Der Slowene verzögerte den Schlussantritt gegen den im Sprint überlegenen van der Poel zu lange und musste sich im Ziel sichtlich über den eigenen Lapsus ärgern. Pogacar hatte bei seinem viel beachteten Flandern-Debüt auf den letzten 50 Kilometern in den Bergaufstücken das Tempo diktiert und dadurch sämtliche Konkurrenten bis auf Van der Poel abgeschüttelt.
Den Niederländer wurde der Bergspezialist, der auch schon mehrere große Eintagesrennen gewonnen hat, aber nicht los. Durch taktisches Geplänkel auf der Zielgeraden in Oudenaarde schlossen dann auch noch Vizeweltmeister Dylan van Baarle (2./NED/Ineos) und Valentin Madouas (3./FRA/Groupama) wieder auf.
Zweiter Ronde-Erfolg für van der Poel
Van der Poel sagte nach dem Rennen: „Ich habe sehr hart gearbeitet, habe 100 Prozent gegeben und bin einfach glücklich, dass das geklappt hat.“ Der große Verlierer war Pogacar – ein seltenes Gefühl für den 23 Jahre alten Slowenen und zweimaligen Sieger der Tour de France. „Er war der Stärkste heute und ich hätte ihm bei einem Sieg applaudiert“, so van der Poel.
Van der Poel jubelte zwei Wochen nach seinem Comeback-Rang drei bei Mailand–Sanremo über seinen zweiten Ronde-Erfolg. Im Vorjahr hatte er sich hinter dem Dänen Kasper Asgreen mit Platz zwei begnügen müssen. Vor wenigen Tagen gewann van der Poel auch schon das Vorbereitungsrennen Quer durch Flandern. Davor war der Vierfach-Crossweltmeister nach seinem Mountainbike-Sturz bei den Olympischen Spielen immer wieder von Rückenproblemen gebremst worden.
Haller hielt lange mit
Marco Haller (Bora) zeigte sich bei der Ronde bei windig-kalten Bedingungen vor Hunderttausende Zuschauern lange in einer der Verfolgergruppen weit vorne und kam auch bei den ersten Attacken der Topstars in der Topgruppe mit. Durch weitere Bergaufangriffe von Pogacar und Co. wurde der Kärntner aber noch aus den Top 20 zurückgeworfen.