Sowohl Rumänien als auch Österreich halten vor dem letzten Spiel hinter Gruppensieger Dänemark bei fünf Punkten. Das Hinspiel im Herbst in der Südstadt hatte mit einem 33:33 geendet, Österreich braucht also einen Sieg oder ein Remis mit mehr als 34 Treffern, um Platz zwei zu holen.
„Wir sind in einer wohltuenden Außenseiterrolle“, befand Müller, gebürtiger Rumäne, der mit 18 Jahren nach Deutschland auswanderte und von 2008 bis 2010 parallel zu seinem ÖHB-Teamchefposten auch den rumänischen Frauen-Club Brasov betreute. „Damit die Sensation gelingt, müssen viele Dinge zusammenkommen. Es muss die Leichtigkeit des Seins im eigenen Team entstehen, es muss etwas entstehen, worin man frei aufspielen kann.“
„Brauchen eine herausragende Leistung“
Am vergangenen Mittwoch konnte sein Team beim 22:38 in Graz gegen Dänemark kaum Moral tanken, dennoch lebt die Hoffnung. „Um so einen Gegner schlagen zu können, brauchen wir einen sehr guten Tag und eine herausragende Leistung. Das kann man nicht erzwingen“, sagte Dänemark-Legionärin Sonja Frey. Die 29-Jährige versuchte auch, das Rumänien-Remis im Oktober ins richtige Verhältnis zu setzen. „Da haben sehr viele etablierte Spielerinnen ausgesetzt, sie werden mit einer anderen Qualität kommen“, meinte die Wienerin.
So wird im Hexenkessel von Ramnicu Valcea etwa die vierfache Welthandballerin Cristina Neagu mitwirken, die in der Südstadt gefehlt hatte. „Die Halle wird mit 3.000 Zuschauern ausverkauft sein. Wir werden unser eigenes Wort nicht mehr verstehen können. Wir dürfen dort nicht nervös werden, müssen Ruhe bewahren, müssen cool auftreten und ohne Druck spielen“, sagte Torfrau Petra Blazek, von 2016 bis 2019 für Ramnicu Valcea aktiv und auch einmal Meisterin. Zu verlieren habe man im Kampf um die erste EM-Teilnahme seit 2008 aber quasi nichts: „Der ganze Druck liegt auf Rumänien.“