Lucas Auer (AUT/ Mercedes)
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Motorsport

Vier Österreicher in neuer DTM-Saison dabei

Am Samstag startet die DTM in Portimao in ihre zweite Saison mit GT3-Reglement. Der laut DTM-Chef Gerhard Berger „härteste GT-Motorsport, den es weltweit gibt“ wartet in diesem Jahr mit vier Österreichern und weiteren Piloten mit Verbindung zu Österreich auf. Neben Bergers Neffen Lukas Auer und Rückkehrer Philipp Eng geben Clemens Schmid und Thomas Preining ihr Debüt in der Rennserie.

Auer (Team Winward/Mercedes) hat Titelverteidiger Maximilian Götz als Teamkollegen. Eng, der schon 2018/19 für das Team RBM in der Serie fuhr, geht heuer für Schubert Motorsport in einem BMW an den Start. Neben Schmid wird beim österreichischen Grasser Racing Mirko Bortolotti einen Lamborghini pilotieren, der gebürtige Wiener fährt allerdings mit italienischer Lizenz. Porsche-Werksfahrer Preining fährt für das KÜS Team Bernhard. Die Neulinge Schmid und Preining griffen zuvor bereits im ADAC GT Masters für ihr jeweiliges Team ans Lenkrad.

Zurück in der DTM ist auch der dreimalige Champion Rene Rast, der Deutsche lebt in Vorarlberg. Auers Teamkollege David Schumacher, der Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher, kam 2001 in Salzburg auf die Welt. Mit dabei beim Saisonauftakt in Portugal ist auch Rallye-Rekordchampion (neun Titel) Sebastien Loeb. Der Franzose ersetzt an diesem Wochenende den wegen anderer Engagements verhinderten Neuseeländer Nick Cassidy im Red Bull AlphaTauri AF Corse. „Den hat Red Bull gebracht zu meiner Überraschung. Besser geht es nicht“, kommentierte Berger den Coup.

Sebastian Loeb (FRA)
AP/Thanassis Stavrakis
Beim Saisonauftakt schnuppert auch Rallye-Legende Loeb erstmals DTM-Luft

Die „Creme de la Creme“ des Motorsports

„Das, was in der Formel 1 fahrermäßig stattfindet, ist fahrermäßig in dieser Art von Motorsport in der DTM. Also die Creme de la Creme“, sagte Ex-Rennfahrer Berger bei einem Mediengespräch. „Ich glaube, du kannst kein besseres Fahrerfeld mehr haben. Da gehen vielleicht ein, zwei Leute ab auf der Welt, wo man sagt, der wäre noch cool. Alles andere ist dort.“ Auf die Frage nach Favoriten meinte Berger nur: „Keine Ahnung. Das ist wirklich schwierig.“

Als namhafte Abgänge verzeichnete die Rennserie in der Saisonpause den Thailänder Alexander Albon, den es wieder in die Formel 1 zu Williams zog, sowie mit dem Neuseeländer Liam Lawson einen weiteren Red-Bull-Zögling. Über den 20-jährigen Lawson, der sich nun auf seine Formel-2-Karriere konzentriert, sagen sowohl Berger als auch Helmut Marko, er könne ein Großer werden.

Berger sieht DTM als Sprungbrett in die Formel 1

„Wir haben es geschafft, dass immer wieder eine Connection zur Formel 1 stattfindet, in die eine oder andere Richtung. Da sind wir auch die einzigen neben der Formel 2, die das hinbringen“, erklärte Berger, der Vorsitzende der DTM-Dachorganisation ITR. Wer in der DTM spektakulär unterwegs sei, würde Formel-1-Verantwortliche auf sich aufmerksam machen. Denn die Intensität der Zweikämpfe in der Serie sei beispielgebend: „Die Formel 1 macht momentan wirklich riesige Schritte in die richtige Richtung. Aber in den letzten Jahren waren wir im Motorsport sicherlich führend mit harten Rad-an-Rad-Duellen.“

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Gerhard Berger
GEPA/Manfred Binder
Berger ist stolz auf die Connection der DTM zur Formel 1

Der 27-jährige Auer zählt für Berger zum Kreis der Titelanwärter – und das nicht nur aus familiärer Verbundenheit. „Wenn der Luggi so fährt, wie er letztes Jahr in der zweiten Halbsaison gefahren ist, kann ihm keiner das Wasser reichen, das hat man gesehen. Die Frage ist nur, ob er seine Schwankung rausbringt“, sagte der Tiroler. „Bei so vielen starken Leuten darfst du einfach keine Nuller einfahren. Du darfst keinen Blödsinn machen, du musst immer punkten, punkten, punkten.“

Auer erfolgreichster DTM-Pilot aus Österreich

Mit insgesamt sieben Siegen ist Auer der erfolgreichste DTM-Pilot aus Österreich. „Es war ein langer Winter, wo wir als Team hart gearbeitet haben. Jetzt kann ich es kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, betonte der Tiroler. Auf Spekulationen über seine sportlichen Aussichten wollte er sich nicht einlassen: „Fest steht nur, dass die DTM heuer so stark besetzt ist wie wahrscheinlich noch nie. Die Qualität der Piloten ist überragend.“

16 Rennen an acht Wochenenden stehen bis Oktober auf dem Menüplan. Vom 23. bis zum 25. September gastiert die DTM auf dem Red Bull Ring in Spielberg in der Steiermark – aller Voraussicht nach ohne Einschränkungen wegen des Coronavirus. Beim Heimspiel für Berger hofft der 62-Jährige auf ein möglichst volles Haus. Der große Vorteil: „Bei uns können die Fans hautnah ran. Sie können die Fahrer angreifen, sie können reingehen in die Box. Für einen Motorsportfan ein tolles Erlebnis.“