Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
AP/Gerald Herbert
NBA

Pöltls Traumjahr fehlt das Happy End

Die heiße Phase der National Basketball Association (NBA) geht so wie im Vorjahr ohne Jakob Pöltl und die San Antonio Spurs über die Bühne. Die Niederlage im Play-in bei den New Orleans Pelicans beendete nicht nur die Saison der Texaner vorzeitig, sondern brachte den Wiener auch um ein mögliches Happy End seines bisher besten Jahres.

Österreichs NBA-Pionier erreichte in seiner sechsten Saison in der stärksten Basketballliga der Welt mehrere persönliche Bestmarken. Der Center, der insgesamt 68 Spiele bestritt, kam durchschnittlich auf 13,5 Punkte, 9,3 Rebounds, 2,8 Assists und 29 Minuten Spielzeit – so gute Werte hatte Pöltl davor noch nie. Hinzu kamen 1,7 Blocks pro Partie, in der Liga waren nur vier Spieler besser. Bei den Offensiv-Rebounds rangierte Pöltl mit einem Durchschnittswert von 3,9 sogar auf Platz drei.

Der Wiener, der erstmals eine gesamte Saison über als Starting-Center eingesetzt wurde, freute sich auch über die Leistungssteigerung. „Ich bekomme das nur am Rande mit, aber es ist natürlich cool, dass ich heuer mehr Möglichkeiten bekommen habe, zu zeigen, was ich draufhabe.“ Er habe „viel Arbeit hineingesteckt“, und es sei schön, „dass sich das bezahlt macht“, stellte der 26-Jährige aber auch sein Investment in die eigenen Fähigkeiten in den Vordergrund.

Aus „tut noch immer weh“

Insgesamt 28 Double-Double brachte der 2,16 Meter große Hüne heuer in die Statistik, trotzdem sind die Texaner um Coachinglegende Gregg „Pop“ Popovich bei den am Samstag startenden Play-offs in der undankbaren Zuschauerrolle. Einzig 2019, in seiner ersten Saison mit den Spurs, spielte Pöltl eine Play-off-Serie. Damals kam nach sieben Spielen gegen die Denver Nuggets das Aus.

Die Aufarbeitung des diesjährigen Saisonendes wird bei Pöltl jedenfalls noch etwas dauern. „Es tut noch immer weh“, sagte der Wiener nach dem 103:113 seiner San Antonio Spurs im Play-in bei den New Orleans Pelicans, das gleichzeitig das Saisonende bedeutete. Für den Einzug ins Play-off wären zwei Siege im Play-in notwendig gewesen. „Wir haben uns unter unserem Wert präsentiert“, bilanzierte der Wiener.

Jakob Pöltl verteidigt Korb
AP/Gerald Herbert
Pöltl (r.) konnte das vorzeitige Aus der Spurs in New Orleans nicht verhindern

Die Richtung stimmt

Trotzdem nahm Pöltl etwas Positives mit in die Offseason. „Obwohl wir vor und auch während der Saison wichtige Spieler verloren haben, konnten wir den nächsten Schritt machen, waren fast immer competitive. Wir haben es in das Play-in geschafft, waren also nur zwei Spiele von den Play-offs entfernt. Darauf können wir grundsätzlich schon stolz sein“, sagte er. „Wenn wir uns als Einzelspieler weiter verbessern, schaut es für die Zukunft ganz gut aus“, so Pöltl: „So wie wir jetzt dastehen, bin ich sehr positiv gestimmt.“

Und Pöltl geht davon aus, dass der 73-jährige Headcoach Popovich trotz seiner 26 Jahre in der NBA noch nicht aufhört. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Pop weitermacht. Er hat definitiv noch genug Zeit und Energie“, betonte der Wiener. Jetzt steht erst einmal Urlaub auf dem Programm, „wahrscheinlich im Westen der USA“. Dann plant Pöltl im Mai einen Besuch in Österreich, ehe von 16. bis 19. Juni das „Jakob Pöltl Camp“ in Wien nach zwei Jahren Coronavirus-Pause zum zweiten Mal stattfinden kann.