Bei einem Challenger in Marbella unterlag der ehemalige Weltranglistendritte Ende März zum Auftakt dem Argentinier Pedro Cachin. Immerhin war es für Thiem der erste Satzgewinn seit dem 30. Mai 2021. Auf einen Sieg wartet der Niederösterreicher seit dem 12. Mai 2021, damals gewann er in der zweiten Runde beim Masters-Turnier in Rom gegen Marton Fucsovics aus Ungarn.
Millman, der aktuell Nummer 80 der Welt ist, fand zunächst besser ins Spiel. Dem Australier gelang das erste Break zum 3:1. Thiem verkürzte zwar umgehend auf 2:3, gab aber nochmals sein Service zum 2:4 ab. Nach 49 Minuten entschied Milman den ersten Satz mit 6:3 für sich. Im zweiten Satz kam Thiem dann immer besser in Schwung und steigerte sich. Der Niederösterreicher nahm Milman den Aufschlag zum 3:1 ab und schaffte nach 1:41 Stunden den Satzausgleich. Im dritten Satz reichte Millman schließlich ein Break im letzten Game zum Aufstieg.
In langen Grundlinienrallyes überzeugte Thiem in vielen Phasen mit früheren Stärken, einer starken Rückhand und guter Beinarbeit. Auch wenn ihm das erste Siegerlächeln seit langer Zeit verwehrt blieb: Den ersten richtigen Härtetest auch in Sachen Fitness hat er bestanden. „Respekt an Domi. Ich kann es nicht als einen meiner größten Siege bezeichnen, weil er von einer Verletzung zurückkommt“, sagte Millman noch auf dem Platz.
Millman fügte hinzu: „Ich weiß, wie hart das ist, ich bin selbst von drei Operationen zurückgekommen, und es waren wirklich harte zwölf Monate für Dominic. Aber es ist gut, ihn wieder zurückzuhaben, besonders auf diesem Belag. Ich muss diesen Sieg nehmen, weil wenn er immer fitter wird, dann wird es hart.“ In der zweiten Runde trifft Millman nun auf Lokalmatador Miomir Kecmanovic, der sich in der ersten Runde mit 6:0 6:3 gegen den Franzosen Richard Gasquet durchsetzte.
Thiem legt Fokus bereits auf 2023
Thiem, der kürzlich erst an dem Coronavirus erkrankt war, kündigte vor dem Turnier in Belgrad an, dass er bis zu Roland Garros jede Woche spielen will. Die French Open beginnen in knapp einem Monat am 22. Mai. In Paris stand der Niederösterreicher sowohl 2018 und 2019 im Finale, unterlag jedoch beide Male dem Spanier Rafael Nadal. Angekündigt ist ein Antreten kommende Woche in Estoril sowie seit Dienstag auch in Genf (ab 14.5.) in der Woche unmittelbar vor Paris.
Zudem dämpfte er bereits vor seinem Tour-Comeback die Erwartungen und betonte, dass er erst im kommenden Jahr wieder auf Titelgewinne auf der Tour schielen werde: „Ich hoffe, dass ich mir im Jahr 2023 jenen Platz unter den Topspielern sichern kann, den ich in der Vergangenheit hatte. Nämlich dass ich Roland Garros gewinnen kann, weil ich vorhabe, bei diesem Turnier in Bestform zu sein.“