Gianluca Gaudino (Altach) im Kopfballduell mit Bror Blume (Wattens)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Abstiegskampf wird zum Fotofinish

Die Qualifikationsgruppe der Admiral Bundesliga geizt weiterhin nicht mit Spannung. Weil die SV Guntamatic Ried und der LASK am Samstag jeweils nur einen Punkt holten, sind das neue Schlusslicht TSV Egger Glas Hartberg und Cashpoint SCR Altach nur je vier Zähler von der Spitze entfernt. Die Vorarlberger durften sich dank des 3:0 bei der WSG Tirol als großer Gewinner der Runde fühlen und verließen erstmals seit 1. Dezember 2021 das Tabellenende.

Vor wenigen Wochen hatten schon viele Altach abgeschrieben. Nach dem 3:0 in Innsbruck reichte der SCR aber die rote Laterne an Hartberg weiter, weil bei den Altachern bei der Punkteteilung abgerundet wurde, beim TSV nicht. Mitverantwortlich dafür ist aber auch die derzeitige Standardstärke der Vorarlberger. Fünf der sieben Tore in der Qualigruppe fielen nach Standardsituationen. „Wenn du einen Lauf bekommst, bekommst du auch das Selbstvertrauen bei Eckbällen, dass das jetzt eine Torchance ist“, sagte Ludovic Magnin nach dem Sieg.

Diese gewonnene Stärke war auch am Samstag der Schlüssel zum Erfolg. Bakary Nimaga und Emanuel Schreiner brachten Altach jeweils nach Eckbällen auf die Siegerstraße. „Wir haben vor den Standardsituationen gewarnt. Das 1:0 war katastrophal verteidigt, das 2:0 kann passieren“, analysierte WSG-Trainer Thomas Silberberger die Situationen nach dem Schlusspfiff knapp. Bei den eigenen Offensivaktionen war man laut Silberberger „nicht zwingend genug“, vor allem die Flanken seien „extrem mau“ gewesen.

Harter Abstiegskampf in Bundesliga

In der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga ist aktuell jedes Team abstiegsgefährdet. Die aktuell siebentplatzierten Rieder sind nur vier Punkte vom Tabellenschlusslicht Hartberg getrennt.

Punkteteilung stößt Tirolern sauer auf

Trotzdem möchte man in Altach nicht in Euphorie verfallen. „Gegen den LASK nächste Woche sind wir wieder klarer Außenseiter“, sagte Magnin, der sich über den Sieg in einem „wegweisenden Spiel“ freute. Dass die Karten neu gemischt sind und die Wattener sich plötzlich mitten im Abstiegskampf befinden, stieß Kapitän Ferdinand Oswald sauer auf und ließ ihn über die Punkteteilung schimpfen: „Das ist das Perverse an dem Format. Durch dieses Format wurden uns Punkte geklaut. Altach war mausetot und ist jetzt an uns dran.“

Altach gewinnt Westderby gegen WSG

Altach holt gegen die WSG Tirol wichtige Punkte im Abstiegskampf. Mit einem klaren 3:0-Sieg schließen die Vorarlberger zu Hartberg auf.

Pervers mag sich die Situation auch für manchen LASK-Fan anfühlen. Zwölf Punkte lagen die Linzer zum Ende des Grunddurchgangs Anfang März noch vor Altach, am kommenden Samstag könnte Altach mit einem Heimsieg über die „Athletiker“ mit diesen gleichziehen. „Es ist alles eng zusammen. Das heißt: punkten, punkten, punkten“, meinte LASK-Coach Andreas Wieland nach dem leistungsgerechten 1:1 bei der Admira.

Trotz früher 1:0-Führung durch Peter Michorl (6.), schaute am Ende nur ein Punkt heraus, neben „vielen Eigenfehlern“ (Michorl) haperte es einmal mehr an der Chancenverwertung. „Wir müssen unser Spiel über 90 Minuten durchziehen. Das habe ich heute vermisst“, ächzte Wieland, der nach dem 0:2 im OÖ-Derby gegen Ried einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen musste.

Ried wankt an Spitze, fällt aber nicht

Wieder gelang es nicht, Ried von der Spitze zu verdrängen, obwohl auch die „Wikinger“ daheim gegen Hartberg mit einem 0:0 enttäuschten. „Es war sicher nicht unser bestes Spiel, deswegen nehmen wir den Punkt mit“, sagte Kapitän Marcel Ziegl. Trainer Robert Ibertsberger war „natürlich ein bisschen enttäuscht“, dass seine Mannschaft keinen Sieg nachlegen konnte. „Der Druck in der Qualifikationsgruppe ist natürlich da. Auch gegen Wattens wird es nicht einfach“, sagte Ibertsberger mit Blick auf das kommende Duell gegen die Tiroler vor heimischer Kulisse.

Hartberg auch im zehnten Spiel ohne Sieg

Die Mannschaft von Klaus Schmidt schafft es auch im zehnten Spiel in Folge nicht, einen Sieg einzufahren. Die Steirer erspielen in Oberösterreich mit einem torlosen Remis einen Punkt.

Den Hartbergern blieb derweil das Glücksgefühl eines Torjubels erneut verwehrt, in der Liga sind es bereits schier ewige 657 Minuten. Was denn noch auf einen Treffer fehlt? „Wie man gesehen hat, nicht mehr viel“, sagte Trainer Klaus Schmidt, der mit dem Punktgewinn zufrieden war. „Wir bauen auf diese Leistung auf. Es hat noch keine Bundesliga-Mannschaft in den letzten 15 Jahren über 700 Minuten kein Tor geschossen, die werden wir auch nicht sein.“ Am Karsamstag ist die Admira zu Gast, die gegen den LASK zum vierten Mal in Folge ungeschlagen blieb und einen „hochzufriedenen“ Trainer, Andreas Herzog, hinterließ. Auf den LASK fehlt den Südstädtern nur ein Punkt.