Juergen Klopp
Reuters/Hannah McKay
Fußball

Klopp zieht mit Trainerlegende gleich

Mit dem mit 6:5 gewonnenen Elferkrimi im FA-Cup-Finale gegen den FC Chelsea hat Liverpool-Coach Klopp am Samstag etwas geschafft, das vor ihm nur Trainerlegende Alex Ferguson mit Manchester United gelungen ist. Der 54-jährige Deutsche ist erst der zweite Trainer, der den FA-Cup, die Champions League, den Ligacup und die englische Meisterschaft mit einem Club gewonnen hat. Trotz des Triumphs hatte Klopp nach dem Spiel Mitgefühl mit Chelsea.

Auch im Ligacup-Finale vor drei Monaten hatten sich die „Reds“ im Elferschießen (11:10) gegen die Londoner durchgesetzt. „Es tut mir wirklich leid für Chelsea. Zum zweiten Mal. 120 Minuten und dann hast du nix, das ist zu hart“, sagte Klopp. Vor dem Drama vom Punkt war die Partie im Wembley-Stadion bis zum Ende der Verlängerung torlos geblieben. „Es war nervenaufreibend, aber am Ende muss es einen Gewinner geben, und das waren wir“, erklärte der Starcoach.

Klopp hat noch die Möglichkeit, etwas Einzigartiges in der englischen Fußballgeschichte zu schaffen. Sollte es Liverpool gelingen, in der Liga in den letzten beiden Runden Tabellenführer Manchester City noch zu überholen und anschließend das Champions-League-Finale gegen Real Madrid zu gewinnen, wäre er der erste Trainer, der mit einem englischen Club vier Trophäen in einer Saison gewinnt.

Große Enttäuschung bei Chelsea

Bei Chelsea war nach dem verlorenen Finale Trübsalblasen angesagt. Kapitän Cesar Azpilicueta, der wie Mason Mount seinen Elfer verschossen hatte, pflichtete Klopp bei. „Wir waren bereit, aber leider hat es nicht geklappt. Das gehört zum Fußball“, erklärte der Spanier.

Mason Mount (Chelsea)
AP/Kirsty Wigglesworth
Mason Mount besiegelte mit seinem vergebenen Elfmeter Chelseas Schicksal im FA-Cup-Finale

Chelsea-Coach Thomas Tuchel plagen ein Jahr nach dem Champions-League-Triumph Sorgen, auch wegen der wochenlangen Unsicherheit wegen der Clubübernahme aufgrund der Russland-Sanktionen. „Sie (Liverpool, Anm.) sind sehr, sehr, sehr beständig. Wir sind momentan mit den Sanktionen in der gegenteiligen Situation“, meinte der 48-Jährige und sprach auch die Abgänge der Defensivspieler Antonio Rüdiger (fix) und Andreas Christensen (wahrscheinlich) an.

In der Premier League liegt Chelsea weit hinter dem Topduo auf Rang drei. „Wir können Spitzenleistungen bringen, aber über die letzten Jahre haben ManCity und Liverpool bewiesen, dass man offensichtlich ein Level an Konstanz abliefern muss, das wir momentan nicht haben.“