Jubelnde Frankfurt-Spieler und enttäuschte Barcelona-Spieler
APA/AFP/Daniel Roland
Europa League

Barcelona holt sich in Frankfurt blaues Auge

Dank eines Kraftakts im Finish hat der FC Barcelona am Donnerstag im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League noch ein 1:1 (0:0) bei Eintracht Frankfurt erkämpft. Die spanischen Medien waren sich einig, dass Barca gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen sei. Frankfurt feierte das Heimremis dennoch wie einen Sieg und geht optimistisch in das Rückspiel in einer Woche. „Wir werden mit der Überzeugung nach Barcelona gehen, dass wir dort gewinnen können“, sagte Eintracht-Coach Oliver Glasner.

ÖFB-Teamverteidiger Martin Hinteregger und Co. genossen nach dem Schlusspfiff jedenfalls minutenlang den Jubel der Fans. Torhüter Kevin Trapp sah ein „herausragendes Spiel“ des Teams, fühlte jedoch nach Abpfiff nicht nur Freude. „Am Ende ist es ein bisschen verrückt, weil wir mit einem 1:1 gegen Barcelona vom Platz gehen und das Gefühl hatten, es wäre mehr drin gewesen“, sagte der deutsche Nationaltorhüter. Man habe sich „eine Position geschaffen, in der alles möglich ist“.

Eintracht-Coach Glasner wollte nach einem Spiel, in dem sein Team den prominenten Gegner „am Rande der Niederlage“ hatte, jedoch keine zu großen Hoffnungen schüren. Man solle ob der vergebenen Möglichkeiten auf den Sieg nicht unzufrieden sein, betonte Glasner. „Heute Ärger, dann verliert man den Boden unter den Füßen. Es ist wichtig, immer demütig zu bleiben“, sagte der Eintracht-Coach, der seine taktischen Vorgaben vor 48.000 Zuschauern nahezu perfekt umgesetzt sah.

Spaniens Medien attestieren Barca Glück

Wenig zimperlich gingen Spaniens Medien mit der Auswahl von Coach Xavi ins Gericht. „Barca wurde in Frankfurt regelrecht überrollt, ist aber wie durch ein Wunder lebend davongekommen. Nach dem, was man auf dem Rasen gesehen hat, ist das Remis für Xavis Team ein hervorragendes Ergebnis. Nun entscheidet sich alles zu Hause im Camp Nou“, schrieb etwa „As“. „Sport“ schrieb von einem „goldenen Remis“. Barca habe „bei den physisch starken und schnellen Deutschen gelitten. Aber man hat ein gutes Ergebnis erreicht und hat nun beste Chancen, das Halbfinale zu erreichen.“

Auch Coach Xavi sah die Katalanen nicht in bester Verfassung. „Es war kein gutes Spiel, aber ein gutes Ergebnis. Wir können zufrieden sein“, meinte Barcelonas Trainer. Das 1:0 der Eintracht durch Ansgar Knauff (48.) weckte die Gäste auf, Ferran Torres (66.) glich aus. Barcelona spielte nach Gelb-Rot für Frankfurts Tuta (78.) dann nicht mehr mit dem letzten Nachdruck. Xavi beklagte den Zustand des Rasens. Auch dadurch habe seine Elf ihre Qualitäten nicht so gut ausspielen können.

„Im Camp Nou wird das anders sein“, konstatierte Xavi. Barcelona setzt ganz klar auf das Heimspiel, das kommenden Donnerstag vor 90.000 Zuschauern ausgetragen wird. Im weiten Oval wollen aber auch die Eintracht-Fans kräftig mitmischen. Offiziell steht den Hessen nur ein Kontingent von etwa 5.000 Karten zu, angeblich wollen aber 35.000 nach Barcelona.

Leipzig muss im Rückspiel in Bergamo zulegen

Leipzig setzt seine Hoffnungen nach dem 1:1 gegen Atalanta Bergamo ebenfalls auf die Auswärtspartie. „Wir können im Rückspiel sicher einiges besser machen“, sagte Konrad Laimer nach einem Unentschieden, in dem beide Teams ihre Chancen hatten. „Ich glaube, wir hätten das ein oder andere Tor mehr machen müssen – hätten aber auch das ein oder andere mehr kassieren können“, analysierte Laimer den Auftritt gegen die Lombarden. Luis Muriel (17.) hatte Bergamo früh in Führung gebracht, ein Eigentor von Davide Zappacosta (58.) bescherte Leipzig nach einer Leistungssteigerung nach Seitenwechsel den Ausgleich.