Zufrieden zeigte sich Leclerc trotz seiner Bestzeit aber nicht. „Es war ein eher härterer Freitag heute für mich“, sagte der 24-Jährige, der wie viele mit einem in den Geraden wippenden Auto („Porpoising“) zu kämpfen hatte. „Wir müssen noch einen Schritt vorwärts machen.“ Die Startaufstellung im dritten Grand Prix der Saison wird im Qualifying am Samstag (8.00 Uhr) ermittelt, davor steht ab 5.00 Uhr (jeweils live in ORF1) noch das dritte Freie Training auf dem Programm.
Verstappen zog bei der Rückkehr der Motorsportkönigsklasse nach Australien nach zwei Jahren Absenz wegen der Covid-19-Pandemie ein überwiegend positives Fazit. „Wir sind noch ein kleines Stück hinter Ferrari, aber ich denke, an diesem Wochenende können wir es vielleicht ein bisschen enger gestalten“, sagte der Niederländer.
Ferrari auch in Australien stark
Im Freien Training für den Formel-1-Grand-Prix von Australien in Melbourne präsentierte sich Ferrari am Freitag erneut stark. WM-Leader Charles Leclerc legte mit der Bestzeit für das Qualifying am Samstag vor.
Mercedes weiter in Schwierigkeiten
Nicht nach Wunsch lief es hingegen erneut für Konstrukteursweltmeister Mercedes. Im zweiten, schnelleren Training kamen George Russell und Lewis Hamilton nicht über die Ränge elf und 13 hinaus, im ersten war Hamilton noch Siebenter geworden. „Nichts, das wir verändern, macht einen Unterschied im Moment, das ist die Schwierigkeit“, sagte Hamilton. „Du gehst sehr optimistisch rein, du veränderst Dinge, aber es sieht nicht so aus, als ob sich was verändern würde.“ Es gebe nicht viel, das er derzeit tun könne, um die Situation zu verbessern.
„Wir sind nicht in der Position, wo wir sein wollen. Es sind sehr viele Mittelfeld-Autos vor uns, und natürlich fehlt uns viel Speed nach vorn“, erklärte Russell. Das Auto habe sich dabei aber nicht so schlecht angefühlt.
Geldstrafe für Mopedfahrer Vettel
Sebastian Vettel, der die beiden ersten Rennen wegen einer Coronavirus-Infektion verpasst hatte, musste im zweiten Training zuschauen. In der ersten Session hatte er seinen Aston Martin mit Motorproblemen vorzeitig abstellen müssen. Es gelang nicht, das Auto rechtzeitig fahrtüchtig zu machen. „Ich habe Probleme mit dem Motor“, funkte der Deutsche an die Box. Vettel griff dann selbst zum Feuerlöscher, da es an seinem Wagen starke Rauchentwicklung gab.
Mit einem Motorroller fuhr der 34-Jährige unter dem Jubel der Fans zurück zur Garage. Da das Betreten der Strecke bis fünf Minuten nach Trainingsende ohne Sondergenehmigung verboten ist, musste er danach noch bei den Rennkommissaren vorsprechen und erhielt eine 5.000-Euro-Strafe. „Ich bin ja langsam gefahren. Da fahre ich ja mit dem Fahrrad schneller“, sagte Vettel zu der Aktion, bei der er auch den Helm nur leicht auf den Kopf setzte und zwischendurch freihändig fuhr. Ein Streckenposten habe ihm das Fahrzeug gegeben, und Vettel nutzte die Chance zur Rückfahrt.