Filip Kostic (Eintracht)
AP/Joan Monfort
Europa League

Frankfurt landet Coup in Barcelona

Eintracht Frankfurt hat am Donnerstag einen Coup gelandet: Der aktuell nur neuntplatzierte Club der deutschen Bundesliga eliminierte den FC Barcelona im Viertelfinale der UEFA Europa League. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner gewann mit Verteidiger Martin Hinteregger das Rückspiel im Camp Nou mit 3:2 (2:0) und stieg nach dem 1:1 vor einer Woche in Begleitung von insgesamt 30.000 Anhängern ins Halbfinale auf.

Der Grundstein für den Aufstieg vor rund 80.000 Zuschauern im legendären Camp Nou wurde bereits in der vierten Minute gelegt, als Jesper Lindström einen Strafstoß gegen Eric Garcia herausholte. Filip Kostic verwertete sicher. In weiterer Folge zog sich Frankfurt zurück und lauerte auf Umschaltmöglichkeiten: In Minute 36 wurde der Ball erfolgreich erobert und Rafael Borre nahm sich aus 20 Metern ein Herz – der Ball landete sehenswert unter der Latte zur 2:0-Führung.

Nach der Pause nahm der Druck der zuvor schwachen Gastgeber zu, doch wieder traf Frankfurt. Kostic vollendete ins lange Eck zur Vorentscheidung (67.). Erst im Finish schrieb auch Barcelona an, doch die Treffer von Sergio Busquets (90.+1.) und Memphis Depay (90.+11, Elfmeter) kamen zu spät. Die lange Nachspielzeit hatte sich durch technische Probleme beim Schiedsrichterteam ergeben.

Frankfurt wirft Barcelona aus Europa League

Der aktuell nur neuntplatzierte Club der deutschen Bundesliga eliminierte den FC Barcelona im Viertelfinale der UEFA Europa League. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner gewann mit Verteidiger Martin Hinteregger das Rückspiel im Camp Nou mit 3:2 (2:0) und stieg nach dem 1:1 vor einer Woche ins Halbfinale auf.

Wie schon vor drei Jahren steht Frankfurt also wieder im Europa-League-Halbfinale und trifft dort wie 2019 auf einen Londoner Verein, nach Chelsea ist es nun West Ham United, das Olympique Lyon mit 3:0 bezwingen konnte und per Gesamtscore von 4:1 aufstieg.

Hinteregger: „Ein Wahnsinn“

„Es war brutal, was wir abgeliefert haben. Am Ende wurde es noch einmal spannend, aber wir haben es mit viel Leidenschaft über die Zeit gebracht“, sagte Martin Hinteregger nach dem Spiel bei Servus TV. Da hallten längst die „Hinti“-Sprechchöre durch das Oval: „Es war von Anfang an wie ein Heimspiel, aber das haben wir gewusst. In Frankfurt kenne ich das, aber hier ist es natürlich ein Wahnsinn“, so der Kärntner.

Glasner meinte in einer ersten Reaktion: „Wir haben 85 Minuten überragend gespielt. Ein riesiges Kompliment an das Team und die Fans, die uns immer unterstützt haben – ein wunderbarer Abend!“

Martin Hinteregger (Eintracht)
APA/AFP/Lluis Gene
Martin Hinteregger warf alles hinein und wurde am Ende mit „Hinti“-Sprechchören bedacht

Rund 30.000 Fans unterstützten die Frankfurter in Barcelona, hüllten die Stadt sowie das Stadion in Weiß (in die Farbe des Erzrivalen Real Madrid) und sie sollten ihre Reise nach Katalonien nicht bereuen.

Bald nach Anpfiff wurde Lindström im Sechzehner von Garcia umgerissen, den dafür verhängten Elfmeter verwandelte Kostic sicher (4.). Die Gäste zogen sich daraufhin weit zurück und Barca hatte viel Ballbesitz, aber wenig Ideen. Die Frankfurter wiederum waren im Umschaltspiel immer wieder gefährlich, so auch in der 36. Minute, als Borre aus über 20 Metern abzog und Goalie Marc-Andre ter Stegen mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte überraschte (36.).

Rafael Santos Borre Maury (Eintracht)
APA/AFP/Jose Jordan
Frankfurts Rafael Borre zog aus 20 Metern ab und traf sehenswert zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung

Auch nach dem Seitenwechsel versuchten die Hausherren vergeblich, den Frankfurter Abwehrriegel um Hinteregger zu knacken. Die Glasner-Truppe präsentierte sich in der Defensive äußerst sattelfest und sorgte in Minute 67 für die Entscheidung. Kostic bekam den Ball von Daichi Kamada und versenkte das Leder mit einem platzierten Flachschuss im langen Eck. Danach bewahrte der starke Hinteregger sein Team mit einer Rettungstat knapp vor der Linie vor einem Verlusttor (89.), ehe Busquets doch noch das erste Tor für Barca glückte (90.+1).

In der Schlussphase wurde es noch einmal turbulent. Die Katalanen entwickelten in der durch technische Probleme beim Schiedsrichterteam verursachten langen Nachspielzeit großen Druck, Evan N’Dicka verschuldete einen Strafstoß und sah dafür Gelb-Rot. Beim Penalty von Memphis Depay war Eintracht-Goalie Kevin Trapp dran, der Ball sprang jedoch von der Lattenunterkante hinter die Linie, wie die Torlinientechnologie zeigte (90.+11). Barca konnte sich aber nicht mehr in die Verlängerung retten.

Fans der Eintracht in Barcelona
Reuters/Albert Gea
30.000 Frankfurter Fans hatten sich auf die Reise nach Barcelona gemacht und wurden nicht enttäuscht

West Ham bezwingt Lyon

Weniger dramatisch gestaltete sich der Aufstieg von Eintrachts künftigem Gegner West Ham. Die Londoner gewannen bei Olympique Lyon 3:0 und setzten sich gesamt 4:1 durch, Craig Dawson (38.), Declan Rice (44.) und Jarrod Bowen (48.) scorten.