2012 in der Gruppenphase (1:1) und 2016 im Semifinale (0:0) konnten die „Königlichen“ aber immerhin jeweils ein Remis erkämpfen. 2020 gab es dann in beiden Partien eine 1:2-Niederlage. „Uns erwartet ein ganz starker Gegner. Wir wissen, wie sie spielen, mit sehr viel Ballbesitz“, sagte Reals Offensivspieler Rodrygo. Wichtig sei es aber vor allem auch, sich auf die eigenen Stärken zu fokussieren. „Wir müssen schauen, dass wir weiter so auftreten wie in den vergangenen Spielen und alles versuchen, um aufzusteigen“, so der 21-jährige Brasilianer.
In der spanischen Liga ist dank der jüngsten vier Siege der 35. Meistertitel der Clubgeschichte – der erste seit 2020 – quasi schon fixiert. Mit dem achten Triumph in der Champions League dazu könnte es ein ganz besonderes Jahr für den Rekordchampion werden. „Wir wissen, dass wir viel gewinnen können in dieser Saison“, betonte Rodrygo. Dass sie überhaupt noch im Rennen sind, haben sie Karim Benzema zu verdanken. Der 34-jährige Franzose glänzte in der Königsklasse mit zwölf Toren in neun Spielen. Sieben davon gelangen ihm im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain (3) und danach gegen Chelsea (4).
Real bangt um Alaba und Casemiro
Beim jüngsten 3:1-Sieg in der Meisterschaft gegen Osasuna verschoss der Stürmerstar allerdings gleich zwei Elfmeter. Dabei wurde David Alaba wegen Adduktorenproblemen von Coach Carlo Ancelotti zur Pause ausgewechselt. Ob der ÖFB-Star am Dienstag wie gewohnt im Abwehrzentrum mitwirken kann, ist fraglich. Der Wiener hatte zuletzt ebenso wie Mittelfeldspieler Casemiro nicht das komplette Training bestritten.
Es gebe Zweifel an einem Einsatz von Alaba und größere an dem von Casemiro. Eine Entscheidung solle erst nach dem Abschlusstraining fallen, sagte Real-Trainer Ancelotti am Montag auf einer Pressekonferenz. „Casemiro ist mehr fraglich als Alaba. Wenn er morgen nicht spielen kann, wird er auf jeden Fall fit sein für das Rückspiel“, erklärte der Italiener in Bezug auf den Brasilianer. Seine Mannschaft steht zum bereits 15. Mal im CL-Halbfinale, so oft wie kein anderes Team.
Guardiola setzt auf Unterstützung der Fans
ManCity tritt in dieser Bewerbsphase hingegen erst zum dritten Mal an. „Es wird eine besondere Nacht für uns. Wir müssen es genießen und alles geben, was wir haben“, forderte ManCity-Trainer Josep Guardiola. Der 51-jährige Spanier setzt auch auf die Unterstützung der Fans. „Es ist das Halbfinale der Champions League. Ich bitte unsere Fans: Nehmt einen Zug, einen Bus oder ein Auto. Wir brauchen euch.“
Manchester hat den Nachteil, dass das englische Titelrennen noch lange nicht entschieden ist. Nur ein Punkt beträgt da der Vorsprung auf Verfolger Liverpool fünf Runden vor Schluss. Der volle Fokus muss somit auf „zwei Hochzeiten“ gelegt werden. Beim 5:1 gegen Watford geigte der Brasilianer Gabriel Jesus mit einem Viererpack richtig auf. Gefragt nach seiner Zukunft hielt er sich danach bedeckt: „Wir haben ein schweres Spiel gegen Real am Dienstag, darauf liegt mein voller Fokus.“
„Natürlich wollen wir mehr“
City kämpft um den zweiten Finaleinzug in Folge, nachdem man 2021 gegen Chelsea mit 0:1 den Kürzeren gezogen hatte. „Natürlich wollen wir mehr“, sagte Guardiola. „Es ist schön, hier zu sein, mit den besten Teams der Welt.“ Manchester müsse „zwei außergewöhnliche Spiele machen, um das Finale zu erreichen“, so der Coach.
Guardiola möchte seine erfolgreiche Karriere beim Club endlich mit dem CL-Titelgewinn krönen. Den hatte er zuvor auch schon 2009 und 2011 mit dem FC Barcelona geschafft. Nicht mitwirken kann der gesperrte Joao Cancelo. Der Einsatz von Kyle Walker und John Stones ist nach wie vor fraglich. „Wir werden noch schauen, ob wir da ein Risiko eingehen oder nicht“, so Guardiola.