Golfer Tiger Woods
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Golf

Woods kündigt Comeback bei Masters an

Golfsuperstar Tiger Woods plant, ab Donnerstag sein Comeback bei den 86. Masters in Augusta zu geben. „Im Moment fühle ich, dass ich spielen werde“, sagte der 46-Jährige am Dienstag (Ortszeit). Am Mittwoch möchte der fünffache Masters-Champion noch neun Löcher trainieren, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Sein Plan sehe aber vor, beim Major-Turnier abzuschlagen – und das 14 Monate nach seinem schweren Unfall.

Der US-Amerikaner zog sich im Februar des vergangenen Jahres bei einem durch überhöhte Geschwindigkeit selbst verschuldeten Autounfall südlich von Los Angeles mehrere Brüche im rechten Bein zu. Nach Angaben von Woods hatten die Ärzte überlegt, sein Bein wegen der Schwere der Verletzungen zu amputieren. Doch der US-Amerikaner kämpfte sich in den Monaten zurück ins Leben und auf den Golfplatz.

„Es ist großartig, zurück zu sein“, sagte der 15-malige Major-Sieger, der in seiner außergewöhnlichen Karriere 683 Wochen lang die Nummer eins der Welt war. Auf die Frage eines Journalisten, ob er das Masters gewinnen könne, antwortete Woods wie immer selbstbewusst: „Ich kann es!“ Der Abschlag der diesjährigen Masters erfolgt am Donnerstag, mit Sepp Straka ist auch ein Österreicher am Start.

Verunfalltes Auto von Tiger Woods
Reuters/Mario Anzuoni
Im Februar 2021 verunfallte Woods mit seinem Auto, 14 Monate später steht er nun vor seinem Comeback

Hype vor einer Woche ausgelöst

Gerüchte, dass Woods bei dem ersten Major-Turnier des Jahres antreten könnte, gab es schon vor einer Woche. Eine kleine Meldung über eine geheime Trainingsrunde auf der wunderschönen Anlage an der Magnolia Lane im US-Bundesstaat Georgia vor gut einer Woche löste den riesigen Hype aus. Gemeinsam mit Sohn Charlie und seinem guten Freund Justin Thomas hatte Woods alle 18 Löcher auf dem Kurs gespielt. Am Sonntag reiste er erneut nach Augusta, um die Vorbereitung für das Turnier wieder aufzunehmen.

Tiger Woods kehrt auf Tour zurück

Der 15-fache Major-Sieger will ausgerechnet in dieser Woche beim berühmten Masters in Augusta auf die Golfbühne zurückkehren. Nach seinem schweren Autounfall vor 14 Monaten schien ein Comeback ausgeschlossen, jetzt ist Golflegende Tiger Woods wieder da.

Doch bis zur Pressekonferenz hielt sich Woods bedeckt und sprach von einer „turniernahen Entscheidung“. Er ließ sie alle zappeln. „Er sah aus wie der Tiger, den wir vor dem Unfall gesehen haben“, schwärmte PGA-Profi Billy Horschel, der Woods in Augusta beim Bälleschlagen zuschaute. Der Golfschwung und die Schnelligkeit seien wieder da. Eilig verbreiteten die Turnierveranstalter dann auch noch einen einminütigen Videoclip von Woods’ Trainingsrunde in den sozialen Netzwerken und heizten den Hype damit noch mehr an.

Der Par-72-Golfplatz gehört zu den hügeligsten Kursen auf der US-Tour und verlangt den Profis eine gehörige Portion Fitness ab. Woods scheint für sich nun die richtige Antwort gefunden zu haben. „Er sah phänomenal aus“, sagte der Masters-Sieger von 1992, Fred Couples, nach einer kurzen Runde mit Woods. „Wenn er hier 72 Löcher herumlaufen kann, wird er mithalten können. Er ist einfach zu gut.“

Eine spezielle Beziehung

Woods und der Augusta National Golf Club – das ist eine ganz besondere Liebe. Vor 25 Jahren schrieb Woods beim Masters mit seinem ersten Major-Sieg Golfgeschichte, 1997 gewann er mit dem Rekordvorsprung von zwölf Schlägen seinen ersten von fünf Masters-Titeln. Auch 2001, 2002 und 2005 konnte der US-Star das grüne Siegerjackett überstreifen. 2019 folgte dann Titel Nummer fünf. Es war nach jahrzehntelanger Leidenszeit mit persönlichen Tiefpunkten, Verletzungen und zahlreichen Operationen eines der größten und emotionalsten Comebacks der Sportgeschichte.

Tiger Woods
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Fünfmal durfte Woods schon das „Green Jacket“ überziehen, zuletzt vor drei Jahren

Sein letztes offizielles PGA-Turnier war das Masters im November 2020, das wegen der CoV-Pandemie in dem Jahr nicht zum üblichen Termin im Frühjahr ausgetragen worden war. Im Februar 2021 ereignete sich dann der schwere Unfall. Drei Wochen lag er im Krankenhaus und danach weitere drei Monate in einem Krankenbett bei sich zu Hause in Florida. Dann begann er mit der Reha und damit seine eigene Vorbereitung auf das Masters.