Alcaraz verwandelte nach 3:36 Stunden seinen insgesamt dritten Matchball. Es war das erste Duell zwischen dem Teenager und dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger Djokovic. Im Finale am Sonntag trifft der Spanier nun mit Titelverteidiger Alexander Zverev auf das nächste große Kaliber. Der als Nummer zwei gesetzte Deutsche setzte sich mehr als eine Stunde nach Mitternacht gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas, die Nummer vier des Turniers, 6:4 3:6 6:2 durch.
Alcaraz steuert damit schon auf seinen vierten Titel in diesem Jahr nach Rio de Janeiro, dem Masters-1000-Sieg in Miami und Barcelona zu. Der 1,85 m große Rechtshänder ist damit der jüngste Spieler, der Nadal und Djokovic beim gleichen Turnier bezwungen hat, und auch der erste überhaupt, dem das auf Sand gelungen ist.
„Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für das Finale am Sonntag“, sagte der Spanier, der mit seinem aggressiven Spielstil nicht weniger als 51 Winner schlug. Djokovic zollte dem Jungstar nach der Partie Anerkennung. „Für jemanden in seinem Alter spielt er schon sehr reif und unerschrocken, das ist beeindruckend“, sagte die Nummer eins der Welt.
Match entwickelt sich zum Krimi
Alcaraz fand zu Beginn gut ins Match und nahm Djokovic gleich das erste Aufschlagspiel ab und erhöhte auf 2:0. Daraufhin steigerte sich der Weltranglistenerste und entschied den ersten Satz nach 62 Minuten im Tiebreak mit 7:6 (7/5) für sich.
Der Jungstar ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und holte sich nach etwas mehr als zwei Stunden Spielzeit mit 7:5 den Satzausgleich. Das Match entwickelte sich immer mehr zu einem Krimi. Beide Spieler vergaben im dritten Satz Breakmöglichkeiten.
Im zehnten Spiel hatte der Spanier sogar Matchball, Djokovic servierte daraufhin ein Ass. Letztendlich entschied das Tiebreak im dritten Satz das spannende Halbfinale. Dort hatte Alcaraz die besseren Nerven und gewann dieses mit 7:5.
Jabeur feiert größten Erfolg
Bei den Damen setzte sich Ons Jabeur die Krone auf. Die 27-jährige Tunesierin setzte sich am Samstagabend im Finale gegen Jessica Pegula aus den USA mit 7:5 0:6 6:2 durch und feierte damit den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
Jabeur ist die erste Spielerin aus einem arabischen Land, die ein Turnier der WTA-1000-Kategorie gewinnen konnte. Ihr bis dahin einziger Erfolg auf der WTA-Tour war der Gewinn des 250er-Turniers im englischen Birmingham im Vorjar gewesen. Die Tunesierin spielte sich damit auch in den Favoritenkreis für die French Open in Paris. Das zweite Grand-Slam-Turnier der Saison beginnt am 22. Mai.
ATP-1000-Turnier in Madrid
(Spanien, 6.575.560 Euro, Sandplatz)
WTA-1000-Turnier in Madrid
(Spanien, 6.575.560 Dollar, Sandplatz)