Die Besetzung des Härtetests für den Giro ist auch sonst im wahrsten Sinn des Wortes erstklassig. In den zehn WorldTour-Rennställen unter insgesamt 18 Teams finden sich prominente Namen wie Richie Porte (AUS), dessen Ineos-Teamkollege und ehemaliger Giro-Sieger Tao Geoghean Hart (GBR), Miguel Angel Lopez (COL/Astana), der Franzose Thibaut Pinot (Groupama), der vierfache Tour-de-France-Gewinner Chris Froome (GBR/Israel) sowie 2016-Sieger Mikel Landa (ESP) und Pello Bilbao (ESP) aus Pernsteiners Bahrain-Rennstall wie auch Wilco Kelderman (NED/BORA), den Gamper unterstützen soll.
Während der Niederösterreicher Pernsteiner und der Tiroler Gamper wohl vor allem Helferdienste leisten werden, darf der Osttiroler Gall bei AG2R auf eigene Rechnung fahren. Der ehemaligen Junioren-Weltmeister wurde beim jüngsten World-Tour-Rennen im Baskenland nach drei Tagesplatzierungen in den Top 15 Gesamtzwölfter. Auf den letzten beiden Etappen genießt der 24-Jährige zudem Heimvorteil.
U-23-Team bei Tour of the Alps
Neben der Tour de France und dem Giro d’Italia hat sich zuletzt auch die Tour of the Alps in der Rad-Szene einen Namen gemacht. Bei dieser grenzüberschreitenden Rundfahrt durchs Trentino, Süd-und Osttirol gehen heuer viele Stars an den Start. Auch das kleine Tiroler KTM Cycling Team ist mit dabei.
Gerade auf der von ihm mitkonzipierten Strecke, die auf der letzten Etappe nahe seines Elternhauses in Nussdorf-Debank vorbeiführt, hat sich Gall viel vorgenommen. „Meine großen Saisonziele sind die Tour of the Alps und der Giro d’Italia. Auf alle Fälle werde ich bei beiden Rennen meine Freiheiten bekommen“, sagte der 24-Jährige, der nach einer Coronavirus-Erkrankung in der Saisonfrühphase mehrere Wochen Atemprobleme hatte.
Hartes Finale auf alter Straße
Die vierte Etappe führt am Donnerstag von Niederdorf in Südtirol nach Kals am Großglockner. Der kurze Schlussabschnitt tags darauf von und nach Lienz (114 km) ist extrem schwierig. Der letzte Anstieg auf der alten, einspurigen Iselsbergstraße ist bis zu 20 Prozent steil, das Ziel liegt erhöht bei der Talstation der Zettersfeldbahn. „Das macht das Finale noch härter“, so Gall.
Pernsteiner wird für den auch beim Giro als Nummer eins des Teams antretenden Spanier Landa fahren. „Ich werde das Team so gut wie möglich unterstützen, hoffe aber doch, dass ich vor allem auf den Osttirol-Etappen einmal den Sprung in eine Spitzengruppe schaffe“, sagte der 31-Jährige. „Die Tour of the Alps ist das einzige Rennen für mich in diesem Jahr in Österreich und ich will mich dort schon zeigen.“ Am Start steht auch das Team Tirol Cycling.