Rafael Nadal (ESP)
Reuters/Guglielmo Mangiapane
Tennis

Angeschlagener Nadal in Rom out

Rafael Nadal ist am Donnerstag beim mit sechs Millionen Euro dotierten ATP-1000-Turnier in Rom im Achtelfinale ausgeschieden. Der zehnfache Rom-Sieger und Titelverteidiger aus Spanien unterlag Denis Shapovalov aus Kanada nach starkem Beginn noch mit 6:1 5:7 2:6, nachdem bei ihm ein altes Fußleiden wieder akut geworden war. Der Weltranglistenerste Novak Djokovic und Olympiasieger Alexander Zverev gaben sich indes keine Blöße. Bei den Damen setzte die Polin Iga Swiatek ihren Erfolgslauf ungebremst fort.

Für Nadal lief es gegen Shapovalov zunächst wie nach Plan, in nur 43 Minuten entschied der Weltranglistendritte den ersten Satz mit 6:1 für sich. Der zweite Durchgang verlief zunächst ausgeglichener, dann rutschte der 35-jährige Spanier aus , wodurch sich seine chronische Fußverletzung verschlimmert haben dürfte. Dennoch spielte Nadal weiter, verlor den zweiten Satz mit 5:7 und war im Entscheidungssatz sichtlich gehandicapt und chancenlos. Nach 2:38 Stunden entschied Shapovalov mit dem dritten Break im dritten Satz das Match für sich.

Im Viertelfinale trifft Shapovalov nun auf den Norweger Casper Ruud, der sich gegen den US-Amerikaner Jenson Brooksby mit 6:3 6:4 durchsetzte. Nadal, der die Saison im Vorjahr im August wegen Problemen am linken Fuß frühzeitig beendet hatte und nach einer Rippenverletzung im März um die Rückkehr zur Topform kämpfte, muss nun auch um einen Start bei den French Open ab 22. Mai zittern. In Paris könnte der Spanier seinen Grand-Slam-Rekord auf 22 Major-Titel ausbauen.

Dauerschmerzen im linken Fuß

Nach der Partie betonte Nadal, dass er sich nicht neuerlich verletzt habe, sondern alte Schmerzen wieder akut geworden seien. Er leide seit 2005 am unheilbaren Müller-Weiss-Syndrom, einer Krankheit, bei der Knochengewebe abstirbt und die starke Schmerzen verursache. „Leider ist mein Alltag schwierig. Trotzdem gebe ich mein Bestes. Natürlich fällt es mir manchmal schwer, die Situation zu akzeptieren. Es ist manchmal frustrierend, wenn ich mehrere Tage nicht normal trainieren kann“, betonte Nadal. „Heute hat es Mitte des zweiten Satzes wieder angefangen, und es wurde unerträglich.“

Keine Probleme hatte indes Djokovic. Der Serbe benötigte nur 75 Minuten, um sich gegen Altstar Stan Wawrinka 6:2 6:2 durchzusetzen. Der 37-jährige Schweizer, der nach zwei Operationen wegen einer Fußverletzung seit zwölf Monaten nicht mehr gespielt hatte, hatte sich zuvor mit Siegen über den US-Amerikaner Reilly Opelka und den Serben Laslo Djere in die dritte Runde gekämpft und sich damit ein 26. Duell mit Djokovic gesichert, das erste seit 2019.

Novak Djokovic (SRB)
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Djokovic benötigte nur 75 Minuten, um sich gegen den Schweizer Altstar Wawrinka durchzusetzen

„Es ist großartig, Stan wiederzusehen“, sagte der Serbe. „Er hat hier zwei Matches gewonnen, er ist körperlich immer noch nicht da, aber er ist immer noch Stan und kann dir wehtun.“ Vor allem defensiv zeigte Wawrinka (ATP-Nummer 361) phasenweise eine starke Leistung, letztlich musste er sich aber klar geschlagen geben. „Von Anfang an habe ich ihn wirklich auf dem Platz bewegt und meinen Aufschlag gut gehalten“, so Djokovic, der nun auf den Kanadier Felix Auger Aliassime trifft, der den US-Amerikaner Marcos Giron 6:3 6:2 besiegte.

Zverev muss gegen De Minaur arbeiten

Etwas mehr Mühe hatte der Deutsche Zverev beim 6:3 7:6 (7/5)-Sieg über den Australier Alex de Minaur. Der Weltranglistendritte, der in der italienischen Hauptstadt auf Position zwei gesetzt ist und das Turnier 2017 gewann, startete konzentriert in das Match gegen die Nummer 22 der Welt. Im zweiten Satz war die Begegnung dann ausgeglichener, Zverev kassierte zwei Breaks und gab dabei auch den Aufschlag zum 7:5 und dem Matchgewinn ab. Im Tiebreak behielt er dann aber doch die Nerven und sicherte sich nach 1:49 Stunden den Sieg.

Favoriten bei ATP-Masters in Rom weiter

Beim ATP-1000-Turnier in Rom haben sich die Favoriten am Donnerstag durchgesetzt. Neben dem topgesetzten Novak Djokovic stehen auch Stefanos Tsitsipas und Alexander Zverev im Viertelfinale.

„Das war ein recht gutes Niveau von mir“, sagte der Goldmedaillengewinner der Sommerspiele von 2021, der nun auf Cristian Garin aus Chile trifft. „Ich muss noch an meinem Aufschlag arbeiten und aggressiv bleiben.“ Grundsätzlich aber sah er einer Verbesserung im Vergleich zur Runde zuvor, als der 25-Jährige mit einem Sieg über Sebastien Baez in das Turnier gestartet war. „Es war viel besser als gestern. Natürlich waren noch Fehler dabei, aber das passiert und ist normal.“

Beim gleichzeitig in Rom stattfindenden WTA-1000-Turnier baute die Weltranglistenerste Swiatek ihre Siegesserie auf 25 Erfolge aus. Die vierfache Saisonturniersiegerin aus Polen besiegte in Rom im Achtelfinale die Belarussin Viktoria Asarenka 6:4 6:1 und trifft nun auf Ex-US-Open-Siegerin Bianca Andreescu. Der Erfolgslauf der 20-jährigen Swiatek ist der längste seit den 27 Siegen von Serena Williams im Jahr 2015.

ATP-1000-Turnier in Rom

(Italien, 6.008.725 Euro, Sandplatz)

Achtelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Stan Wawrinka (SUI) 6:2 6:2
Felix Auger-Aliassime (CAN/8) Marcos Giron (USA) 6:3 6:2
Denis Shapovalov (CAN/13) Rafael Nadal (ESP/3) 1:6 7:5 6:2
Casper Ruud (NOR/5) Jenson Brooksby (USA) 6:3 6:4
Jannik Sinner (ITA/10) Filip Krajinovic (SRB) 6:2 7:6 (8/6)
Stefanos Tsitsipas (GRE/4) Karen Chatschanow (RUS) 4:6 6:0 6:3
Cristian Garin (CHI) Marin Cilic (CRO) 6:3 4:6 6:4
Alexander Zverev (GER/2) Alex de Minaur (AUS) 6:3 7:6 (7/5)

WTA-1000-Turnier in Rom

(Italien, 2.525.250 Dollar, Sandplatz)

Achtelfinal-Tableau:
Iga Swiatek (POL/1) Viktoria Asarenka (BLR/16) 6:4 6:1
Bianca Andreescu (CAN) Petra Martic (CRO) 6:4 6:4
Arina Sabalenka (BLR/3) Jessica Pegula (USA/13) 6:1 6:4
Amanda Anisimova (USA) Danielle Collins (USA/7) 6:2 6:2
Ons Jabeur (TUN/9) Julia Putinzewa (KAZ) 6:3 6:2
Maria Sakkari (GRE/4) Cori Gauff (USA/15) 6:4 7:5
Jil Teichmann (SUI) Jelena Rybakina (KAZ) 6:7 (3/7) 6:3 7:5
Daria Kasatkina (RUS) Paula Badosa Gibert (ESP/2) 6:4 6:4