Georg Hackl, 2015
GEPA/Andreas Pranter
Rodeln

„Schorsch“ Hackl heuert in Österreich an

Markus Prock hat seinen einstigen Dauerrivalen im Eiskanal nach Österreich geholt: Die deutsche Rodellegende Georg „Schorsch“ Hackl wechselt als Betreuer zum österreichischen Verband. Der ÖRV wollte den prominenten Zugang zwar noch nicht bestätigen, doch der mehrfache Olympiasieger ließ am Dienstag nach entsprechenden Medienberichten gegenüber der Mediengruppe Münchner Merkur selbst die Katze aus dem Sack. Spätestens am Donnerstag soll das Engagement des 55-Jährigen aber auch offiziell sein.

Hackl war zuletzt lange Jahre im deutschen Verband als Trainer tätig. In seiner Funktion als Techniktrainer war der Dominator der 1990er Jahre heuer bei den Olympischen Spielen in Peking an der perfekten Goldausbeute seines Teams beteiligt.

Die deutschen Rodlerinnen und Rodler gewannen nicht nur die beiden Einzel-Bewerbe, sondern waren auch im Doppelsitzer und in der Teamstaffel nicht zu schlagen. Dazu gab es für die deutsche Auswahl in China noch zweimal Silber.

Hackl vor Wechsel zu Österreichs Rodelteam

Österreichs neuer Rodelchefcoach Christian Eigentler bekommt für sein Trainerteam noch den angekündigten Zuwachs. Dabei soll es sich um niemand geringeren als die deutsche Rodellegende Georg Hackl handeln.

„Zeit zu gehen“

„Gemeinsam mit meinen Sportlern haben wir die Rodelwelt gerockt, jetzt ist es aber Zeit zu gehen“, sagte Hackl, der die Offerte des österreichischen Verbandes nicht ausschlagen konnte: „Das Angebot war für mich lukrativ.“ Dass ausgerechnet Prock damit auf ihn zugekommen sei, habe den „Schorsch“ gerufenen Hackl „sehr gefreut“. Der deutsche Verband bestätigte den Abgang. „Ich habe lange mit ihm gesprochen, aber das Angebot war für ihn zu reizvoll“, sagte Sportdirektor Thomas Schwab.

Georg Hackl, 1998 im Eiskanal
APA/AFP/Emmanuel Dunand
Vor 24 Jahren in Nagano gewann Hackl zum dritten Mal in Folge Olympiagold

Hackl holte dreimal Olympiagold (1992, 1994 und 1998) sowie zweimal Silber und war dreimal Weltmeister im Einsitzer. Den deutschen Verband verlässt er mit einer ausgezeichneten Nachrede. „Dass uns der Schorsch verlässt, tut natürlich nach all den vielen gemeinsamen Jahren extrem weh“, sagte Felix Loch, selbst dreimal Olympiasieger. „Er weiß, dass unsere Türen für ihn geöffnet sind und bei unseren Nachwuchssportlern immer ein Platz für ihn wäre“, sagte Hackls Ex-Boss Schwab.

Sics-Brüder hören auf

An der Weltspitze der Doppelsitzer ist seit Dienstag ebenfalls ein Platz frei. Denn die Letten Andris und Juris Sics haben ihre Profikarriere beendet. Das teilte der lettische Rennrodelverband am Dienstag in Riga mit. Das Duo nahm an insgesamt fünf Olympischen Winterspielen teil und schrieb dabei Wintersportgeschichte in Lettland.

Als erste Athleten des baltischen EU-Landes sicherten sich die Brüder bei zwei aufeinanderfolgenden Winterspielen eine Medaille: 2010 in Vancouver gewannen sie Silber und 2014 in Sotschi Bronze im Doppelsitzer sowie in der Team-Staffel. Dazu kamen mehrere vordere Platzierungen bei Welt- und Europameisterschaften.