Kopfballduell von Eder Militao (Real Madrid) und Gabriel Jesus (Manchester City)
Reuters/Lee Smith
Champions League

Hochspannung vor Real gegen ManCity

Bereits das Hinspiel im Semifinale der Champions League zwischen Manchester City und Real Madrid hat Lust auf mehr gemacht. Der spektakuläre 4:3-Sieg des englischen Tabellenführers gegen den neuen spanischen Meister bot Offensivfußball vom Feinsten. Das Rückspiel im Bernabeu-Stadion garantiert Hochspannung. Real steht dabei unter Zugzwang und muss gewinnen. „Alles ist offen“, sagte Real-Coach Carlo Ancelotti. Nicht mithelfen kann David Alaba, der wegen Adduktorenproblemen fehlt.

Seit seiner Auswechslung in Manchester konnte Alaba keine Einheit mehr absolvieren, auch nicht das Abschlusstraining am Dienstag. Der 29-Jährige fällt damit um sein 13. Match in einem CL-Semifinale um. „Das ist ein großer Verlust, weil er für uns ein wichtiger Spieler ist“, erklärte Ancelotti. Als Ersatz für den Wiener ist Nacho Fernandez vorgesehen. „Alaba ist ein wichtiger Bestandteil, aber Nacho hat auch Erfahrung. Er wird es gut machen“, prophezeite der Trainer.

Real hat erst am Samstag mit einem 4:0-Sieg gegen Espanyol den spanischen Meistertitel unter Dach und Fach gebracht, nun will man nachlegen. „Die Mannschaft ist in einer guten Verfassung, motiviert, konzentriert. Wir haben ein wichtiges Ziel vor uns, eine große Chance, ein weiteres Champions-League-Finale zu bestreiten“, sagte Ancelotti.

Shakehands der Trainer Joseep Guardiola (Manchester City) und Carlo Ancelotti (Real Madrid)
Reuters/Jason Cairnduff
Josep Guardiola oder Carlo Ancelotti – nur einer dieser beiden Startrainer wird es ins Finale der Champions League schaffen

Ancelotti erwartet viele Torszenen

Sein Team lieferte zuletzt in Heimspielen der K.-o.-Phase Spektakuläres ab – zunächst gab es ein 3:1 gegen Paris Saint-Germain, nachdem die Franzosen daheim 1:0 gewonnen hatten. Dann lag das „weiße Ballett“ im Viertelfinale daheim gegen Chelsea schon 0:3 zurück, rettete sich aber in die Verlängerung, wo eine 2:3-Niederlage zum Weiterkommen reichte. Ancelotti: „Wir haben viel Selbstvertrauen, aber haben einen kleinen Rückstand, den wir geradebiegen wollen.“

Das erste Duell sorgte aufgrund des von beiden Clubs gezeigten Offensivfußballs für Begeisterung bei Zuschauern und Medien. Geht es nach Ancelotti, werden auch im Rückspiel viele Torszenen zu sehen sein. „Wir haben drei Tore gegen Paris Saint-Germain geschossen, insgesamt fünf gegen Chelsea und drei gegen Manchester City. Manchmal muss man etwas riskieren, und wir haben die Qualität dafür.“

„Wir sind das beste Team der Welt“

Erfolgsgarant für Real war zuletzt Karim Benzema, der in dieser CL-Saison bei 14 Toren hält. Gleich neun davon gelangen dem 34-jährigen Franzosen in der K.-o.-Phase, in Manchester traf er zweimal. Mit Luka Modric überzeugte in den letzten Monaten auch ein weiterer Routinier – der 36-Jährige glaubt so wie sein Trainer an den Finaleinzug. „Wir müssen mit viel Glauben, Persönlichkeit, Energie und Aggressivität rausgehen und zeigen, dass wir Real Madrid sind, das beste Team der Welt. Das muss man auf den Platz bringen“, forderte der Kroate.

Torschuss von Luka Modric (Real Madrid) im Spiel gegen Manchester City
Reuters/Craig Brough
Real Madrid wird im Rückspiel gegen ManCity einen Luka Modric in Hochform brauchen

Real ist mit 13 Triumphen und im Meistercup der erfolgreichste Verein des Kontinents, Manchester City hingegen wartet trotz Zuwendungen in Millionenhöhe aus den Emiraten noch immer auf den begehrtesten Clubtitel. Im letzten Jahr standen die „Citizens“ immerhin zum ersten Mal im Finale, und dort will Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan wieder hin. „Wir werden gut vorbereitet sein, wir sind voller Selbstvertrauen. Es wird ein großes Spiel, da bin ich mir sicher“, sagte der Deutsche.

Zwei City-Verteidiger kehren zurück

City-Coach Josep Guardiola ist für Real-Fans aufgrund seiner Barcelona-Vergangenheit ein rotes Tuch, was aber nichts daran ändert, dass sich der Katalane im Bernabeu ziemlich wohlfühlt. In seinen neun Auftritten als Trainer im Real-Stadion setzte es für den Starcoach nur eine Niederlage, und dieser Trend soll fortgesetzt werden. „Jeder ist topmotiviert, dass wir es ins Finale schaffen“, meinte Guardiola.

Der Coach kann im Vergleich zum Hinspiel wieder auf den von einer Sperre zurückkehrenden Joao Cancelo zurückgreifen, mit Kyle Walker dürfte ein weiterer Außenverteidiger fit werden. Das Fehlen dieses Duos trug im Hinspiel wohl zu den Defensivproblemen bei. Allerdings hätten die „Citizens“ auch weit mehr Tore erzielen können, ließ jedoch viele Chancen liegen. „Wir hätten ein besseres Ergebnis erreichen können, aber auch ein schlechteres. Wir wussten schon vorher, dass die Entscheidung erst nach zwei Spielen fällt. Um Real auszuschalten, braucht man zwei gute Partien“, betonte Guardiola.