Sasa Kalajdzic (Stuttgart)
Reuters/Heiko Becker
Fußball

Stuttgart schafft in Krimi Klassenerhalt

Der VfB Stuttgart hat am Samstag auf den letzten Drücker den Klassenerhalt in der deutschen Bundesliga geschafft. Die Schwaben besiegten in der 34. und letzten Runde den 1. FC Köln mit 2:1. Das entscheidende Tor für die Stuttgarter erzielte in dem Nervenkrimi Wataru Endo in der Nachspielzeit. ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic hatte davor für den Führungstreffer (12.) gesorgt. Damit rutschte Hertha BSC nach einer 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund aufgrund der schlechteren Tordifferenz noch auf den Relegationsplatz.

Arminia Bielefeld, das ohnehin nur noch theoretische Chancen besaß, steht nach dem 1:1 (0:0) gegen RB Leipzig als zweiter Absteiger neben der SpVgg Greuther Fürth fest. Leipzig sicherte sich damit auch den vierten Champions-League-Platz. Für den SC Freiburg bleibt nach dem 1:2 (0:0) bei Bayer Leverkusen nur die Europa League, genauso wie für Union Berlin, das sich durch das 3:2 (2:0) gegen den VfL Bochum sogar auf Platz fünf schob. Köln spielt in der nächsten Saison als Siebenter in der Conference League.

Meister FC Bayern beendete die Saison mit einem 2:2 (2:1) beim VfL Wolfsburg. Eintracht Frankfurt stimmte sich unterdessen mit einem 2:2 (2:1) im Derby beim FSV Mainz 05 auf das Europa-League-Finale am Mittwoch gegen die Glasgow Rangers in Sevilla ein. Außerdem kam Borussia Mönchengladbach zu einem 5:1 (3:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Der FC Augsburg besiegte die SpVgg Greuther Fürth dank eines Treffers von Michael Gregoritsch mit 2:1 (1:1).

Marcel Lotka (Hertha)
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Bei den Spielern von Hertha BSC dominierten nach dem Schlusspfiff lange Gesichter

Rettung in letzter Minute

In Stuttgart gab es nach Schlusspfiff kein Halten mehr. Endo traf tief in der Nachspielzeit, nachdem die Hausherren schon auf die Relegation zugesteuert waren. Zunächst stand Kalajdzic im Mittelpunkt. Der laut Medienberichten als Lewandowski-Nachfolger beim FC Bayern gehandelte Stürmer scheiterte zunächst mit einem Elfmeter an Kölns Goalie Marvin Schwäbe (12.), keine halbe Minute später war der Wiener dann nach einem Eckball per Kopf zu seinem sechsten Saisontor zur Stelle.

Sasa Kalajdzic (Stuttgart)
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Sasa Kalajdzic spielte beim Stuttgarter Führungstreffer seinen Größenvorteil voll aus

Stuttgart vergab vor der Pause noch hochkarätige Chancen auf einen Zweitorevorsprung. Nach einer Stunde wurde das bestraft: Anthony Modeste traf nach Flanke von Florian Kainz samt herben Patzers von VfB-Schlussmann Florian Müller zum Ausgleich. In Dortmund drehten derweil nach 0:1-Rückstand der zu Manchester City abwandernde Erling Haaland per Elfmeter (68.) sowie Youssoufa Moukoko (84.) die Partie. Stuttgart durfte damit wieder hoffen und nutzte die Chance zur Rettung.

Nach Spielende stürmten die Fans das Spielfeld, erst eine Stunde nach Abpfiff waren sie wieder zurück auf der Tribüne. „Es ist unglaublich. Ich breche innerlich gerade zusammen“, sagte Kalajdzic. „Wir wissen, dass wir viele Fehler gemacht haben und Pech hatten in dieser Saison. Aber wir haben ein Happy End.“ Auch Pellegrino Matarazzo war nach dem Drama gezeichnet. „Das war Ekstase pur“, sagte der Stuttgart-Coach.

