Tennisspieler Dominic Thiem in Aktion
APA/AFP/Fabrice Coffrini
Tennis

Negativlauf geht für Thiem in Genf weiter

Dominic Thiem muss weiter auf das erste Erfolgserlebnis nach seinem Comeback warten. Am Montag unterlag der 28-jährige Niederösterreicher beim ATP-250-Turnier in Genf zum Auftakt dem Italiener Marco Cecchinato mit 3:6 4:6 und kassierte damit auch im sechsten Anlauf seit seiner Rückkehr auf die ATP-Tour eine Niederlage. „Es war heute einfach nicht gut genug, es haben sehr, sehr viele Sachen nicht gepasst. Es war ein bisschen ein Schritt rückwärts“, sagte Thiem danach.

Gegen Cecchinato blitzte bei Thiem nur phasenweise seine alte Klasse auf, so verbuchte er im zweiten Satz in einem Game zwei Punkte mit einem „Tweener“. Insgesamt zeigte Österreichs ehemalige Nummer eins erneut eine durchwachsene Leistung. Der Italiener, aktuell die Nummer 134 im ATP-Ranking und damit um 60 Plätze besser platziert als Thiem, nutzte im Gegensatz zum ÖTV-Star im ersten Durchgang auch eine seiner beiden Breakchancen und ging vorentscheidend mit 4:2 in Führung.

Thiem unterliegt Ceccinato in Genf

Dominic Thiem hat auch das fünfte Spiel nach seinem Comeback verloren. Der Niederösterreicher unterlag in Genf in der ersten Runde dem Italiener Marco Ceccinato und fährt somit ohne einen einzigen Saisonsieg zum Grand Slam nach Paris.

Im zweiten Satz ließ Thiem bei 2:1 gleich fünf Breakchancen liegen, Cecchinato erwies sich erneut als konstanterer und konsequenterer Spieler, nahm dem Österreicher erneut das Service zur 4:3-Führung ab und servierte nach knapp 1:30 Stunden zum Matchgewinnn aus. Im Head-to-Head stellte der 29-jährige Italiener, der sich bei eigenem Aufschlag keine Blöße gab und insgesamt sieben Breakbälle abwehrte, damit auf 2:2. Zuletzt waren sich die beiden im Paris-Semifinale 2018 gegenübergestanden, damals hatte Thiem das bessere Ende für sich gehabt.

Kompletter Absturz im ATP-Ranking droht

Kurz vor den in knapp einer Woche beginnenden French Open in Paris rangiert Thiem, der beim Sandplatzklassiker in Roland Garros 2018 und 2019 jeweils im Finale stand und dank seines geschützten Rankings nach seiner Verletzung fix im Hauptbewerb steht, nur noch auf dem 194. Rang und droht noch weiter zurückzufallen. Am 13. Juni fallen ihm 180 seiner derzeit nur noch 295 Punkte aus der Wertung. Kann er bis dahin nicht ordentlich anschreiben, wird sich Thiem dann um Position 370 wiederfinden.

Nach Paris muss der Niederösterreicher in der kommenden Woche jedenfalls ohne das erhoffte Erfolgserlebnis anreisen. In Genf sahen die Zuschauer einen zwar nicht so fehleranfällig wie in der jüngsten Vergangenheit, aber doch zu wenig druckvoll agierenden Thiem, der im Gegensatz zu Cecchinato, ehemalige Nummer 16 der Welt, in den entscheidenden Momenten den Killerinstinkt vermissen ließ. Dabei wäre durchaus mehr möglich gewesen, in den entscheidenden Momenten fehlte der einstigen Nummer drei der Welt aber die Durchschlagskraft.

„Habe ihm mit meinen Schlägen nicht wehtun können“

„Ich habe ihm mit meinen Schlägen nicht wehtun können. Da ist Cecchinato viel zu gut und hat mich dann weggespielt“, resümierte Thiem. „Und ich habe keine einzige von meinen sieben Breakchancen genützt, das ist natürlich nicht hilfreich. Ich kann nicht zufrieden sein, das ist ein bisschen enttäuschend.“ Da sei auch die „Tweener“-Show im zweiten Satz wenig tröstlich gewesen: „Die zwei Bälle, das war schon geil – aber so ziemlich das einzig Positive, das ich vom Match mitnehmen kann.“

Für Paris sei das Spiel aber im Prinzip zweitrangig. „Das heutige Ergebnis hat nicht wirklich einen Einfluss drauf. Ich habe gewusst, dass es schwierig wird und ich nicht in Topform aufschlagen werde“, sagte Thiem in Hinblick auf das Grand-Slam-Turnier. „Wenn ich etwas Positives sehen kann heute, dann ist es der Umstand, dass ich fast noch eine Woche Zeit zum Trainieren habe.“

ATP-250-Turnier in Genf

(Schweiz, 597.900 Euro, Sandplatz)

Erstrundentableau:
Daniil Medwedew (RUS/1) Freilos
Richard Gasquet (FRA) John Millman (AUS) 6:3 6:1
Marco Cecchinato (ITA) Dominic Thiem (AUT) 6:3 6:4
Kamil Majchrzak (POL) Alexander Bublik (KAZ/8) 6:1 6:7 (4/7) 6:3
Denis Shapovalov (CAN/3) Freilos
Ilja Iwaschka (BLR) Marcos Giron (USA) 4:6 6:3 6:2
Joao Sousa (POR) Pablo Andujar (ESP) 6:1 6:4
Nikolos Basilaschwili (GEO/5) Facundo Bagnis (ARG) 6:4 ret.
Tallon Griekspoor (NED) Tommy Paul (USA/6) 7:5 6:7 (3/7) 6:4
Johan Nikles (SUI) Leandro Riedi (SUI) 5:7 7:6 (7/3) 7:5
Christopher O'Connell (AUS) Albert Ramos-Vinolas (ESP) 7:6 (7/5) 6:4
Reilly Opelka (USA/4) Freilos
Federico Delbonis (ARG/7) Ricardas Berankis (LTU) 6:4 6:4
Thanasi Kokkinakis (AUS) Fabio Fognini (ITA) 6:4 6:3
Benoit Paire (FRA) Emil Ruusuvuori (FIN) 7:5 5:7 6:4
Casper Ruud (NOR/2) Freilos