht, Akzente zu setzen. In Summe ein durchschnittliches Spiel von ihm, das mit seiner Auswechslung in der 59. Minute zu Ende ging.

Marcel Sabitzer: Befriedigend

Sabitzer wurde hinter der Offensive im Mittelfeld aufgeboten und sollte dort für das spielerische Element sorgen. Wirkliche Akzente konnte der Bayern-Legionär aber nur ansatzweise setzen. Mit Weitschüssen versuchte er, zum Erfolg zu kommen. Ein Fehlpass von ihm führte zum Eckball, aus dem dann der schottische Führungstreffer fiel. Sabitzer war bemüht und trieb die Mannschaft auch nach dem 0:2-Rückstand an. Am Ende war er mehr Motivator als Spielgestalter.

Andreas Ulmer: Gut

Der Salzburger rutschte statt David Alaba in die Startelf und hatte durchaus gelungene Momente. Mit Flanken oder einem guten Pass auf Laimer konnte Ulmer punkten. Sein Highlight war die Vorarbeit zum 1:2, als er die Flanke genau zwischen die schottischen Verteidiger setzte. In der Defensive hatte Ulmer nicht immer alles unter Kontrolle, leistete sich aber jetzt keine wirkliche Unachtsamkeit.

Christoph Baumgartner: Befriedigend

Der Hoffenheimer hatte einige Ballkontakte, konnte dabei allerdings nie richtige Gefahr entwickeln. Seine Stärke – mit Zug Richtung Tor zu laufen – kam nicht zur Geltung. Dafür war die gegnerische Defensive zu dicht. Baumgartner blieb aber stets ein Aktivposten, bei dem sich ein paar technischen Fehler einstreuten. Vor dem 0:1 bekam er einen schottischen Ellbogen zu spüren, womit es ihm unmöglich war, das Tor zu verhindern. In der 59. Minute wurde er ausgetauscht.

Sasa Kalajdzic: Genügend

Die Chancen auf seinen fünften Treffer im ÖFB-Dress waren da. In der sechsten Minute fand er mit einem Kopfball und in der 14. Minute mit einem Flachschuss in Schottlands Goalie Craig Gordon seinen Meister. Aufgrund seiner Größe wäre er prädestiniert gewesen, Luftduelle im Strafraum gegen die Schotten anzunehmen. Allerdings war er zu selten in dem Bereich, wo er hätte gefährlich werden können.

Marko Arnautovic: Genügend

Ob verstolpert, glücklos vor dem Tor, im Abseits stehend oder zu harmlos im Abschluss, für Arnautovic lief gegen die Schotten nicht viel. Seine beste Chance vergab er in der 21. Minute, als sein Schuss vom Elferpunkt zu zentral ausfiel. Anzurechnen ist dem Bologna-Stürmer, dass er sich nicht aufgab und weiter versuchte, doch noch sein 33. Tor im ÖFB-Dress zu erzielen.

Alessandro Schöpf: Gut

Schöpf kam in der 59. Minute statt Baumgartner in die Partie und sorgte für Elan im österreichischen Offensivspiel. In der 70. Minute ging ein Distanzschuss von ihm noch knapp über das Tor. In der 82. Minute sorgte er für den am Ende verdienten Ausgleich. Schöpf blieb bei seinem sechsten Teamtreffer ruhig am Ball und bewies Übersicht.

Marco Grüll: Befriedigend

Der Rapidler wurde in der 59. Minute für Laimer eingetauscht. Grüll war Teil der Aufholjagd, konnte dabei aber keine entscheidende Akzente setzen.

Michael Gregoritsch: Gut

In der 74. Minute ersetzte Gregoritsch den glücklosen Kalajdzic im Sturmzentrum. Der Augsburg-Legionär erwies sich dabei als perfekter „Joker“, denn es vergingen nur 72 Sekunden von seiner Einwechslung bis zum Torerfolg – seinem sechsten Treffer im ÖFB-Dress.

Andreas Weimann: Befriedigend

Der England-Legionär kam ebenfalls in der 74. Minute ins Spiel und fand sogar die Chancen auf den Siegestreffer vor. Nur eine Minute nach dem Ausgleich tauchte Weimann alleine vor Schottland-Goalie Gordon auf, sein Schuss war aber nicht platziert genug.

Patrick Pentz: zu kurz eingesetzt

Maximilian Ullmann: zu kurz eingesetzt