Spieler und Fans des VfB Stuttgart jubeln
Reuters/Heiko Becker
Nach dem Schlusspfiff brachen in Stuttgart bei Spielern und Fans alle Dämme

Leverkusen siegt bei Baumgartlinger-Abschied

In Leverkusen lief Julian Baumgartlinger noch einmal als Kapitän der Werkself von Beginn an ein. Der seit über einem Jahr mit Verletzungen kämpfende Mittelfeldspieler wird Leverkusen verlassen, für den Salzburger war die Partie nach einer Stunde zu Ende. Freiburg durfte nach einem späten Tor von Janik Haberer (88.) kurz auf die Champions League hoffen, durch Leipzigs 1:1-Ausgleich in den Schlussminuten in Bielefeld war die Chance auf die Königsklasse aber wieder dahin.

Causa Lewandowski rückt Remis in Hintergrund

Bei Bayerns Remis in Wolfsburg könnte Robert Lewandowski zum letzten Mal das Trikot der Münchner getragen haben. Sportdirektor Hasan Salihamidzic bestätigte den Wechselwunsch des Torjägers vor Spielbeginn. Der Weltfußballer habe ihm gesagt, „dass er gerne was anderes machen möchte“, sagte Salihamidzic. Einen vorzeitigen Wechsel schon in diesem Jahr schloss Salihamidzic erneut aus.

Lewandowski traf mit seinem 35. Saisontor zum 2:0 (40.), nachdem Josip Stanisic (17.) die Gäste voran gebracht hatte. Den Wolfsburgern mit Xaver Schlager gelang aber nach Toren von Jonas Wind (45.) und Max Kruse (58.) noch der Ausgleich. Das Resultat war schlussendlich fast nebensächlich. Lewandowski bestätigte nach dem Spiel, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Er habe Salihamidzic gesagt, „dass, wenn ein Angebot kommt, dann müssen wir darüber nachdenken – auch für den Verein. Beide Seiten müssen an die Zukunft denken“, sagte der alte und neue Torschützenkönig.

Deutsche Bundesliga, 34. Runde

Samstag:

Stuttgart – Köln 2:1 (1:0)

Tore: Kalajdzic (12.), Endo (92.) bzw. Modeste (60.)

Kalajdzic verschoss in der zwölften MInute einen Elfmeter

Stuttgart: Kalajdzic spielte durch
Köln: Ljubicic spielte durch, Kainz bis zur 66., Schaub auf der Bank

Dortmund – Hertha BSC 2:1 (0:1)

Tore: Haaland (68./Elfmeter), Moukoko (84.) bzw. Belfodil (18./Elfmeter)

Bielefeld – Leipzig 1:1 (0:0)

Tore: Serra (70.) bzw. Orban (93.)

Bielefeld: Prietl spielte durch, Wimmer bis zur 46., Schöpf ab der 90.
Leipzig: Laimer bis zur 73.

Leverkusen – Freiburg 2:1 (0:0)

Tore: Alario (54.), Palacios (97.) bzw. Haberer (88.)

Leverkusen: Baumgartlinger bis zur 60.
Freiburg: Lienhart spielte durch

Union Berlin – Bochum 3:2 (2:0)

Tore: Prömel (5.), Awoniyi (25./Elfmeter, 88.) bzw. Zoller (55.), Löwen (79.)

Union: Trimmel spielte durch

Mönchengladbach – Hoffenheim 5:1 (3:1)

Tore: Stindl (26.), Plea (44./Elfmeter), Hofmann (45.+1, 69.), Embolo (53.), bzw. Kramaric (3.)

Mönchengladbach: Lainer bis zur 74.
Hoffenheim: Baumgartner und Posch spielten durch

Augsburg – Greuther Fürth 2:1 (1:1)

Tore: Caligiuri (11./Elfmeter), Gregoritsch (85.) bzw. Ngankam (24.)

Augsburg: Gregoritsch ab der 46. Minute

Mainz – Frankfurt 2:2 (1:2)

Tore: Ingvartsen (10., 49.) bzw. Tuta (26.), Borre (35.)

Mainz: Stöger ab der 64.
Frankfurt: Ilsanker ab der 60.

Wolfsburg – Bayern München 2:2 (1:2)

Tore: Wind (45.), Kruse (58.) bzw. Stanisic (17.), Lewandowski (40.)

Wolfsburg: Schlager spielte durch, Pervan auf der Bank
Bayern: Sabitzer nicht im Kader

Tabelle: